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Hyunjin Pov:

Ich wachte auf und bemerkte, dass jemand in meinen Armen lag. Ich schaute mich verwundert um und ich sah, dass die Person in meinen Armen, Y/n war. Sie schlief immer noch friedlich und ich lächelte. Sie hatte also die ganze Nacht bei mir geschlafen, war nicht geflüchtet. Den Gedanken, dass sie einfach nur nicht aufgewacht war, verdrängte ich schnell. Fürs Aufstehen war es noch viel zu früh,  deshalb kuschelte ich mich wieder in mein bequemes Kissen und zog sie wieder ein wenig näher zu mir.

Y/n Pov:

Die Sonne strahlte in mein Gesicht und ich blinzelte ein wenig, bis sich meine Augen an das grelle Licht gewöhnt hatten. Ich gähnte einmal und dann schaute ich mich verschlafen um. Ich richtete mich auf und ein Arm rutschte von meiner Taille auf meine Hüfte hinunter. Erschrocken drehte ich mich rum und stellte erschrocken fest, dass ich diese Nacht bei Hyunjin im Bett geschlafen hatte und dieser seine Arme um mich gelegt hatte. Wahrscheinlich unbewusst, aber trotzdem war es mir irgendwie unangenehm. Ich machte mich vorsichtig von seinen Armen los und stand auf. Ich lief los und ging in mein Zimmer. Ich holte mein Handy und da ich sonst nichts zu tun hatte,  ging ich ein bisschen ans Handy. Ich wäre ja gegangen, aber das erschien mir seinen Eltern, aber auch Hyunjin gegenüber sehr unfreundlich. Also würde ich mich solange bis sie aufwachten noch beschäftigen. Heute war Sonntag, also würde ich ihn nicht wecken, ansonsten hätte ich glaube ich ein Monster erschaffen. Hyunjin, der Morgenmuffel würde bestimmt total wütend sein, würde ich ihn um 7 in der früh wecken. Da war ich mir sicher.

Hyunjin Pov:

Ich wachte auf, diesmal ohne Y/n in meinen Armen. Verwirrt blickte ich mich um, aber sie war nirgends. Wo war sie? Ich stand auf und lief zu ihrem Zimmer. Dort fand ich sie auch. Sie saß schwer beschäftigt an ihrem Handy und schaute ihr Handy böse an. Ich musste grinsen. Sie beschimpfte ihr Handy, weil sie das Spiel verlor. Bis jetzt hatte sie mich noch nicht bemerkt. Ich beobachtete sie noch ein wenig.

Als es mir zu langweilig wurde, sagte ich: ,,Guten Morgen." Sie schaute erschrocken hoch und warf vor Schreck ihr Handy weg. Ich fing es auf, bevor es noch auf den Boden fallen konnte. ,,Sorry, ich dachte du hättest mich mittlerweile bemerkt." sagte ich. ,,Morgen, mittlerweile?" sagte sie außer Atem. ,,Ich steh hier schon etwas länger." sagte ich ehrlich. ,,Äh, wie meinst du etwas länger?" fragte sie. ,,Ca. ne viertel Stunde. " antwortete ich. Ein leichter Rotschimmer überzog ihre Wangen. ,,Warum hast du nichts gesagt?" fragte sie mich. ,,Keine Ahnung, ich wollte nicht stören?" fragte ich, denn ich hatte keine blasse Idee. ,,Komm ich mach uns was zu essen, du hast bestimmt Hunger oder? So wie ich dich kenne, bist du schon seit 7 Uhr wach." Sie nickte. ,,Aber bevor du gehst, solltest du vielleicht noch schnell ins Bad." sagte sie. ,,Warum?" fragte ich. ,,Schau mal in den Spiegel." sagte sie und versuchte ein Grinsen zu unterdrücken. Ich lief zum Spiegel und erschrak. Wie sah ich denn bitte aus? Ich hatte total abstehende Haare. Ich fuhr mir ein paar mal durch die Haare und betrachtete meiner Frisur unzufrieden. Ich machte mir einfach einen kleinen Zopf. Schon besser. Über mein Gesicht zog sich eine Schlaffalte und auch meine Arme waren von Schlaffalten überzogen. Meine Hose hing gefühlt an meinen Knien und mein Shirt war an einer Seite hochgerutscht. Ich richtete meine Klamotten und schaute sie ein wenig verlegen an. ,,Meinst du ich sah besser aus?" fragte sie lachend. ,,Keine Ahnung, ich hab dich ja nicht gesehen." sagte ich ehrlich. ,,Du kannst mir glauben, ich sah auch kein Stück besser aus." sagte sie. ,,Das hätte ich gerne gesehen." sagte ich. ,,Lieber nicht." sagte sie. Ihr Magen knurrte. Y/n schaute verlegen auf ihren Schoß. ,,Komm, ich mach Frühstück."  Y/n sprang auf und lief schnell an mir vorbei. Da hatte jemand Hunger. Großen Hunger. Ich grinste und lief ihr hinterher. Ich holte eine Schüssel und begann Teig für Pfannkuchen zu machen. Ich wollte ihr zeigen, dass ich auch richtig kochen konnte. Letztes Mal gab es ja nur Tomaten, Erdbeeren und Mozzarella. ,,Kann ich dir helfen?" fragte sie. ,,Ne, setzt dich." sagte sie. Ich hörte wie sie sich an die Theke setzte. ,,Du kannst dich auch hier auf die Arbeitsplatte setzten, dann kannst du zuschauen und wir können besser reden." schlug ich vor. Auf einmal hüpfte sie neben mir auf die Arbeitsfläche und schaute mich an. Ich zuckte ein wenig zusammen, denn ich hatte sie gar nicht kommen gehört. Sie lachte. ,,Sorry, ich wollte dich nicht erschrecken." ,,Nicht schlimm." Ich hatte mittlerweile den Teig fertig gemacht und wartete gerade noch drauf, dass die Pfanne heiß wurde. ,,Und was machst du heute noch so?" fragte ich sie. ,,Keine Ahnung, wahrscheinlich mal wieder ein bisschen Zeit mit Minho verbringen." sagte sie und zuckte dabei mit den Schultern. Ich goss den Teig in die Pfanne und ließ den Teig durch die Pfanne laufen.

Wir redeten und ich machte währenddessen die Pfannkuchen. Y/n's Bauch knurrte verdammt laut. Ich schnappte einen Pfannkuchen, rollte ihn zusammen und hielt ihn ihr hin. Sie schnappte ihn sich und biss genüsslich rein. ,,Der Koch hat gute Arbeit geleistet, lecker." sagte sie zwischen zwei Bissen. Ich schnappte nach ihrem Pfannkuchen und sie zog ihn mit zusammengekniffenen Augen weg. ,,Meins." sagte sie und machte ein gespielt böses Gesicht. ,,Okay, okay. Ich nehm mir nen eigenen." sagte ich lachend. Ich rollte mir auch einen zusammen und stopfte ihn mir komplett in den Mund, denn auch ich hatte großen Hunger. ,,Oh, guten Morgen ihr zwei." sagte meine Mutter. ,,Guten Morgen. " begrüßte Y/n meine Mutter. Ich stand mit vollen Hamsterbacken da und nuschelte: ,,Morgen Mama." ,,Och Schatz, man spricht doch nicht mit vollem Mund." tadelte meine Mutter. ,,Sorry." nuschelte ich. ,,Das hat super geklappt." sagte Y/n lachend und meine Mutter stimmte mit ein. ,,Die Erziehung ist ein bisschen flöten gegangen. Wir waren ein wenig selten zu Hause." erklärte meine Mutter. Sofort schlich sich dieses traurige Gefühl in meinen Bauch. ,,Wie wäre es, wenn sie heute alle zusammen einen schönen Familientag verbringen, wenn ich nachher weg bin?" fragte Y/n meine Mutter.

Y/n Pov:

Hyunjin's Blick glitt zu mir und er schaute so hoffnungsvoll. ,,Weißt du was, das ist eine super Idee, aber du kannst gerne hierbleiben." ,,Nein, nein. Das ist Familienzeit." lehnte ich freundlich ab. Hyunjin sollte die Zeit mit seinen Eltern genießen können. ,,Weißt du was, ich spreche gleich mit deinem Vater, er soll alle Termine für heute absagen." sagte Hyunjin's Mutter. Sie wartete gar nicht auf eine Antwort, sie war schon davon geeilt. Hyunjin stand verblüfft da. Ich nahm ihn den Pfannenwender aus der Hand und wendete den Pfannkuchen. Er war ziemlich dunkelbraun geworden. Ups. Hyunjin stand wie ein Eisklotz da. War das falsch gewesen? Wollte er das gar nicht? Jetzt war ich mir unsicher, obwohl ich mir davor so sicher war, dass er nichts lieber wollte, als Zeit mit seinen Eltern zu verbringen. Unsicher schaute ich zu ihm. Er stand immer noch erstarrt da. Ich wollte mich gerade um den Pfannkuchen kümmern, da löste sich Hyunjin aus seiner Starre und umarmte mich stürmisch. ,,Du bist die Beste, weißt du das? Danke." nuschelte er an  meinen Hals. ,,Ach was, hab ich doch gerne gemacht." sagte ich und erwiderte die Umarmung. ,,Im ernst, du bist die Beste, das sagen wir dir alle viel zu wenig. Du hilfst anderen immer und stellst dich viel zu oft dafür hinten an." sagte Hyunjin und schaute mich ernst an. Ich nickte lächelnd. Dann umarmte er mich wieder, sogar noch eine Spur fester. ,,Du zerquetscht mich gleich." sagte ich erstickt. ,,Tut mir leid, ich freu mich gerade nur so." sagte er und seine Augen leuchteten wie bei einem kleinen Kind. Das kleine Kind in ihm, das so lange auf seine Eltern warten musste, war gerade überaus glücklich. Er strahlte, so hatte ich ihn noch nie zuvor gesehen. ,,Ich bin so glücklich, danke Y/n." sagte er und drückte mich so fest, dass ich auf der Arbeitsplatte nach vorne rutschte und somit jetzt an seiner Brust hing. Er schien es gar nicht zu bemerken. ,,Du bist die Beste. Danke, danke, danke." sagte er und drückte mich abermals an sich. ,,Gern geschehen." krächzte ich. Ich schnupperte, es roch angebrannt. Ich schielte zur Pfanne. ,,Heilige Scheiße, der Pfannkuchen." rief ich. Hyunjin ließ mich abrupt los, da ich auf der Kante gesessen hatte und er mich ja festgehalten hatte, rutschte ich runter. Hyunjin fing mich aber zum Glück auf, denn er hatte blitzschnell die Arme um mich gelegt. Er stellte mich vorsichtig auf den Boden und sagte: ,,Tut mir leid." ,,Danke." Der Pfannkuchen war definitiv hinüber. Er holte den schwarzen Pfannkuchen aus der Pfanne und warf ihn in den Müll. ,,Setzt dich schonmal, ich bin hier gleich fertig." sagte Hyunjin. Ich lief zum Schrank, holte Teller, Tassen und Besteck und deckte uns zwei Plätze ein. Dann machte ich uns jeweils eine kalte Schoki, weil wir das gerne tranken. Hyunjin kam mit dem Teller voller Pfannkuchen zu mir und holte Puderzucker aus einem der Schränke.

Wir saßen schweigend da, weil wir beide viel zu hungrig waren um zu sprechen.

Run AwayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt