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Y/n Pov:

Die letzten drei Tage seit Montag waren schlimm. In der Schule wurde ich von allen gehasst, sie machten blöde Sprüche über mich und rempelten mich andauernd an. Sie waren alle gehässig zu mir. Es waren auch Fotos aufgetaucht, wo es so aussah, als wäre ich Schuld daran und hätte ihn geschubst. Das war nicht ich. Ich wurde nur reingefotoshoppt. Wenn man ganz genau hinsah, konnte man es sehen, aber niemand schaute so genau. In der Schule ließ ich mir nichts anmerken, nur ich ging den Jungs aus dem Weg. Ich wollte nicht bei ihnen sein. Ich hatte zu sehr Angst, dass sich der Hass auf mich, auch auf sie übertragen würde. Deshalb ging ich ihnen aus dem Weg. Außerdem konnte ich mit meinem blöden angebrochenen Fuß nicht meinen Baum hochklettern. Also saß ich meistens auf dem Klo und versteckte mich dort.  Erst wenn ich abends allein in meinem Zimmer liege, kommen mir die Tränen. Genau vor so etwas hatte ich immer Schiss. Wieder so gehasst zu werden. Wenn es nur Hyunjin gewesen wäre, der mich hasst, könnte ich damit leben, aber nein, die ganze Schule hasst mich. Ich hab mein Instagram gelöscht, denn ich hab nur noch Hasskommentare bekommen. Hyunjin steht zurzeit immer bei Hyuna. Sie klebt an ihm wie eine Klette, aber er bemerkt nichts. Ich sollte ihn nochmal warnen, aber ich habe es schonmal getan und was hat mir das gebracht? Hass von allen, einen angebrochenen Fuß und eine Platzwunde am Kopf. Was hat er schon zu verlieren? Und was soll Hyuna schon tun?



Ich saß wie auch schon die letzten Tage in einem der Klos und wartete, bis die Pause endlich zu Ende war. Auf einmal hörte ich Hyunas Stimme, wie sie mit ihren beiden Anhängseln redete. ,,Hyunjin hat angebissen. Wir sind jetzt zusammen. Zuerst werd ich ihm ein bisschen Geld abzwacken, das fällt nicht auf, dann werd ich ihm zeigen, dass ich ihm fremdgehe und wenn er so richtig traurig ist, werd ich sein düsterstes Geheimnis offenbaren. Und das wird alles so schlimm für ihn sein, weil er ja keine Freunde mehr hat, weil die lieber bei Y/n, der dummen Schlampe abhängen." sagte sie gehässig und ihre Anhängsel lachten fies. Scheiße, was hatte Hyunjin bloß für ein Geheimnis? Ich nahm leise meinen Rucksack, denn die Pause war gleich vorbei. Hyuna und die beiden anderen zogen ab und ich wartete noch ein bisschen. Ich mussten den Jungs davon erzählen. Ich ging also aus der Kabine raus und lief geradewegs in Hyuna rein. Scheiße, die waren doch noch nicht weg. ,,Wusst ichs doch, dass du kleine Schlampe hier bist. Das was du gehört hast, wirst du niemandem sagen, schon gar nicht Hyunjin, aber er würde dir eh nicht glauben." lachte sie boshaft. ,,Und was ist, wenn ichs mach?" fragte ich sie provozierend. ,,Tja, du wolltest es nicht anders." lachte sie böse. Schneller als ich schauen konnte, tunkte sie meinen Kopf in die Kloschüssel. Ich hielt krampfhaft den Mund geschlossen. Allerdings bekam ich keine Luft mehr. Ich versuchte sie zu schlagen, aber ich bekam sie nicht. Sie zog mich hoch. Ich holte schnell Luft und dann tunkte sie mich ein zweites Mal. Dann riss sie mich unsanft an meinen Haaren hoch und ich sah eine ihrer blöden Anhängseln. Sie hielt eine Schere in der Hand. Hyuna schnappte sie sich und die beiden Anhängsel hielten mich fest. Ich wehrte mich, aber es klappte nicht. Hyuna schnitt meine Haare ab und ließ sie auf den Boden fallen. ,,Nein." schrie ich. Ich mochte meine langen Haare an mir am Liebsten. Auf einmal ratschte es und in meinem Oberteil klaffte ein riesiger Riss. Genau vorne und ich trug nur einen BH. Ich starrte schockiert auf meine Brüste. Sie lachte wieder gehässig und dann schneller als ich reagieren konnte, schnappte sie sich den Schlüssel meiner Kabine und drehte ihn von außen um. Ich trommelte mit den Fäusten gegen die Tür und schrie: ,,Lasst mich hier sofort raus!" ,,Tschüüüüs!" trällerte sie. Dann hörte ich die Tür zufallen. Ich hämmerte noch weitere Male gegen die Tür und rüttelte an dieser blöden Türklinke, aber es half nichts. Ich war hier gefangen. Ich starrte auf meine Haare, die auf dem Boden lagen. Ich fuhr durch meine übrigen Haare und merkte, dass sie total kurz waren. Und nicht nur das. Sie waren unterschiedlich lang, nass und sahen bestimmt total scheiße aus. Aber das war gerade meine geringste Sorge. Ich musste hier raus,  aber wie? Unten und oben passte ich nicht durch. Dann blieb mir nur noch eine Möglichkeit. Ich holte mein Handy raus und schrieb Minho.

Minho

Kannst du mich aus der
Mädchentoilette holen?
Hyuna hat mich eingesperrt.

Was? Klar.
In welcher bist du?

In der unteren.

Kein Problem.

Zum Glück hatte er mir geantwortet. Ein paar Minuten vergingen und dann wurde die Tür geöffnet. ,,Y/n? Bist du hier?" fragte Minho. ,,Ja, bin ich. Kannst du aufmachen?" fragte ich. Ich hielt mein T-shirt so, dass man nichts sehen konnte. Als Antwort drehte sich der Schlüssel im Schloss rum und Minho öffnete die Tür. ,,Was ist denn mit dir passiert? Wo sind deine Haare? War das Hyuna? Warum hast du nasse Ha- Sag nicht sie hat dich ins Klo getunkt oder doch?" fragt er mich besorgt. Ich nickte nur. Er kam zu mir und umarmte mich. ,,Lass mich los, ich bin doch voller Klowasser." sagte ich und versuchte mich loszumachen. ,,Ist doch egal. Ich glaube du brauchst jetzt mal eine Umarmung." sagte er leise. Also lehnte ich mich an ihn. ,,Danke." flüsterte ich. ,,Immer wieder. Ich bin doch da für dich." antwortete er. ,,Du bist der Beste." sagte ich. ,,Weiß ich doch." sagte er und ich konnte sein Grinsen deutlich raushören. ,,Auch wenn ich es dir nicht zugestehen will, weil sonst dein Ego davon fliegt, aber du bist wirklich der Beste." sagte ich. ,,Das mit dem Ego hab ich jetzt schön überhört." sagte er lachend. ,,Ich bring dich mal nach Hause." sagte er jetzt. ,,Aber du musst doch wieder in den Unterricht." wandte ich ein. ,,Ist mir egal. Du bist mir wichtiger." sagte er.

Minho und ich liefen nach Hause. Dort angekommen lies er mir ein Bad ein und zündete sogar kleine Teelichter an. ,,Ich wusste gar nicht, dass du eine romantische Ader hast." sagte ich und ein kleines Lächeln bildete sich auf meinen Lippen. ,,Wehe du verrätst es irgendwem, dann bin ich richtig sauer." sagte er und kniff die Augen zusammen. ,,Okay, okay. Bleibt unter uns." sagte ich entschuldigend. Er verschwand und ich blieb allein im Bad zurück. Ich hatte meine Klamotten schon mitgenommen und so stieg ich in die Badewanne und legte mich hin. Die angenehme Wärme ließ mich entspannen und ich schloss wohlig die Augen.

Ich trocknete mich ab und schaute mich im Spiegel an. Mein Gesicht war rot vom vielen Rubbeln, meine Haare waren auf der einen Seite länger und ich fühlte mich irgendwie nackt. Ich stand zwar nur mit einem Handtuch da, aber das war nicht das Problem. Ich fühlte mich nackt, da meine langen Haare, hinter denen ich mich bis jetzt verstecken konnte nicht mehr lang genug waren um dies zu tun. Ich griff mir eine Schere und fing an meine Haare auf die gleiche Länge abzuschneiden. Dann sah es vielleicht schon etwas besser aus.

Ich starrte mich an. Mir fehlten die langen Haare, sie waren wie mein Schutzschild. Und den hatte ich jetzt nicht mehr. Ich war schutzlos, ausgeliefert. Ich zog mich an und föhnte meine kurzen Haare. Es ging viel schneller. Wenigstens etwas Positives. Ich ging in mein Zimmer und holte mein Handy. Ich machte ein Foto von mir.

Ich zoomte ran und betrachtete mich

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Ich zoomte ran und betrachtete mich. Zwar vermisste ich meine Haare und fühlte mich unsicher, aber ich fand es betonte mein Gesicht viel schöner. Vielleicht konnte ich mich ja damit abfinden.

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