쉰 일곱 [57]

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Jimin

Zwei Tage später. Der Tag vor dem ich immense Angst hatte, wie mir klar geworden war. Ich saß bereits bei Hoseok im Computerraum. Mein Blick wechselte immer wieder zwischen den neuen Bildschirmen hin und her. Ab und zu sah ich Hoseok auch dabei zu wie er auf der Tastatur herum tippte. Zwar saß ich still auf dem Stuhl, was aufgrund der Verletzungen auch gar nicht anders möglich war, doch ich war innerlich am durchdrehen. Wieso hatte ich plötzlich solche Angst? Ja, Yoongi hatte mich wieder aufgetaut, doch bei anderen hatte ich nie solche Angst wenn sie auf eine Mission gingen. Warum bei ihm?

"Wie geht's dir? Alles ok?", fragte Hoseok. Er drehte sich von seinen Monitoren weg und sah mich an. "Tut immer noch weh aber es ist mittlerweile ganz gut auszuhalten.", meinte ich ehrlich und zuckte leicht mit den Schultern. Zumindest so weit, dass es nicht weh tat. "Das ist schön zu hören.", lächelte er, ehe er sich wieder zu den Monitoren drehte. Er tippte auf eine Taste der Tastatur, was ein Fenster auf dem unteren Bildschirm ganz rechts erscheinen ließ. In dieses gab er ein Passwort ein und schon sahen wir, was Yoongi sah. 

Nach einem weiteren Passwort in einem weiteren Fenster, hörten wir auch was er hörte. Ich wusste wo er auf das Opfer treffen würde und er war bereits ziemlich nah dran. Die Angst um ihn breitete sich noch mehr in meiner Brust aus. Verschiedene Situationen, wie der Auftrag für Yoongi enden könnte, begannen sich in meinem Kopf abzuspielen. In fast jedem Szenario starb er. Außerdem machten mir seine Worte zu schaffen. Warum hatte er das gesagt?

"Was ist los?", hörte ich Hoseok sagen. Ein Blick auf dem Bildschirm zeigte mir, dass unser Mikro aus war; Yoongi hörte uns nicht. "Du bist so abwesend.", sagte der Rotschopf, sah mich ein wenig besorgt an. "Ich…" Kurz suchte ich nach den richtigen Worten. "denke über Yoongis Worte nach." Hoseok sah mich verwirrt an. "Seine Worte? Warum das, was hat er gesagt?"

Ich nickte. "Er sagte es wäre alles gut, solange ich über Funk bei ihm sei. Ich verstehe nicht, warum er das gesagt hat."
"Weil es so ist.", sagte er und zuckte mit den Schultern. Da wäre ich ja gar nicht drauf gekommen… "Yoongi fühlt sich halt sicher, wenn er weiß dass du über Funk dabei bist." Schon besser. Doch ich verstand immer noch nicht ganz. "Aber warum?" Hoseok sah mich wieder ein wenig irritiert an. "Weil er dich mag.", sagte er, als wäre es selbstverständlich. Ich hatte jedoch immer noch nicht wirklich den Durchblick. 

Seit wann war ich denn so dämlich? Sonst verstand ich alles immer ziemlich schnell, doch hier war ich wie ein dummes kleines Kind. Und es nervte mich. "Nochmal, warum? Ihr mögt mich doch auch, du, Jin, Namjoon, und bei euch ist das nicht so." Mit hochgezogener Augenbraue und einem Schmunzeln betrachtete Hoseok mich. "Sei nicht so streng mit dir, weil du das alles nicht verstehst.", sagte er dann, anstatt meine Frage zu beantworten. 

"Choe hat dir die Jugend genommen, die du eigentlich verdient hättest und in dem Alter in dem das anfing, haben Jungs auch noch nicht viel Ahnung von dem Kram." Seine Gesichtszüge wurden weich und er lächelte mich an. "Und zu deiner Frage: Yoongi mag dich von uns vermutlich am meisten."

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551 Wörter

04042022

For Every ScarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt