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Y/n Pov:

Wir hatten ein bisschen bei Chan gefeiert.  Es war richtig toll. Wir hatten viel Spaß gehabt und dann auch noch ein bisschen besprochen, wann wir mal alle zusammen lernen wollten. Hyunjin und ich hatten uns von den anderen mittlerweile verabschiedet und waren zu Hyunjin gefahren. Grade stiegen wir beide ab. 

,,Hattest du Spaß?" fragte er mich. ,,Klar." sagte ich. Er lächelte. ,,So und jetzt üben wir nochmal." sagte er und zog mich an meinem Handgelenk zu sich. Da es so unerwartet kam, prallte ich gegen seine Brust und hatte meine Hände an seiner Brust abgestützt. Ich starrte in seine Augen und auch er war etwas überrascht. ,,Äh, sorry. Wir sollten rein gehen." sagte er und ließ mich los. Er lief vor und ich dackelte ihm rot wie eine Krabbe hinterher. Das war unangenehm, sogar sehr. Hyunjin brummelte was vor sich hin und ich versuchte meinen roten Kopf wieder auf Normalfarbe zu bekommen. ,,Zieh dir was bequemes an, ich geb dir dann deine Schuhe, damit du dich schon mal dran gewöhmen kannst." sagte Hyunjin und schon war er weg.

Fertig umgezogen stand ich nun vor Hyunjins Tür und klopfte leise an. Ich hörte seine Schritte und im nächsten Augenblick ging die Tür auf, er kam raus, nahm mich an der Hand und zog mich sanft mit sich. Ich folgte ihm. Er hatte Schuhe in der Hand. Verdammt hohe Schuhe, aber auch hübsche. Trotzdem vedammt hoch.

Wie sollte ich denn in den Dingern tanzen? Hyunjin zog mich immer weiter mit sich

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Wie sollte ich denn in den Dingern tanzen? Hyunjin zog mich immer weiter mit sich. ,,Wo gehen wir eigentlich hin? Wieder auf die Terrasse?" fragte ich. Hyunjin antwortete nicht, aber wir liefen in Richtung Terrasse. Er öffnete die Tür und ließ mir den Vortritt. Gerade als ich die Terrasse betrat gingen die Lichterketten an. Es war herrlich. So unglaublich schön. Hyunjin schob mich zu einem der Liegestühle und drückte mich sanft darauf. Dann gab er mir die Schuhe. Ich zog sie an und sie waren sogar relativ bequem. Ich wartete einen Augenblick lang, bevor ich vorsichtig aufstand. Shit, das war ziemlich wackelig. Bis jetzt hatte ich noch nie solche hohen Schuhe an. Vor allem keine mit so einem dünnen Absatz. Hyunjin griff nach meiner Hand und half mir aufzustehen. ,,Danke." sagte ich leise. Als ich stand schaute er zu mir auf. Ich war ein kleines Stück größer als er. ,,So geht das nicht. Die Schuhe sind scheiße. Zieh die aus." sagte er streng. ,,Äh, aber du hast sie mir doch gegeben." sagte ich verwirrt. ,,Ja, aber die stehen dir nicht. Die sehen scheiße aus." sagte er bissig. ,Sie sehen scheiße an dir aus.' Wollte er damit sagen. Ich fühlte mich traurig. Hyunjin drückte mich unsanft zurück auf die Liege. Ich zog die Schuhe wieder aus und stellte sie vorsichtig ab. Ich stand wieder auf und schluckte einmal schwer. Hyunjin zog mich zu sich und seine Berührungen waren wieder sanft, beinahe zärtlich. Wie konnte er im einen Moment so bissig und unfreundlich sein und im nächsten so sanft? Aber dieser Gedanke wurde von einem anderen weggedrängt. DU BIST HÄSSLICH. DU BIST ZU FETT. DU BIST FÜR ALLES ZU DUMM. SO WIE DU AUSSIEHST WIRST DU ES NIEMALS ZU ETWAS BRINGEN! Ich schüttelte den Kopf und versuchte krampfhaft die Tränen zu unterdrücken. ,,Hey, was ist los?" fragte Hyunjin besorgt. Ich antwortete nicht. Ich konnte nicht. Alles drehte sich um mich und ich hörte nur die verdammten Stimmen meiner Eltern. Meine Sicht verschwamm und ich hatte Mühe nicht umzukippen. Hyunjin zog mich an sich, legte einen Arm um mich und fragte: ,,Was ist los? Alles in Ordnung?" Ich schüttelte stumm den Kopf. Meine Knie drohten nachzugeben und ich bekam Angst. Gleich würden die Schläge kommen. Ich war so gefangen in meinen Erinnerungen, dass ich gar nicht mitbekam was Hyunjin zu mir sagte. Auf einmal saß ich. Das bekam ich mit, aber wie ich mich hingessessen hatte, davon hatte ich nichts mitbekommen. Hyunjin zog mich näher zu sich und mein Kopf lag an seiner Brust. Seine Hand lag auf meinem Rücken und streichelte von oben nach unten. Es tat gut. Diese Berührung erinnerte mich an Minho und ich beruhigte mich. ,,Was war los?" fragte mich Hyunjin wieder.

Ich war ziemlich lange still dagesessen. Hyunjin hatte mich einfach nur festgehalten. Ich schaute ihn unsicher an, er nickte. Ich rang mit mir und dann erklärte ich ihm doch, wie mich seine Worte an meine Eltern erinnert hatten. Er sah schockiert aus. ,,Es es tut mir leid. D-das wollte ich nicht. Ich meinte das nicht so. Sie sahen toll an dir aus. DU sahst toll in ihnen aus, aber ich mag sie nicht." sagte er schnell. ,,Warum?" fragte ich unsicher. Ich hatte Angst, dass er wieder so wütend werden könnte. Hyunjin mied meinen Blick und antwortete nicht. Meine Gedanken drifteten zurm vorherigen Moment ab.

,,Es war nicht wegen dir, es war wegen den Schuhen. Sie...sie haben dich größer als mich gemacht. Das hat mir nicht gepasst. Ich hab überreagiert, das tut mir leid. Ich wollte dich nicht an alles erinnern oder dir Angst machen. Es tut mir leid." sagte er leise und schaute auf den Boden. Er hat so darauf reagiert, nur weil ich aufeinmal größer als er war?

,,Für dich klingt das komisch oder?" fragte er. Ich nickte. ,,Ich kann es nichtmal erklären, aber irgendwie hab ich mich kleingefühlt. Das mochte ich nicht." sagte er.

,,Ich verstehe dich. Du magst es nicht, wenn jemand größer ist als du. Du bist es gewohnt der Größte zu sein. Deshalb gefällt es dir nicht wenn jemand plötzlich größer ist als du." sagte ich.

Er schaute mich an. ,,Du hast Angst dich nochmal so klein zu fühlen wie in der Schule, als sie dich gehasst haben." schlussfolgerte ich leise. Hyunjins Augen weiteten sich erschrocken. Es dauerte ein paar Minuten bis er ganz leise antwortete: ,,Ja." Ich rutschte auf ihn zu und umarmte ihn. Er erwiderte sofort die Umarmung und lehnte sich an mich. Ich spürte wie er anfing zu weinen. Jetzt war ich diejenige die ihm über den Rücken strich. Er klammerte sich richtig an mich.

Hyunjin Pov:

Y/n war gerade wie der rettende Stein in der Brandung. Sie saß da, umarmte mich, streichelte über meinen Rücken um mich zu beruhigen und sagte kein Wort dazu. Sie war einfach da, war für mich da. Sie blieb bei mir. Jetzt erst merkte ich, dass ich heulte. Ich wollte mich losmachen, meine Tränen verstecken, aber sie hielt mich weiter fest. Es ist, als würde sie spüren, dass ich mich für meine Tränen schämte.

Y/n Pov:

Keine Ahnung wie lange wir schon so dasaßen und er an meiner Schulter weinte, aber ich hatte das Gefühl, dass es ihm gut getan hat sich mal bei jemandem auszuheulen zu können. Bei den Jungs ist das ja was anderes, klar, könnte er sich auch bei den Jungs ausheulen, aber ich glaube das lässt sein Stolz nicht zu. Oder er traut sich nicht. Keine Ahnung, ist mir auch egal. Hauptsache es geht ihm jetzt wieder besser. Er ließ mich los, schaute mich an und umarmte mich wieder. ,,Danke." sagt er leise. ,,Immer wieder." sagte ich.
,,Es ist spät, lass uns schlafen gehen." sagte ich. Hyunjin nickte und dann gingen wir hoch. Ich brachte Hyunjin zu seinem Zimmer und nachdem wir uns verabschiedet hatten, ging ich ebenfalls in mein Gästezimmer.

Run AwayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt