서른 넷 [34]

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Jimin

D

rei Tage waren vergangen. Der Fernseher der in der Hütte stand, lief beinahe den ganzen Tag. Jeder Nachrichtenkanal lief mindestens drei mal, damit ich sichergehen konnte dass es kein Phantombild von mir gab. Obwohl man den Nachrichten bei sowas selten trauen konnte. In den letzten drei Tagen wurde jedoch nichts von einem Phantombild erzählt, nur von den vier Verletzten und dem Opfer. 

Als es wieder dunkel wurde, begann ich das Verbandszeug in einen Müllsack zu packen. Die Wunde schmerzte wie verrückt und ich hatte eine Menge Blut verloren, was sich an dem ganzen blutverschmierten Verbandszeug ablesen ließ. Die Nacht brach ein und mit Maske, Kappe und dem Müllsack bewaffnet, verließ ich die Hütte. 

Mit jedem schnellen Schritt den ich tat, schmerzte die Wunde mehr und der Verband den ich notdürftig um meine Taille gewickelt hatte, schien bei jedem Schritt mehr zu verrutschen. Den Müllsack versenkte ich in einem Container, am anderen Ende der Stadt, bevor ich mich zum Quartier aufmachte.

Ich spürte wie der Verband das Blut aufsog, dass durch die Wunde austrat. Als ich endlich beim Quartier ankam, verspürte ich etwas, das ich lange nicht mehr verspürt hatte. Freude und Erleichterung. Doch ich hatte das Gefühl dass es gar nicht so lange her war, dass ich das Gefühlt hatte, wie ich dachte. Und ich fragte mich ein Stück weit, warum ich es fühlte.

Erschöpft betrat ich das riesige Gelände und das große Anwesen. Ich warf einen Blick auf meine Wunde. Mein Blut hatte meine Klamotten noch nicht erreicht. Irgendwie verspürte ich Erleichterung und ich wusste nicht warum. Aber es war mir auch egal, genauso wie das 'Warum' auf die Tatsache dass ich Freude darauf verspürte die ganzen Idioten wieder zu sehen. Ich öffnete die Tür von unserem Wohnabteil und sah direkt einen aufgebrachten Yoongi, der in der Küche auf und ab lief. An dem Tisch saß Jin, der sich die Schläfen massierte und Yoongi gut zuredete.

Bis ich die Tür hinter mir zu machte. Dann sahen sie beiden zu mir und in beiden Gesichtern konnte konnte ich pure Erleichterung sehen. Ohne reagieren zu können, kam Yoongi auf mich zu und nahm mich in den Arm. "Gott sei dank, dir geht es gut.", sagte er mit zitternder Stimme und drückte mich fest an sich. Etwas überfordert stand ich in seiner Umarmung und brauchte eine Weile, bis ich sie erwiderte. 

Zwar lagen Yoongis Arme um meine Schultern, doch die Wunde tat trotzdem dadurch noch mehr weh. Ich merkte wie mein Shirt ein wenig feucht wurde und realisierte, dass Yoongi weinte. Auch Jin kam mit tränenden Augen auf mich zu und umarmte mich. Yoongi hatte sich von mir gelöst und wischte sich die Tränen weg. Als Jin sich von mir löste schlug er Yoongi gegen die Schulter. "Ich sagte doch, ihm geht es gut!"

"Ja, das sagtest du.", sagte Yoongi und schloss mich nochmal in seine Arme.

"Dir geht's doch gut oder?", fragte er nochmal nach und drückte mich an meinen Schultern weg, ehe er mich betrachtete. "Du bist nicht verletzt oder sowas?" 

"Nein, mir geht es gut.", sagte ich, mit kalter Stimme. Das war natürlich gelogen, mit ging es alles andere als gut. Warum ich lügte? Das wusste ich selber nicht. Ich war immer ehrlich, da andere mir egal waren. Es interessierte mich nicht ob ich damit andere verletzte und ich hielt immer meine Versprechen weil es keinen Grund gab sie zu brechen. Warum lügte ich gerade jetzt und warum brach ich gerade das Versprechen das ich Yoongi gab?

Ich wollte nicht weiter darüber nachdenken, auch weil sich Kopfschmerzen anbahnten. "Komm ich mache etwas zu essen.", sagte Jin und ging an die Arbeitsplatte und begann Ramen zu kochen. Mit Yoongi zusammen setzte ich mich an den Küchentisch. "Jetzt isst du aber auch was Yoongi.", sagte Jin, was Yoongi abnickte. "Was soll das heißen?", fragte ich. Eigentlich wollte ich das nicht tun, doch es war mir rausgerutscht. "Ich… habe die letzten Tage kaum was gegessen.", gab Yoongi nach einem kurzen Zögern zu. "Warum das?"

"Ich habe mir halt Sorgen gemacht.", meinte er. "Aber jetzt zu dir. Was ist passiert, wir haben die letzten Tage gesucht wie verrückt." Ich sah von Yoongi zu Jin, der mich ebenfalls fragend ansah. "Es gab ein paar Komplikationen. Keine großen, aber ich ging lieber auf Nummer sicher."

"Was für Komplikationen?", fragte Jin und goss das Kochwasser ab. Ich seufzte und nahm dankend die Stäbchen an, die Jin mir gab. 

Die Kopfschmerzen wurden schlimmer und ich wurde müde, als Jin die zwei Schüssel Ramen vor uns beiden auf den Tisch stellte. Ich erzählte knapp welche Komplikationen aufgetreten waren und währenddessen wurden die Schmerzen schlimmer; sowohl im Kopf als auch die Wunde. Mir wurde schwindelig und auch ein wenig übel, doch ich aß weiter um keinen Verdacht zu erregen.

Ich hörte weiter zu wie Jin erzählte was hier los war, während meiner Abwesenheit. Yoongi fügte immer mal wieder etwas hinzu was Jin vergaß, oder schwächte Tatsachen ab die der ältere übertrieb. "Ich gehe ins Bett, wir sehen uns morgen.", sagte ich dann und schleppte mich die Treppen hoch. Ich spürte wie das Blut aus der Wunde floss und schloss mich im Bad ein. 

Den blutgetränkten Verband schmiss ich weg und legte provisorisch einen neuen Verband drum und hoffte er würde über die Nacht nicht komplett durchweichen und mein Bett vollbluten. Mit diesem Gedanken legte ich mich ins Bett und versuchte einzuschlafen.

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893 Wörter

18102021

For Every ScarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt