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Minho Pov:

Ich hatte jetzt drei Tage zugeschaut, meine Eltern hatten darauf bestanden, dass Y/n Zuhause blieb. Ich fand das eine gute Idee, allerdings schickten sie mich in die Schule. Meine Eltern wussten nur das Nötigste, so wie ich. Bis jetzt wollte ich sie nicht drängen mit mir zu sprechen, aber sie sieht immer trauriger und ängstlicher aus. Sie geht mir aus dem Weg und wenn ich sie anspreche, tut sie so, als würde sie mich gar nicht bemerken. Ich will ihr helfen, aber um das zu können, muss sie mir erst mal sagen, was los ist. Ich lief zu ihrem Zimmer und wollte gerade die Tür öffnen, als ich sie weinen hörte. Ich hielt inne. Sie schluchzte, weinte und zog andauernd die Nase hoch. Ich klopfte. Sofort verstummte sie. Wetten sie stellt sich schlafend? Ich trat ein und wie ich es vermutete, stellte sie sich schlafend. ,,Hör auf dich schlafend zu stellen. Ich hab dich weinen gehört. Und ich werde nicht länger nur zusehen Y/n. Ich will dir helfen, aber dafür musst du mir sagen was passiert ist." sagte ich sanft. Sie öffnete die Augen und schaute mich mit verheulten, roten Augen an. Sie setzte sich auf und schniefte. Ich setzte mich neben sie und schaute sie auffordernd an. ,,Erzähl es mir. Bitte." Sie zögerte. Sie schien mit sich zu ringen. Stotternd erzählte sie mir, von Hyunas Vorhaben und dann erzählte sie mir alles ganz genau, was Hyuna ihr angetan hatte. Wie konnte sie nur so etwas grausames tun? Jetzt konnte ich sie verstehen. Aber es schien sie noch etwas zu bedrücken. ,,Was noch?" drängte ich sie sanft. ,,Ich fühle mich so nackt, so schutzlos ohne meine langen Haare." sagte sie leise. An das hatte ich gar nicht gedacht. Aber wenn ich so drüber nachdachte, machte es Sinn. Sie hatte ihre Haare meistens offen und sie versteckte sich hinter ihren Haaren. Jetzt da sie weg waren, gewann das unsichere Mädchen in ihr die Oberhand. ,,Hey, deine Haare haben dich vor nichts beschützt. Wenn ich ehrlich sein soll, gefällst du mir so viel besser. Dein Gesicht kommt viel besser zur Geltung und deine Augen stechen mehr heraus. Es steht dir echt gut. Lass dich nicht verunsichern. Und ich verspreche dir, ich werde immer da sein. Ich bring dich in deine Klasse, ich hol dich ab und in der Pause bist du bei uns. Ich lass dich nicht mehr allein. Und ich schwöre dir, Hyuna wird das alles büßen." sagte ich und versuchte meinen steigenden Zorn gegenüber Hyuna zu unterdrücken. ,,Und was soll ich jetzt machen? Wenn ich es Hyunjin erzähle macht er sich doch nur über mich lustig und Hyuna macht mich fertig." schniefte sie.  ,,Ich werd mit ihm reden." sagte ich und nahm sie in den Arm. Sie lehnte sich an mich und weinte sich an meiner Schulter aus. ,,Weißt du was sie gemeint hat mit seinem Geheimnis?" fragte sie mit bebender Stimme. ,,Nein, aber wir werden es schon herausfinden." beruhigte ich sie. ,,Und jetzt gehst du erst mal vor. Morgen gehst du ja wieder in die Schule und ich werde nicht von deiner Seite weichen. Das heißt, morgen bin ich eine riesige Klette. Und mein Dad hat dir übrigens zwei Krücken besorgt, dass du es einfacher hast." ,,Danke." schniefte sie in mein Shirt. Sie beruhigte sich so langsam wieder. ,,Geht es dir jetzt ein bisschen besser?" fragte ich sie. Sie nickte.

Wir saßen noch ziemlich lange so da, bis sie sich von mir löste. Ich stand auf und wollte gehen, doch ihr Blick verriet mir, dass ich hier bleiben sollte. Also ging ich wieder zu ihr und sie flüsterte: ,,Dank. Ich will jetzt nicht allein sein." ,,Nicht schlimm. Ich bleib gerne bei dir. Vor allem wenn es dir dann besser geht."  Also legte ich mich neben sie und da sieh ziemlich müde aussah, machte ich das Licht aus.




Am nächsten Morgen wachte ich früh auf. Ich machte mich im Bad fertig und weckte Y/n dann vorsichtig. Sie sah schon viel besser aus, als gestern. Zwar müde, aber sonst besser. Sie schaute mich verschlafen an und gähnte. ,,Morgen." brummte sie. ,,Guten Morgen." begrüßte ich sie. ,,Du kannst ins Bad. Ich bin schon fertig. Wenn du fertig bist, gehen wir frühstücken." Sie nickte, humpelte zu ihrem Schrank, holte Klamotten und ging dann ins Bad.


Y/n Pov:

Minho's Dad fuhr uns zur Schule und ich stieg mit der Hilfe von Minho aus. Er reichte mir meine Krücken und dann liefen wir gemeinsam rein. Auch wenn es bei mir eher humpeln traf. Jeder glotzte mich blöd an. Nach außen hin blieb ich ruhig, unbeeindruckt. Aber innerlich war ich wie so oft unsicher und hatte Angst. Ich humpelte in meine Klasse, Minho verabschiedete sich und ich setzte mich auf meinen Platz. Die Mädchen tuschelten und schauten immer wieder zu mir. Die Jungs lachten über mich und ich fühlte mich so unwohl. Ich wollte nach Hause, zurück in mein Bett. An meinen sicheren Rückzugsort, an dem ich allein bin. Ganz allein mit meinen Gedanken. Aber ob das wirklich so viel besser wäre, als jetzt hier zu sein? Ich weiß nicht was davon schlimmer ist.



In der Pause holte mich Minho wie versprochen ab. Er brachte mich zu den Jungs und er selbst ging zu Hyunjin und Hyuna rüber. Die Jungs versuchten mich abzulenken, jedoch war ich viel zu beschäftigt damit zu beobachten, was gerade bei Minho und Hyunjin passiert. Die beiden schienen sich zu streiten. Scheiße, das war nicht gut. Hyunjin schubste Minho weg und Hyuna starrte böse zu mir rüber. Das würde Konsequenzen haben. Ich hatte ein wenig Angst, die aber nicht all zu groß war, denn ich hatte ja schließlich 6 Jungs um mich herum. Ich würde jetzt mal behaupten, dass sie mich im Notfall beschützen würden. Ich meine was kann Hyuna schon allein gegen 6 Jungs anrichten? Minho kam wütend zu uns. ,,Dieser Idiot. Der hat mich nicht mal ausreden lassen. Der ist echt ein versnobter Arsch." grummelte er wütend. ,,Und was machen wir jetzt?" fragte ich vorsichtig. ,,Wir können es nicht ändern. Wenn er nicht hören will, muss er eben fühlen. Was auch immer Hyuna vor hat." meinte Minho zwischen zusammen gebissenen Zähnen. Es klingelte zum Pausenende.

Der Unterricht war langweilig, wie immer. In der zweiten Pause war ich wieder bei den Jungs. Minho holte mich ab und brachte mich zurück, er war ein richtig guter Freund. Ich starrte auf die Uhr und endlich, endlich klingelte es und ich packte mein Zeugs zusammen. Dann humpelte ich raus und wurde schon von Minho begrüßt. ,,Hey." begrüßte ich ihn ebenfalls. Die Jungs kamen auch zu uns und zusammen liefen wir nach draußen. Wir hatten beschlossen noch ein wenig in den nebenliegenden Park zu gehen. Also setzten wir uns alle ins Gras und plauderten ein bisschen. Auf einmal summten die Handys der Jungs gleichzeitig. Ich spickte bei Minho mit drauf. Er hatte eine Benachrichtigung bekommen, dass etwas auf dem Schulinstaaccount online gestellt wurde. Minho klickte drauf und wir sogen beide scharf die Luft ein. Scheiße.

Ich hatte Hyuna unterschätzt. Sie war zu vielem fähig. Zu sehr viel.

Run AwayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt