마흔 둘 [42]

510 34 1
                                    

Jimin

Mit Yoongi neber mir lag ich in seinem Bett. Zwischen uns auf der Matratze war sein Laptop platziert, auf dem Netflix lief. Wir hatten Prison Break angefangen; eigentlich ganz spannend. Der eine ist wegen Mord im Gefängnis und sein Bruder versucht ihn rauszuhauen, indem er selber ins Gefängnis geht. Diese Serie würde ich definitiv fertig schauen, ich musste wissen wie es ausgeht. Yoongi schien es auch so zu gehen, wobei mir aufgefallen war, dass er sich nicht richtig auf die Serie konzentrierte. Mit seinen Gedanken war er an viel an anderen Orten, trotzdem kam er irgendwie mit der Handlung mit.

Dann pausierte er Prison Break und sah mich an. “Sag mal, auf was stehst du eigentlich?”, fragte er. Kurz sah ich ihn schweigend an, ehe ich sagte: “Keine Ahnung.” Seine Gesichtszüge entgleisten ein Stück weit und er sah mich ein wenig schockiert an. “Wie keine Ahnung? Du weißt es nicht?”
“Nein.", erwiderte ich und sah wieder auf den Bildschirm seines Laptops. Warum sprachen wir jetzt eigentlich über meine Sexualität? Was sollte das bringen? “Wow.”, kam es erstaunt von Yoongi. War das wirklich so was besonderes? Kam das wirklich so unerwartet? 

Yoongi wusste dass ich hier aufgewachsen bin und er wusste auch wie ich aufgewachsen bin. Ich hatte nie die Chance mich mit diesen Sachen zu beschäftigen und das Interesse hatte auch gefehlt. “Also warst du auch noch nie in einer Beziehung?”, fragte Yoongi. “Nope.”
“Kein Sex?”
“Nö.” 
Schweigen. Ich war froh um dieses Schweigen. Mir war es nicht unangenehm über so etwas zu reden, es war generell immer ich, der sowas wie Scham nicht kannte und nicht beachtete. Es nervte nur ein wenig, dass er gerade jetzt darüber reden wollte. 

“Hast du schon mal selber Hand angelegt?”, unterbrach der ältere wieder die Stille. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie er mich ansah. Auch ich wandt meinen Blick ihm zu und hob eine Augenbraue. Erst sagte ich ebenfalls nichts, was Yoongi ein perverses Grinsen auf die Lippen zauberte. Er dachte wohl er hätte gewonnen, doch da hatte er sich geschnitten. “Wieso hätte ich das tun sollen?”, stellte ich die Gegenfrage als Antwort auf seine Frage. Das perverse und siegessichere Grinsen verschwand und wich einem entsetzten Ausdruck. 

“Du bist 19 Jahre alt und hast dir noch nie einen runter geholt?”, fragte Yoongi entsetzt. “Scheint so.”, meinte ich, zuckte dabei gleichgültig mit den Schultern. Der Gesichtsausdruck des älteren war unbezahlbar und ich konnte mir ein winziges Schmunzeln wirklich nicht verkneifen. “Du bist wirklich nicht normal.”, murmelte Yoongi und drehte sich wieder nach vorne um auf Play zu drücken. Ich musterte ihn noch ganz kurz und sah das Lächeln, das auf seinen Lippen lag. 

Warum er wohl lächelte? Warum kümmerte es mich überhaupt? Wie war ich so weich geworden? Das war ja fast schon ekelhaft, wie ich mich um die Gefühle anderer kümmerte. Es sollte mir egal sein, warum Yoongi lächelte. Es sollte mir egal gewesen sein ob er sich Sorgen um mich gemacht hätte, als ich ihm meine Wunde vorenthalten hatte. Er sollte mir egal sein und was mit ihm passierte, doch er war mir nicht egal und ich hasste es, sowas zuzugeben, doch ich hatte Schiss. Ich hatte verdammt Schiss vor diesen Sachen und warum sie geschahen. 

Ich riss mich von diesen Gedanken los und sah ebenfalls wieder nach vorne um Prison Break weiter zu gucken.

----------------
555 Wörter

An alle die, die diesen Mist lesen, sorry dass ich 'ne Weile kein Update gemacht hab. Ich komme gerade eher weniger zum Schreiben und veresse auch oft einfach das Kapitel hoch zu laden. Ich geb mein Bestes dass ich wenigstens einmal in der Woche dran denke up zu daten :)
~DoctorNye

17122021

For Every ScarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt