Hyunjin Pov:
,,Hast du auch grade eine Nachricht vom Fotograf bekommen?" fragte ich sie. Sie nickte. ,,Machen wir den Beruf Model?" fragte sie. Ich nickte. Sie hielt mir ihre Hand hin und ich schlug ein. Endlich hatten wir einen Beruf. Hat er dich auch gefragt, ob du morgen Zeit hast um zu modeln?" ,,Ja." sagte sie. ,,Machst dus?" fragte ich. ,,Keine Ahnung, du?" fragte sie. ,,Ich weiß es auch nicht. Sollen wir es einfach nochmal ausprobieren? Ich glaube meine Eltern hätten nichts dagegen. Und Minho's bestimmt auch nicht." schlug ich vor. ,,Ich weiß nicht so recht." ,,Mädel komm jetzt ja nicht mit der Leier ich bin zu fett. Ich sags dir, ich reiß dir deinen Kopf ab." sagte ich mit zusammengekniffenen Augen. ,,Doch." Ich stürzte mich auf sie und zog sanft an ihren Haaren und ich kitzelte sie. ,,Es ist doch so." sagte sie. ,,Ich hab beschlossen, dass wir das morgen machen. Der wird dir schon zeigen, dass du toll aussiehst und wir pushen somit dein Selbstbewusstsein. Wir machen das morgen. Ich regle alles, auch mit Minhos Eltern, du musst nichts machen außer mit mir dahin zu gehen und zu modeln. So wie im Wasser." sagte ich überzeugt. Y/n schaute mich böse an. ,,Du tust es schon wieder." knurrte sie wütend. ,,Ich weiß, aber das mache ich grad nur, damit wir dir endlich mal Selbstbewusstsein beibringen." Jetzt schaute sie mich an, dann schaute sie weg. ,,Essen ist fertig!" schrie meine Mom durchs Haus. Ich stand auf, schnappte Y/n's Hand und zog sie mit.
Nach dem Essen gingen wir wieder hoch und sammelten die ersten Infos. Machen wir eine PowerPoint?" fragte Y/n. ,,Ja, das wäre das einfachste. Wir können es auf meinem Laptop machen." sagte ich. ,,Okay, aber das muss richtig gut werden, ich will eine gute Note, möglichst eine eins." sagte sie zielstrebig. ,,Wenn du eine eins willst, bekommen wir auch eine eins." sagte ich zuversichtlich. Sie lächelte kurz, ehe sie weiterrecherchierte.
Am Abend fuhr ich sie nach Hause. Sie hatte zwar protestiert, aber ich hatte nicht aufgegeben. Jetzt saß sie hinter mir und hatte ihre Arme um meinen Bauch geschlungen. Ich fuhr zu ihr, hielt und sie stieg ab. ,,Dann danke und bis Morgen. " sagte sie und war schon drinnen. ,,Bis morgen." murmelte ich mehr zu mir selbst, da sie ja schon drin war. Ich fuhr wieder nach Hause.
Zuhause schloss ich auf und ging in mein Zimmer. Kaum saß ich auf meinem Bett, klopfte es. ,,Herein." Meine Mutter kam rein. ,,Y/n ist echt nett. Oder?" Ich nickte. ,,Sie ist wirklich hübsch." fügte sie hinzu. ,,Jaa?" ,,Und schlau ist sie auch noch. Fast perfekt." sagte meine Mutter. Ich ahnte in welche Richtung das ging. ,,Mom, sie ist eine Freundin. Mehr nicht. Wir sind Freunde." Kann man das überhaupt über uns sagen? Sie ist mit mir in einer gefakten Beziehung, nur damit ich weiterhin beliebt bin. Und sie macht die Scheiße auch noch mit. ,,Aber findest du nicht, dass sie hervorragend zu dir passen würde?" ,,Nein Mama. Wir sind nur Freunde." sagte ich schnell. ,,Aber Hyunjin, überleg doch mal. Sie ist hübsch, du bist hübsch, sie ist schlau, du bist schlau, du bist nett, sie ist nett. Passt doch perfekt." meinte meine Mutter. Ja, mag ja sein, aber Y/n ist ein guter Mensch, ich nicht. Ich verletze sie andauernd, obwohl ich nicht wollte. Und sie, sie verzeiht mir und zieht diese blöde Beziehung mit mir durch, weil ich meine Beliebtheit nicht verlieren möchte. Ich bin ziemlich egoistisch. Sie wurde vergewaltigt und trotzdem macht sie bei sowas mit. Meine Mutter wedelte vor meinem Gesicht rum. ,,Äh was?" fragte ich. ,,Ich hab gesagt, lade sie doch auch mal so ein, also ohne das Schulprojekt. Sie würde sich bestimmt freuen." Nein Mama, würde sie nicht. Ich bin der, der ihr weh tut. Ich bin der, für den sie mit mir in einer Fake Beziehung ist. Ich bin der, der nur an sich denkt. Sie hasst mich. Und ich? Ich weiß doch auch nicht. Ich mag sie, sie ist mir wichtig. Ich will sie beschützen vor den ganzen bösen Menschen, die anderen nur weh tun wollen und sie gebrochen sehen wollen. Aber leider bewirke ich immer das Gegenteil. ,,Ja Mama, kann ich mal machen. Aber es ist ihre Entscheidung ob sie kommen möchte oder nicht." ,,Klar. Sei halt nett zu ihr, kümmer dich um sie. Mach ihr ab und zu ein kleines Geschenk." ,,Mom, du machst so, als wäre ich verliebt in sie. Das bin ich aber nicht. Y/n ist eine Freundin, nichts weiter. Außerdem mag sie gar keine Geschenke, die gekauft sind." sagte ich langsam genervt. ,,Ist ja nicht schlimm, dann lad sie auf ein Picknick ein, back einen Kuchen oder geh mit ihr ein Eis essen." schlug sie vor. ,,Wie gesagt Mom. Ich bin nicht in sie verliebt. Wir sind Freunde." ,,Auch Freunde machen sich ab und zu kleine Freuden." sagte sie und verließ mein Zimmer.
Mist, jetzt hatte ich vergessen wegen Morgen zu fragen. Ich ging zu meinem Vater und klopfte an seiner Bürotür. Er bat mich rein und ich setzte mich auf einen der zwei Sessel, die vor dem Schreibtisch standen. ,,Was gibts?" fragte er mich. ,,Ich hab letzte Woche ein Angebot fürs Modeln bekommen. Morgen dürfte ich das erste Mal modeln. Also es mal ausprobieren und dann mir überlegen, ob ich das weiterhin machen möchte. Ach und Y/n wurde auch gefragt, sie würde morgen mitkommen, wenn Minho's Eltern nichts dagegen haben. Also wäre ich nicht allein ." sagte ich. ,,Oh, toll. Das freut mich für dich. Klar darfst du. Und wie wäre es wenn du Y/n mit zu unserem Firmenball mitbringst? Ihr würdet zusammen bestimmt toll aussehen. Ihr würdet gut zusammen passen. Außerdem würde es besser sein, wenn du in weiblicher Begleitung kommen würdest. Wie wäre das? Du kannst ihr das Kleid ja auch aussuchen und ihr schenken, dann braucht sie sich um nichts kümmern. Schick mir einfach die Rechnung." ,,Papa, sie ist eine Freundin. Und sie mag keine teuren Geschenke." ,,Welche Frau mag denn bitte keine teuren Geschenke?" fragte mein Vater verwirrt. ,,Y/n." sagte ich. ,,Das versteh ich nicht." sagte mein Vater ehrlich. ,,Ich ja auch nicht." sagte ich. ,,Frag sie doch, ob sie mit dir hingehen will und wenn sie das Kleid von dir nicht annehmen will, dann bekommt sie es eben von mir und deiner Mutter. ,,Sie würde es trotzdem nicht annehmen." sagte ich. ,,Ich verstehe das Mädchen nicht. Dabei ist sie ja sonst so schlau. Sie könnte dir mühelos das ganze Geld abziehen, dich um teure Geschenke bitten, aber sie will nichts annehmen?" ,,Nein Papa so ist sie nicht. Sie will eben nichts annehmen. Warum auch immer." ,,Frag sie trotzdem." meinte mein Vater. ,,Vergiss nicht, der Ball ist diesen Samstag. Abends. Also beeil dich, bevor sie mit jemandem anderen verabredet ist. Bei ihr stehen die Jungs bestimmt Schlange." sagte mein Vater. ,,Ich frag sie." sagte ich. Mein Vater nickte und wir verabschiedeten uns.
Am nächsten Morgen machte ich mich fertig, kaufte zwei Smoothies und fuhr zu Y/n und Minho. Dort klingelte ich. Minho öffnete mir verwirrt und ich erklärte ihm, dass ich mit seinen Eltern reden wollte, wegen dem Shooting. Er nickte, brachte mich zu ihnen und ich redete mit ihnen. Für sie ging es in Ordnung, solange Y/n daran Spaß hatte. Y/n kam mit ihrer Tasche gerade nach unten und sagte zu Minho gut gelaunt: ,,Bist du fertig? Wir könnten von mir aus los." Als sie mich sah, ich hätte schwören können, dass sich ihre gute Laune in Luft auflöste. ,,Morgen. Ich hab mit Minho's Eltern gesprochen und für sie geht es in Ordnung. Hast du Lust mit mir zur Schule zu fahren?" Sie schaute Minho fragend an. ,,Klar, geh schon. Ich latsch mit Han los. Er hat eh gefragt, ob wir ihn abholen würden." sagte Minho und schob sie zu mir. Er kniff die Augen zu und machte eine Bewegung an seinem Hals. Ich nickte. Ja ich hatte kapiert, dass wenn ich ihr nochmal weh tat, er mir den Kopf abreißen würde. Minho nickte zufrieden und schob nun uns beide raus. ,,Tschau Y/n, tschau Hyunjin." meinen Namen betonte er viel stärker.
Ich stieg auf, Y/n ebenfalls und sie legte wieder zögerlich ihre Arme um meinen Bauch. Sie mochte das nicht. Das war mir bewusst. Ich fuhr los und als wir ankamen, war sie gefühlt in Lichtgeschwindigkeit abgestiegen, hatte den Helm ausgezogen und hielt ihn mir hin. So wie ich sagte, sie wollte immer so schnell wie möglich von mir weg. Ich nahm ihn ihr ab und verstaute ihn, sowie auch meinen eigenen. Dann liefen wir rein.
Die drei Stunden verbrachten wir damit, weitere Infos zu recherchieren und sie aufzuschreiben. Wenn nach dem Shooting noch Zeit war, könnten wir es auf die PowerPoint übertragen.
Nun fuhren wir gerade zur genannten Adresse und ich hielt an. Y/n sah ziemlich aufgeregt aus. ,,Aufgeregt?" fragte ich sie. Sie schüttelte den Kopf. ,,Hier." sagte ich und hielt ihr einen Smoothie hin. ,,Woher-. Danke." sagte sie. Sie war überrascht und da sie ihn ohne zu meckern angenommen hatte, vermutete ich, dass sie Durst hatte. Sie nahm einen großen Schluck. ,,Hmmm, lecker." sagte sie und leckte die Reste auf ihren Lippen weg. Shit, ich sollte nicht so starren. Ich nahm deshalb auch einen großen Schluck, aber ich verschluckte mich. Sie grinste und schlug mir auf den Rücken, während ich halb verreckte. ,,Tja, da war wohl jemand zu gierig." lachte sie. ,, Lachst du mich grade aus?" fragte ich gespielt schmollend. ,,Ich doch nicht." lachte sie. ,,Tust du wohl." meckerte ich. ,,Ich hab mich nicht verschluckt." sagte sie triumphierend. Ich machte eine Grimasse. ,,Lass uns rein gehen, oder ist dir das zu peinlich?" fragte sie. ,,Warum sollte mir das peinlich sein?" fragte ich, drehte mich rum und sah den Fotografen da stehen. ,,Stand der schon die ganze Zeit da?" fragte ich sie panisch. ,,Ja, du Tomate." sagte sie lachend und zog mich mit. Mir war das total peinlich. ,,Hallo ihr zwei." begrüße uns der Fotograf. Er ging nicht auf meine Dummheit drauf ein. Puhh.
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Run Away
FanfictionY/n rennt von Zuhause weg, da sie dort geschlagen wird und alles allein machen muss. Ihre Eltern lassen sie immer wieder wissen, dass sie ein Fehler war, der Einzige, fatale Fehler ihrer perfekten Eltern, war sie. Sie war nicht genug. Niemals. Also...
