Y/N Pov:
Heute war Sonntagabend, ich hatte gerade eben eine Nachricht von Hyuna erhalten. Die mir nicht sonderlich gefiel. Minho linste über meine Schulter und verschluckte sich an einem Gummibärchen. ,,WAS?!" fragte er komplett schockiert. Die restlichen Jungs, die sich ein Matratzenlager in meinem Zimmer gebaut hatten, schauten interessiert auf. Minho riss mir mein Handy aus der Hand und zeigte es den Jungs. Alle rissen die Augen weit auf. ,,Was zum-?" Hyunjin linste auch auf mein Handy. Er runzelte die Stirn und dann blickte er mich an. Wir starrten uns gefühlte Jahre an. ,,Äh, könnt ihr mir das mal bitte erklären, ich blick da nicht mehr durch." sagte Felix. Hyunjin erklärte alles, ließ mich aber nicht mehr aus den Augen. Und dafür müsst ihr das machen?" fragte Chan ungläubig. ,,Naja, sie hat schon recht, das würde seinen Ruf wieder retten." meinte Minho. ,,Das liegt jetzt an euch, ob ihr es macht oder nicht." meinte Chan. Wollte ich das? Eher nicht. Möchte ich, dass er glücklich ist? Ja. Kann ich das tun? Ich weiß es nicht. ,,Gibt es denn keine andere Möglichkeit?" fragte Changbin. Wir überlegten alle angestrengt, aber keinem von uns fiel was ein. ,,Und, macht ihr es?" fragte Seungmin. Ich schaute Hyunjin an, der mich schon die ganze Zeit anstarrte. Auch er war unentschlossen, aber er wollte wieder beliebt sein und nicht gehasst werden. Das verstand ich. Hätte ich die Möglichkeit, würde ich es tun. ,,Ich, ich würde es machen." stotterte er leise. ,,Aber du musst nicht, wenn du nicht willst. Ehrlich, ich versteh das." Nun sahen mich alle erwartungsvoll an. ,,Tu das, was du für richtig hältst." flüsterte mir Chan zu. Ja, genau das war es aber. Was war das Richtige? ,,Ich machs." sagte ich leise. Hyunjin, der den Kopf enttäuscht nach unten hängen hatte, sah überrascht auf. ,,Echt jetzt?" fragte er verblüfft. ,,Ja." krächzte ich. Jetzt war ich mir doch nicht mehr so sicher, ob das gerade richtig war. ,,Danke." sagte er freudig und umarmte mich, er war aber zu stürmisch und nietete mich um. Jetzt lag er halb auf mir und ich lag da wie son Stock. ,,Äh sorry. Danke. Danke. Danke." sagte er. ,,Noch wissen wir noch nicht, ob es klappt." dämpfte Chan seine gute Laune. ,,Das werden wir ja Morgen sehen." sagte Felix. Genau, morgen werden wir es sehen. Ich hab jetzt schon Schiss.
Am nächsten Morgen war ich total hibbelig und aufgeregt. Ich hatte Angst davor, was Hyunjin und ich heute durchziehen würden. Warum immer ich? Ich duschte schnell, machte mich fertig und dann weckte ich die Jungs. Minho grummelte was vor sich hin. ,,Steh jetzt auf, du Fisch. Sonst kommen wir noch zu spät." motzte ich. Alle waren gerichtet bis auf ihn. Er lag immer noch im Bett. ,,Jungs, weckt ihn." forderte ich sie auf. Die Jungs begruben ihn unter sich und ich grinste. Minho fluchte und dann quälte er sich auf.
Wir waren kurz vor der Schule. ,,So, wenn ihr das jetzt wirklich durchziehen wollt, dann müsst ihr jetzt anfangen, sonst glaubt euch das keiner. Hyunjin und ich nickten. ,,Na dann, Powerpärchen los gehts." sagte Han grinsend. Ich boxte ihn hart gegen die Schulter. ,,Nicht hilfreich." ertönte es von Chan. ,,Bist du sicher? Willst du das wirklich machen?" fragte mich Hyunjin eindringlich. Ich nickte tapfer, ich hatte es ihm schließlich versprochen. ,,Dann spielen wir mal das Traumpärchen der Schule." sagte er und nahm meine Hand in seine. Mit meinen Krücken war das alles gar nicht so leicht, aber irgendwie ging es schon. Als wir auf den Schulhof kamen, fingen alle an zu flüstern. ,,Als ob das stimmt, ich dachte echt, Hyuna hätte gelogen, aber die sind ja wohl doch zusammen." hörte ich ein paar Schüler sagen. ,,Das ist schon krass, dass sie es rausgefunden hat, dass die beiden zusammen sind und Hyuna eifersüchtig war und versucht hat die beiden auseinander zu bringen. Aber schaut mal wie süß die beiden zusammen sind. Sie halten selbst mit ihren Krücken Händchen." flüsterten andere. Und wieder andere tuschelten: ,,Gott, ich will auch so eine Beziehung, die sind so süß zusammen." Ein paar kamen auf uns zu, gratulierten uns und entschuldigten sich vor allem bei Hyunjin, ein paar auch bei mir. Wir hielten Händchen und lächelte uns ab und zu an. Die anderen schienen es zu schlucken. Wir liefen rein und Hyunjin brachte mich zu meinem Klassenzimmer. Dort blieb er noch kurz stehen und tat so, als würde er mich auf die Wange küssen. Ich war froh, dass er es nicht wirklich tat. Dann verabschiedete er sich von mir und ich winkte ihm zu.
Die nächsten Wochen verliefen genauso, nur, dass immer mehr an uns zweifelten, zurecht. Wir hatten uns noch nie geküsst. Am Anfang wurde es anscheinend darauf geschoben, dass wir zu schüchtern waren, aber mittlerweile zweifelten viele an unserer ,,Beziehung ". Hyunjin und ich saßen gerade mal wieder händchenhaltend auf einer Bank auf dem Schulhof bei den Jungs, als wir viele lästern hörten. Hyunjin stupste mich an. Ich schaute zu ihm. ,,Die zweifeln immer mehr." flüsterte er mir zu. ,,Ich weiß. Wir sollten was dagegen unternehmen." sagte ich. ,,Aber was?" fragte er, doch uns beiden war bewusst, dass alle darauf warteten, dass wir uns küssten. ,,Du weißt genauso gut, was wir machen müssen wie ich." sagte ich. ,,Ich will aber nichts gegen deinen Willen machen." sagte er. ,,Ich weiß, dass du nicht mehr machen würdest, als ich zulassen würde." sagte ich leise. Ich wollte zwar nicht, aber er war wieder beliebt und er schien glücklich zu sein. ,,Bist du sicher?" fragte er. Ich nickte. Er nickte ebenfalls und dann zog er mich näher zu sich. Schließlich küssten wir uns. Hyunjin war vorsichtig und wir küssten uns. Ich schloss die Augen, um ihn nicht ansehen zu müssen. Er löste den Kuss wieder und ich lehnte mich an ihn, wie es normale Pärchen machen würden. ,,Es tut mir leid." sagte er reuevoll. ,,Ist in Ordnung." sagte ich. ,,Du hast was gut bei mir." sagte er. Unsere Freundschaft litt ziemlich stark unter unserer Fake Beziehung, es war einfach viel zu unangenehm. ,,Was ist eigentlich mit deinem Fuß?" fragte er mich auf einmal. ,,Morgen bekomme ich den Verband ab und dann brauch ich auch keine Krücken mehr. Ich darf aber zwei Wochen dann trotzdem noch kein Sport machen und muss aufpassen. Ich darf nur endlich wieder schwimmen." sagte ich erleichtert. Die Jungs waren zwar nicht oft im Pool gewesen, aber oft genug, dass ich mich immer blöd fühlte. Ich saß draußen und schaute den Jungs zu. Die Jungs hatten zwar alles versucht mich immer wieder mit einzubeziehen, aber das war nicht immer leicht. Minho blieb irgendwann bei mir, bis ich ihn auch zu den Jungs scheuchte, denn er sollte nicht nur wegen mir keinen Spaß haben. ,,Ich freu mich für dich, dann kannst du wieder mit uns in den Pool." sagte er. Ich nickte.
Abends lag ich in meinem Bett und starrte die Zimmerdecke an. Es machte mich nicht glücklich, Hyunjin's Freundin zu spielen, aber ihn machte es glücklich, denn er wurde wieder akzeptiert und war fast genauso beliebt wie vorher. Er war wieder ganz der Alte, aber er achtete viel mehr auf seine Freunde und prahlte nicht mehr so mit seinem Geld. Er war viel netter. Zwar ging er mir immer noch auf die Nerven, aber er war freundlicher. Aber irgendwie ging es mir immer schlechter. Ich hatte wieder Selbstzweifel an mir, ich war zu fett, ich war zu hässlich, ich war einfach nicht genug. Jeden Tag machte ich mein Sportprogramm und ich wurde schlanker. Zwar bekam ich auch Muskeln, aber das sah dann komisch aus. Also aß ich ungesund, aber machte viel Sport. Eine ganze Weile hatte ich meine Zweifel vergessen, aber jetzt war es fast noch schlimmer als vorher. Auf einmal klopfte es an meiner Tür. ,,Ja." sagte ich. Hyunjin kam rein, woher kam der denn bitte auf einmal? ,,Hey." begrüßte er mich. ,,Hey." begrüßte ich ihn, bemüht unbeschwert zu klingen. ,,Wir sollten mit der ganzen Sache aufhören. Ich seh doch, dass du immer unglücklicher, stiller und vor allem schlanker wirst." sagte er bedrückt. ,,Das ist es gar nicht. Ich will nur ein bisschen abnehmen." sagte ich. ,,Aber warum, du hast doch eine super Figur." sagte er. Ich konnte nicht mehr. Alles wurde zu viel. Ich fing an zu weinen. Hyunjin kam sofort zu mir und legte einen Arm um mich. ,,Hey, was ist denn los?" fragte er besorgt. ,,Ich hasse mich. Ich bin nicht genug, ich bin zu hässlich, zu fett, zu dumm, zu blöd für alles. Ich bin nicht genug, ich werde es zu nichts bringen." schluchzte ich. ,,Das haben dir deine Eltern gesagt oder?" fragte er leise. Ich nickte. ,,Schhhh. Das stimmt doch alles gar nicht. Du bist weder zu hässlich, zu fett, zu dumm, zu wenig oder zu schlecht. Du bist die netteste, fürsorglichste Person die ich kenne. Du stellst andere immer an erste Stelle, dabei denkst du niemals an dich. Du bist du. Und so wie du bist, bist du toll. Niemand ist perfekt, weder du noch ich, noch sonst irgendjemand. Wir lieben dich wie du bist Y/n. Deine Eltern sind einfach nur, ich entschuldige mich schon mal für meine Wortwahl, deine Eltern sind richtige Dreckssäcke. Wenn die dir das Gefühl geben nicht genug zu sein, ein Fehler, dann brauchst du sie nicht. Du brauchst jemanden der dich unterstützt. Und das tuen wir. Die Jungs, ich, Minho, Minho's Eltern, meine Eltern. Wir sind alle für dich da. Du hast mir geholfen glücklich zu werden, jetzt werde ich dasselbe für dich tun." sagte er und umarmte mich fester. ,,Aber wie?" fragte ich schluchzend. ,,Wir haben morgen Freitag, nach der Schule unternehmen wir was Schönes zusammen. Aber jetzt schläfst du erst mal, bis Morgen in der Schule." sagte er und nach einem letzten Winken war er auch schon weg.
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Run Away
FanfictionY/n rennt von Zuhause weg, da sie dort geschlagen wird und alles allein machen muss. Ihre Eltern lassen sie immer wieder wissen, dass sie ein Fehler war, der Einzige, fatale Fehler ihrer perfekten Eltern, war sie. Sie war nicht genug. Niemals. Also...
