예순 다섯 [65]

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Yoongi

Elegant zog ich meinen Schlüssel aus der Tasche der Hose und steckte ihn in das Schlüsselloch der Lagertür. Ich drehte mich mit einem Lächeln zu Jimin, der mich immer noch unsicher ansah. Er schenkte mir ein beklommenes Lächeln, was meine Euphorie sinken ließ. Sanft lächelte ich und strich ihm über die Wange. "Keine Sorge, du wirst nichts falsch machen.", sagte ich, was sein Lächeln ein bisschen weniger unsicher wirken ließ. 

Ich öffnete die Tür zu der Lagerhalle und sah in den großen, leeren Raum. Nur ein runder Tisch stand am Rand, mit einem Tuch und wunderschön dekoriert. Zwei Teller mit Hauben drüber standen auf dem Tisch und zwei Stühle standen an den gegenüberliegenden Seiten des Tisches. Lächelnd sah ich zu Jimin, der das ganze mit großen Augen betrachtete. Ich nahm seine Hand und zog ihn sanft mit mir mit.

Wie ein Gentleman zog ich den einen Stuhl vom Tisch weg und ließ Jimin platz nehmen, ehe ich mich selber auf den Stuhl an der anderen Seite setzte. "Nimm die Haube ab.", sagte ich dann lächelnd. Er tat was ich sagte und machte große Augen. "Hähnchen mit Ofenkartoffeln… du hast mein Lieblingsessen gemacht?", fragte er mich erstaunt, was ich abnickte. "Wow.", hauchte er leise. Ich lächelte und sagte: "Guten Appetit."

"Guten Appetit." Wir begannen zu essen und ich begann zu strahlen als ich Jimins Lächeln sah. "Hast du das alles selber organisiert?", fragte Jimin nach einer Weile. Ich nickte. "Mit Hilfe von Jin und Namjoon." Er lachte leicht. "Deswegen wollte Namjoon also mit mir trainieren." Wieder nickte ich lächelnd. "Das schmeckt echt gut.", sagte er nachdem er schluckte. "Ich wusste gar nicht dass du kochen kannst." Er lächelte leicht. Mein Lächeln wurde breiter als ich seines sah.

Ich schnitt mir ein weiteres Stück von dem Hühnchen ab. "Ja, ich hab vor der ganzen Sache mit euch öfters mit meinen Freunden zusammen gekocht und gegessen." Mein Lächeln schwand ein wenig. "Ich frage mich wie es ihnen wohl geht. Ich bin schon lange weg, ob Juhees Baby schon da ist?" Es wurde still. Jimin schwieg, er wusste nicht was er sagen sollte. Mit solchen Situationen konnte er immer noch nicht umgehen. Gerade als ich mich entschuldigen wollte sagte er: "Ihnen geht es sicher gut." Ich sah auf und sah das leichte Lächeln und den aufmunternden Blick.

Dankend lächelte ich zurück und aß weiter. Wir unterhielten uns viel und ich lachte oft, sogar Jimin lachte ab und zu und lächelte mehr als sonst. Ich freute mich ihn so zu sehen. So glücklich und unbeschwert. Gegen Ende änderte sich das jedoch. Er wurde stiller und sah nachdenklich aus. 

"Was ist los Minnie?", fragte ich dann sanft. Dass ich einen Spitzname benutzt hatte, viel mir erst auf als ich es schon ausgesprochen hatte. Dass ich ein wenig nervös deswegen war versuchte ich mir nicht anmerken zu lassen. Jimin hob eine Augenbraue überrascht an und wiederholte den Kosenamen fragend. "Keine Spitznamen?", fragte ich und zog meinen Kopf ein wenig ein. Seine Augenbraue senkte sich wieder und er sah mit leicht roten Wangen weg. "Doch, ich find's süß."

Meine Schultern fielen überrascht nach unten und mein Herz war kurz vorm explodieren, als sich meine Lippen zu einem breiten Lächeln verzogen. "Na dann." Das breite Lächeln schmälerte sich jedoch wieder, als mir einfiel worum es davor ging. "Also, was ist los?" Er zögerte kurz, bis er sagte: "Ich denke wir sollten unsere Beziehung geheim halten, vor dem Rest." Ein wenig verwirrt zog ich die Augenbrauen zusammen. "Wieso das denn?"

"Mein Onkel ist daran Schuld, dass ich so bin, wie du weißt." Mein Blick verfinsterte sich als ich an den alten Sack dachte. "Wenn er mitkriegt, dass ich wieder Gefühle zulasse und auch noch in einer Beziehung bin… ich will mir nicht vorstellen welche Konsequenzen er ziehen wird." 
"Ist er wirklich so schlimm?" Jimin nickte. "Anfangs war er auch gegen die Beziehung von Jin und Namjoon. Erst als er merkte dass sie nichts auseinander bringen konnte, fing er an sie zu tolerieren und das auch nur widerwillig."

Ich sah zu ihm mit einem leichten Lächeln. "Wir schaffen das schon Baby." Er blickte mir traurig entgegen. "Ich bin nicht wie die anderen, Yoongi. Choe hat mich gebrochen und jetzt wo ich wieder Gefühle zulasse, kann er es wieder tun. Glaub mir wenn ich sage, er wird es tun sobald er davon erfährt." Er hatte Angst. Ich sah es deutlich in seinen Augen, auch wenn er es nicht wirklich zeigen wollte. Zwar wäre es schön, wenn wir zeigen könnten dass wir uns lieben. Nötig war es jedoch nicht. Sanft lächelte ich ihn an.

"Dann halten wir es vor dem Rest geheim. Ich bin mit allem einverstanden, solange es dir gut geht."

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781 Wörter

18042022

For Every ScarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt