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Y/n Pov:

Ich hatte bereits mehrmals geklingelt, aber er machte nicht auf. Anscheinend war er wirklich nicht da. Ich hatte Minho geschrieben, denn ich war kurz vor Schulschluss hierher gekommen. Jetzt stand ich vor Hyunjin's Haustür und wusste nicht was ich tun sollte. Er war nach der Schule nicht hierher gekommen.  Ich war bereits sämtliche Orte durchgegangen, wohin er gegangen sein könnte. Aber nichts machte Sinn. Ich lief zur Terrasse und ging zur Tür. Nicht verriegelt, dann musste er doch da sein. Ich ging rein und suchte nach ihm, aber er war nirgends. Tja, dann würde ich eben warten, bis er nach Hause kommt. Die Jungs müssen büffeln, aber ich hab eh nichts Besseres zu tun. Außerdem konnte ich mal Zeit für mich brauchen. Ich bekam eine Nachricht von Minho.

Minho

Hey, warum bist du bei Hyunjin?

Ich wollte nach ihm schauen, es kam mir komisch vor. Aber mir gehts gut, ich passe auf meinen Fuß auf und ich sitze gemütlich auf der Couch. Ich warte hier, bis er kommt. Lernt ihr anderen schön. Ihr schreibt ja Morgen die nächste Arbeit. Ich hab eh nichts besseres zu tun. Und ich schaff das auch allein! Wehe einer von euch kommt her!

Du bist drin?
Hat er wieder vergessen die Terrassentür zuzumachen?

Jap die war auf

Okay okay, wir bleiben hier. Aber wehe du passt nicht auf.

Okay Papa

Hast du mich grad Papa genannt?😶

Ja Papa.

Ist das dein Ernst?😑

Ja

Provozierst du mich?

Vielleicht

Y/n!

Ja Papa?😉

Hör sofort auf mich Papa zu nennen!😡

Okay Papa, ich meine Minho

Y/n, wehe du sagst nochmal Papa zu mir.😡

Tschüss Papa,  viel Spaß beim lernen Papa.
Sorry,  ich hör jetzt auf😄

🤨😐😑

🤭Bye

Bye

Ich grinste vor mich hin. Ich mochte es ihn ein bisschen zu ärgern, aber eigentlich hatte ich ihn ja total lieb. Minho war einfach der Beste.



Ich schreckte auf. Ich schaute auf mein Handy. Ich war tatsächlich eingepennt. Ich hörte schleppende Schritte. Also war er wieder Zuhause. Ich humpelte so leise es ging los und fand ihn im Flur. Er hatte den Kopf an die Wand angelehnt. Er sah ziemlich fertig aus. ,,Gehts dir gut?" fragte ich. Er sprang erschrocken rum und fiel auf seinen Hintern. Ich grinste, so änderten sich die Verhältnisse, vor kurzem war ich noch die, die auf dem Boden saß. Er rappelte sich auf und versuchte das Geschehnis zu überspielen. ,,Was zum Teufel machst du hier und wie bist du hier reingekommen?" ,,Nach dir sehen und durch die Terrassentür." antwortete ich ruhig. ,,Was machst du hier?" fragte er wütend. ,,Wie ich schon sagte, ich sehe nach dir. Du ignorierst die Jungs und gehst ihnen aus dem Weg. Sie machen sich Sorgen." ,,Und warum bist du dann hier und nicht die Jungs?" fragte er immer noch sauer. ,,Weil die Jungs jeden Tag hier waren, du aber nicht und sie lernen müssen. Ich hab nichts zu tun." ,,Jetzt schicken sie schon sie." brummte er, aber ich hatte es verstanden. ,,Bitte, die haben mich nicht geschickt, ich bin hier her, sagen wir mal so, abgehauen. Ich hatte eine Woche keine Privatsphäre mehr und du warst anscheinend noch komischer als sonst. Also dachte ich schau mal nach dir." ,,Aha und was bringt dir das?" fragte er mich abschätzend. ,,Nichts, muss es auch nicht." ,,Jeder will was, wenn er extra kommt." ,,Ich aber nicht, muss ich nochmal sagen, dass ich anders bin als andere?" fragte ich ruhig. ,,Ist mir doch egal, was willst du? Sag es oder geh!" brüllte er mich an. Langsam kroch die Angst meinen Rücken hinauf. Er sah so wütend aus. ,,Spucks aus oder-" Er stoppte. ,,Oder was? Willst du mich nochmal die Treppe runterschubsen und mir nen Schuh an den Kopf werfen?" schoss ich diesmal zurück. Ich wollte einfach nur nach ihm schauen, die Jungs machten sich Sorgen und solch ein Verhalten passte nicht mal zu ihm. Klar er verhielt sich meistens komisch, aber nicht SO komisch. Außerdem musste ich zurückschießen, um meine Angst ignorieren zu können. Er starrte mich an und wurde auf einmal blass. ,,Geh." sagte er leise. ,,Nein." ,,Geh." befahl er. ,,Nein." ,,Geh, bitte." flehte er mich an. ,,Warum sollte ich gehen? Mit dir stimmt was nicht." antwortete ich. ,,Geh bitte, bevor-" Doch er stoppte wieder. ,,Bevor was? Willst du mich wirklich die Treppe runterwerfen?" fragte ich diesmal etwas unsicher. ,,Siehst du, es passiert wieder!" ,,Was meinst du?" fragte ich. Er antwortete nicht und wich von mir zurück. Ich folgte ihm. ,,Hyunjin, was passiert wieder?" hakte ich nach. Er schaute mir in die Augen. Ich sah Angst und Reue. Aber vor was hatte er Angst? ,,Bitte geh." flüsterte er. ,,Nein, hörst du schlecht? Ich bleibe hier, bis ich weiß was mit dir nicht stimmt." Er stieß gegen eine Tür. Er ließ sich an ihr heruntergleiten und saß nun auf dem Boden. Ich ging zu ihm und legte meine Hand auf sein Knie. Er zuckte zusammen und zog sein Knie weg. ,,Was meintest du mit bevor. Bevor was Hyunjin? Rede mit mir." forderte ich. Er schaute mich an und ganz leise antwortete er: ,,Bevor ich dir wieder weh mache oder dir wieder Angst mache." Er hatte Angst mir Angst zu machen, oder mir weh zu tun? ,,Warum?" fragte ich, weil ich es echt nicht ganz kapierte, warum er davor Angst hatte. ,,Weil ich dir immer nur weh tue, weil ich allen nur weh tue." schluchzte er. Die ersten Tränen flossen über sein Gesicht. Was war denn jetzt los? ,,Was redest du denn für einen Schwachsinn?" fragte ich. ,,Ich bin genau das, was alle sagen, ich bin ein verwöhntes, arrogantes Arschloch. Ich achte nicht auf die Gefühle anderer, ich behandle alle wie Dreck, sogar meine Freunde. Die Einzigen, die bei mir bleiben, obwohl ich sie nicht gut behandelte. Ich hab bis jetzt auch noch nie etwas selbst gemacht, alles wurde für mich gemacht, weil ich andere meine Arbeit machen gelassen habe. Ich habe in meinem Leben nichts erreicht." schluchzte er. ,,Na und, du bist doch noch jung, ich hab ja auch noch nichts erreicht." hielt ich dagegen. ,,Und ob du was erreicht hast, du hast super Noten, du siehst super aus, du bist beliebt." zählte er auf. ,,Du hast auch super Noten, du siehst gut aus, weißt es aber meistens leider auch. Und du Idiot bist auch beliebt, nur wegen den Gerüchten nicht mehr. Aber wen juckts? Die Jungs mögen dich trotzdem. Und manchmal bist du echt okay." sagte ich. ,,Ja, aber ich hab mich von den Jungs abgeschottet, jetzt- warte, war das grade ein verstecktes Zugeben, dass ich manchmal nett bin?" fragte er abrupt. ,,Vielleicht." sagte ich. ,,Meinst du das ernst?" fragte er. ,,Du gehst mir meistens auf die Nerven und darin bist du echt der Beste, aber es gibt auch Momente, in denen du echt nett sein kannst. Wie zum Beispiel das mit der Höhle und der Lichterkette." ,,Ach was, da hab ich ausnahmsweise mal mein Hirn eingeschaltet." sagte er. ,,Siehst du die zwei Zellen da oben können auch was wenn du sie benutzt." sagte ich grinsend und tippte gegen seine Stirn. Er schielte nach oben. Ich grinste. ,,War das grade eine Beleidigungs-Aufmunterung?" ,,Möglich." grinste ich.  ,,Ich wurde noch nie auf diese Art aufgemuntert." sagte er kopfschüttelnd. ,,Tja, wie ich so oft sagte, ich bin eben anders als andere." ,,Das bist du wirklich. Und zwar im guten Sinne." sagte er. Ich blinzelte, er hatte mir grade ein Kompliment gemacht, wie reagierte man da? ,,Was überlegst du?" fragte er. ,,Wie man auf ein Kompliment antwortet." sagte ich ehrlich. ,,Äh, zum Beispiel mit Danke?" sagte er unsicher. ,,Dann äh, danke." sagte ich beschämt. ,,Wo warst du die ganze Zeit nach der Schule?" fragte ich ihn. Sofort wich er meinem Blick aus. ,,Hyunjin, spucks aus, ich bleib hier, bis ich es weiß." drohte ich. ,,Das würdest du durchziehen, habs kapiert. Ich war arbeiten. Ich hab mir nen Nebenjob in nem Restaurant gesucht. Geht gleich nach der Schule los und dann bis um sieben. Aber das passt so." ,,Du bist unmöglich." murmelte ich. ,,Warum bin ich jetzt unmöglich?" fragte er ehrlich interessiert. ,,Du schottest dich für einen scheiß Nebenjob ab?" fragte ich verblüfft. ,,Nein, für dich." rutschte es ihm heraus und sofort hielt er sich die Hand vor den Mund. ,,Was? Warum für mich?" ,,Weil ich dir das Leben schwer mache und dich verletze. Seit du bei Minho bist, geht es dir besser und seit der Party geht dein Leben wieder den Bach runter." fasste er alles zusammen. ,,Gut, du hast mir wirklich oft weh getan, aber weißt du was, sowas passiert. Du hattest ja nicht die Absicht, dass ich mir den Fuß anknackse und ne Platzwunde davontrage oder?" fragte ich. ,,Nein, nein, ich ach ich war einfach wütend und mein Hirn hat ausgesetzt. Das ,Wie des Öfteren' sparte ich mir. ,,Siehst du, es war nicht absichtlich. Meinst du nicht, dass ich schon vielen weh getan habe mit meiner Direktheit? Ich merke das auch nicht immer. So sind wir Menschen halt. Und mein Leben ist besser, seit ich euch kenne. Auch du Idiot hast es besser gemacht. Auch wenn ich es ungern zugebe. Aber du hast mein Leben auch besser gemacht. Du hast mir einen meiner größten Wünsche erfüllt. Ich habe mir schon immer gewünscht eine Höhle zu bauen." Er starrte mich an. ,,Hör auf mich anzustarren, das macht mich nervös." meckerte ich ihn an. ,,Aber ich hab dir das Leben umsonst schwer gemacht. Du hast durch mich so viel Hass in der Schule ertragen müssen." ,,Ach was, auf einmal mehr kommt es da auch nicht mehr an. Auf meiner alten Schule war es noch schlimmer, also komme ich damit ganz gut zurecht. Es ist mir fast egal. Wer mich nicht mag, der mag mich eben nicht." sagte ich ehrlich. ,,War das eigentlich Hyuna? Sie hat so was angedeutet." fragte er und schnappte sich vorsichtig eine meiner kurzen Strähnen. ,,Jap, sogar mit waschen." ,,Sie hat aber nicht das getan, was ich denke oder?" fragte er. ,,Dein Kopf ist nicht durchsichtig und es ist nicht auf deiner Stirn zu lesen, was du denkst, also entweder lässt du mich an deinen Gedanken teilhaben und sagst sie mir oder ich kann dir nicht antworten." sagte ich. ,,Sie hat dich nicht in die Kloschüssel getunkt oder? Bitte sag mir, dass sie das nicht getan hat." ,,Hat sie, nicht nur einmal. Aber ihr verdanke ich auch diesen praktischen Kurzhaarschnitt. Jetzt kann ich drüber lachen, eine Sache weniger auf meiner Liste ,Niemals  erleben.' Naja, in der Situation war es eklig und erniedrigend, aber im Nachhinein war es nicht mal so schlimm. Das heißt aber nicht, dass ich es nochmal erleben möchte." ,,Ich hätte ihr doch eins überbraten sollen." grummelte Hyunjin. ,,Jap, aber du wurdest ja gut erzogen und deshalb schlägst du keine Mädchen." Er nickte. ,,Du hast echt einen schrägen Humor." lachte er. ,,Ausnahmsweise hast du recht." ,,Und ich sag dir eins, kündige diesen Job, du kannst auch anders etwas erreichen. Und wehe du schottest dich nochmal von deinen Freunden ab, dann tret ich dir in deinen Arsch. Und wir wissen beide, dass das keine lehre Drohung ist." sagte ich ernst. ,,Schon klar." ,,Also, du kündigst, klar?!" ,,Mach ich." versprach er mir. ,,Danke, dass du mich aus dem Pool gefischt hast und äh, auch das andere Mal, in dem ich mich fast selbst ersäuft hätte, als ich dich in den Pool geworfen habe und du mich mitgezogen hast. Also das mit dem  Luft geben." ,,Kein Problem, ich konnte dich ja schlecht in deinem eigenen Pool ersaufen lassen." sagte ich. Er lachte. ,,Das hättest du tun können, hast du aber nicht. Obwohl ich ein Arsch zu dir war. Du hast mir schon zweimal mein Leben gerettet. Danke dafür." ,,Wegen dir entwickle ich irgendwann noch einen Hass auf Pools." lachte ich. ,,Du bist unmöglich." ,,Warum bin ich jetzt unmöglich?" imitierte ich ihn. Hyunjin rollte mit den Augen.

,,Willst du vielleicht mit mir befreundet sein?" fragte er mich auf einmal. ,,Wir sind doch schon Freunde du Dummi." ,,Sind wir?" ,,Ja, sonst wäre ich doch nicht schon so oft bei dir gewesen. Und ich wäre nicht extra hierher gekommen." gab ich lachend von mir. ,,Stimmt, ich bin aber auch blöd." ,,Tja, die zwei Hirnzellen sind gerade nicht am Arbeiten." lachte ich. ,,Das wirst du mir jetzt immer vorhalten oder?" ,,Jap." stimmte ich ihm zu. ,,Und du bist wirklich nicht sauer auf mich, wegen allem was ich getan habe?" fragt er nach. ,,Das hat niemand gesagt. Aber nein, es bringt ja nichts sauer zu sein. Ich war sauer auf dich, sogar sehr, aber vergessen wir das einfach." sagte ich. Hyunjin stand auf und hielt mir seine Hand hin. Ich verdrehte die Augen und nahm seine Hand. Er zog mich vorsichtig hoch. Er hielt meine Hand aber fest. ,,Was wird das?" ,,Red nicht so viel, warts ab." sagte er und zog mich hinter such her. Aber langsam, damit ich nachkam. ,,Du bist echt lahm." bemerkte er. ,,Ein Freund von mir hat mich netterweise die Treppe runtergeschubst und nun hab ich das Teil da. Sorry, dass ich nicht schneller bin du Idiot. Wenn ich könnte würde ich von dir wegrennen und mich mit nem Schuh bewaffnen." sagte ich. Er blieb wie angewurzelt stehen. ,,Reg dich ab, das war ein Witz." ,,Mir ist grad das Herz in die Hose gerutscht." gestand er. ,,War auch Sinn der Sache." grinste ich fies. ,,Wie kannst du nur so mit dieser Situation umgehen?" fragte er mich, während er mich weiterzog. ,,Ist halt meine Art mit sowas umzugehen." sagte ich schulterzuckend. Hyunjin öffnete eine Tür und schob mich rein. Das war anscheinend sein Zimmer. Bis jetzt war ich noch nie hier. Aber irgendwie war es so kühl und leer. Ein Bett, eine Kommode, ein Schreibtisch und eine kleine Couch standen in dem riesigen Raum. Ach und der gigantische Fernseher nicht zu vergessen. Hyunjin kramte in der Kommode und zog etwas hervor. ,,Ich weiß, du willst es nicht, aber ich fühl mich schlecht,  dass ich dir so oft weh getan habe und ich dein Handy geschrottet habe. Wenn du die Tasche nicht willst, dann ist das okay, aber nimm wenigstens das Handy." ,,Von mir aus, wenn es dir damit besser geht. Und dafür hast du mich hier hoch geschleppt?" fragte ich mit hochgezogener Augenbraue. ,,Ähm, nicht nur." sagte er zögernd. Ich habe etwas vorbereitet,  was ich dir eigentlich vor die Haustür stellen wollte, als Entschuldigung,  deshalb hab ich mir auch einen Job gesucht, damit ich es selbst zahlen konnte und nicht meine Eltern." sagte er und öffnete eine Tür. Er zog einen riesigen Karton hervor. Er war schön verpackt mit einer großen schlichten, weißen Schleife. ,,Es tut mir wirklich leid." sagte er noch einmal und schob den Karton zu mir.

Run AwayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt