Minho Pov:
Chan's Handy klingelte, das Zeichen, dass die viertel Stunde um war und wir nun sehen würden, ob sie schwanger war oder nicht. Ich holte den Schwangerschaftstest und gab ihn Y/n. Sie schaute zitternd drauf und dann sackte in sich zusammen. ,,Ich bin nicht schwanger." piepste sie. Ich schnappte ihr den Test aus der Hand und als ich das Ergebnis selbst sah, atmete ich erleichtert auf. Negativ. Auch die anderen Jungs atmeten alle erleichtert auf. Sie hatte verdammt Glück gehabt. Unsere Erleichterung endete in einer großen Gruppenumarmung. Y/n gähnte, auch wir waren müde, aber natürlich nur halb so müde wie sie. ,,Willst du jetzt allein sein, oder soll einer von uns bei dir bleiben?" fragte ich sie. Sie sah mich bittend an. ,,Klar bleib ich hier." sagte ich. Die Jungs kapierten und verabschiedeten sich. ,,Ihr könnt ja hier bleiben. Wir haben ja auch genug Gästezimmer. Und Morgen gehen wir dann halt nicht in die Schule." sagte ich. Die Jungs nickten und verschwanden dann. Ich legte mich zu Y/n und sie kuschelte sich an mich. ,,Danke Minho." flüsterte sie bevor sie einschlief.
Am nächsten Morgen wachte ich auf, Y/n war aber nicht mehr da. Ich war sofort alarmiert. Ich sprang aus dem Bett, was keine gute Idee war. Sofort verlor ich das Gleichgewicht und fiel hart auf den Boden. Die Badezimmertür ging auf und Y/n steckte ihren Kopf rein. ,,Ach du.... Gehts dir gut?" fragte sie besorgt. ,,Äh ja." antwortete ich, musste aber erst mal realisieren was gerade passiert ist. Ich rappelte mich auf und ging zu ihr. ,,Ich hab mir Sorgen gemacht, weil du nicht mehr da warst." sagte ich ehrlich. ,,Tut mir leid, ich musste aufs Klo und hab dann gleich noch geduscht." erklärte sie. ,,Achso. Hatte schon Angst, es wäre schon wieder etwas passiert." ,,Nein zum Glück nicht und ich hoffe mal, dass es jetzt mal etwas ruhiger zugeht." Ich nickte. ,,Du kannst gerne nochmal schlafen." sagte sie. Ich schüttelte den Kopf und ging in mein Zimmer, dann ging ich duschen.
Y/n Pov:
Ich ging in die Küche, denn mein Magen knurrte wie verrückt. Ich hatte ja auch seit einer Ewigkeit nichts mehr gegessen. Ich hatte mir gerade etwas zu essen gemacht. Ich wollte mir eine Tasse holen, aber bevor ich überhaupt nur in die Nähe des Griffes am Schrank greifen konnte, wurde mir schon eine Tasse vors Gesicht gehalten. Erschrocken machte ich einen Satz nach hinten, prallte gegen jemanden, sprang wieder nach vorne und fiel auf meinen Hintern. ,,Willst du mich umbringen?" fragte ich ein bisschen zu forsch. Stille. Ich drehte mich um und starrte die Person an. Ich war überrascht Hyunjin zu sehen. Er stand nur wie ein Denkmal da. ,,Erde an Hyunjin?! Halloo? Lebst du noch?" fragte ich. Auf einmal machte er kehrt und lief einfach weg. ,,Was war denn das bitteschön?" murmelte ich zu mir selbst.
Ich kam nach dem Essen zurück in mein Zimmer und sah eine kleine Schachtel auf dem Bett liegen. Woher kam die denn auf einmal? Ich ging hin und machte sie neugierig auf. Ein nagelneues Handy kam zum Vorschein. Ein Zettel lag darunter. Es standen drei Wörter drauf.
Tut mir leid.
Ich schnappte mir das Handy und humpelte los. Ich machte sämtliche Türen zu Gästezimmern auf, bis ich ihn endlich fand. Er saß allein in einem Zimmer und starrte nach draußen. ,,Ich hab keine Ahnung, woher du das schon wieder hast, vor allem so schnell, aber was soll das?" fragte ich ihn. ,,Sieh es als eine Entschuldigung an." ,,Das werde ich nicht annehmen. Das ist viel zu teuer." sagte ich. ,,Du hast die Tasche schon nicht angenommen. Deshalb kannst du das Handy annehmen. Ich hab dein jetziges kaputt gemacht. Ich hab ganz genau gesehen, dass es kaputt ist und nicht mehr richtig funktioniert." sagte er bestimmt. ,,Na und, es klappt trotzdem." antwortete ich etwas zickig. ,,Aber Mädchen lieben doch teure Sachen wie Taschen oder neue Handys." sagte er. ,,Ich nicht." sagte ich schnell. Verdutzt schaute mich Hyunjin an. ,,Aber was willst du dann?" fragte er mich leicht verzweifelt. ,,Sag mir was du willst, dann bekommst du es." sagte er und kam auf mich zu. ,,Ich will nichts von dir." sagte ich bestimmt. ,,Sag mir was du willst!" sagte er energischer. ,,Ich will nichts." antwortete ich genauso energisch. ,,Sag jetzt, was du willst, jeder will etwas." sagte er wütend, schon fast zornig. So machte er mir Angst. Ich wich nach hinten, doch er folgte mir. Meine Atmung sagte tschö mit ö und ich atmete viel zu hektisch. Er sah so wütend aus. Ich hatte Angst, Angst, dass nochmal so etwas wie gestern passiert. Ich hielt es hier nicht länger aus und riss die Tür auf. Ich rannte so schnell und gut es ging, mit diesem blöden Verband. Ich kam in meinem Zimmer an und verschloss die Tür. Dann ließ ich mich an der Tür hinuntergleiten und blieb sitzen. Es klopfte an der Tür und Minho fragte besorgt: ,,Hey, ist alles in Ordnung?" Ich antwortete nicht. Erst jetzt realisierte ich, was grade alles passieren hätte können und was gestern passiert war. Ich fing an zu heulen. Ich zitterte, obwohl mir nicht kalt war, ich hatte Angst, obwohl ich keine Angst haben musste. Und auf einmal sah ich diesen Typen wieder vor mir, wie er mich gegen die Wand presste und mir Schmerzen zufügte. Wie er viel zu schnell und zu hart in mich eindrang und mich dann auch noch schlug. Ich spürte die Schmerzen wieder so deutlich wie sie waren. Jetzt konnte ich sie nicht mehr ignorieren. Diese Schmerzen waren ein Teil von mir, ich konnte sie nicht mehr ignorieren. Völlig undenkbar. Besonders jetzt, da ich diesen Typen wieder vor mir sah. Ich hielt mir meinen Bauch, schluchzte, weinte, versuchte mich zu verstecken, aber vor Erinnerungen konnte man sich nicht verstecken. Der Typ verwandelte sich in meinen Vater, mir entwich ein kleiner Schrei und ich presste die Augen zu. Ich fühlte die Schläge von ihm, die ich gestern bekommen habe nur zu deutlich, spürte die blauen Flecken, die ich heute beim Duschen entdeckt hatte. Spürte die Angst. Meine Selbstzweifel kamen noch dazu, aber die waren grade eins der kleineren Probleme. Aber trotzdem ließen sie mich nicht los. Ich war zu fett, zu hässlich und ich würde es niemals zu etwas bringen. So hatte es meine Mutter doch immer gesagt. Sie war meine Mutter, sie wusste es doch. Sie hatte recht.
Ich war ein Fehler.
Dieser Gedanke war in meinem Kopf, machte eine Party und wollte nicht mehr gehen. Ich war ein Fehler. Ich war ein Fehler. Ein Fehler. Alles begann sich zu drehen und ich wollte hier weg, wollte zu Minho, wollte mich in seiner Umarmung befinden, in der ich mich so sicher fühlte. Auf einmal wurde ich aus diesen Gedanken geholt, da ich geschüttelt wurde. Minho sah mich besorgt an. ,,Alles ist gut, du bist in Sicherheit, ich bin bei dir. Ich bin da." sagte er und nahm mich endlich in den Arm. Bei ihm fühlte ich mich sicher. Bei ihm war ich zufrieden mit mir, fühlte mich so unglaublich frei. ,,Ich habe Angst Minho. Angst davor, dass es wieder passieren könnte." flüsterte ich an seine Schulter. ,,Es wird nicht mehr passieren. Ich lass dich nie wieder allein. Ich lass nicht zu, dass dir das nochmal passiert." sagte er entschlossen.
Nach einer gefühlten Ewigkeit, ließ ich ihn wieder los. ,,Wie bist du überhaupt reingekommen?" fragte ich ihn. ,,Durch unser Bad." antwortete er. ,,Danke, dass du immer für mich da bist. Du bist der Erste, dem ich vertrauen kann, dem ich wichtig bin." vertraute ich mich ihm an. ,,Glaub mir, du bist mir so ziemlich das Wichtigste was es gibt. Du bist so etwas wie eine kleine Schwester für mich. Ich will nicht, dass dir etwas passiert." sagte er und ich heulte schon wieder los. ,,Bitte nicht schon wieder weinen." flehte er mich an. ,,Tut mir leid, so etwas Schönes hat noch niemand zu mir gesagt. Du machst mich so unglaublich glücklich."
Autor Pov:
Hyunjin hatte die ganze Zeit vor der Tür gestanden und gelauscht. Er hatte Angst, dass er Schuld daran war, dass Y/n solch eine Angst hatte. Und jetzt wusste er es. ,, Er war schuld. Er hatte ihr vorhin Angst gemacht, er machte ihr immer Angst, oder fügte ihr Schmerzen zu. Er war nicht gut für sie. Er musste sich von ihr fernhalten, damit sie glücklich werden konnte und auch ohne Angst leben konnte. Er machte eben alles falsch. Vielleicht war doch etwas am den Gerüchten dran. Denn eigentlich war er genau das, was sie sagten, ein arrogantes, schnöseliges Arschloch. Er hatte in seinem Leben nichts erreicht, er hatte immer alles von seinen Eltern bekommen was er wollte, er hatte nichts tun müssen, musste nichts im Haus erledigen und konnte die Menschen die für ihn arbeiteten wie Dreck behandeln. Er war ein richtiges Arschloch." schoss es ihm durch den Kopf.
Minho Pov:
Eine Woche lang wechselten wir uns immer wieder ab, wer bei Y/n blieb und wer in die Schule ging. Hyunjin ging immer in die Schule und sonst bekamen wir ihn nie zu Gesicht. Er hatte nie Zeit, war immer irgendwo nur nicht bei uns, oder bei sich Zuhause. Uns allen fiel das auf, bis auf Y/n, denn sie war ja nicht in der Schule. In der Schule war Hyunjin auch nicht bei uns, er war in den Pausen immer verschwunden. So langsam machten wir uns Sorgen um ihn. Auch auf unsere Nachrichten reagierte er nicht.
Y/n Pov:
Die Jungs verhielten sich immer komischer. Sie waren nie wirklich bei der Sache und ständig waren sie in Gedanken irgendwo anders. Ich schaute Minho zu, wie er Hyunjin schrieb. Was meinte er denn mit: Ist alles okay bei dir? Das hatte er ihm schon die letzten drei Tage geschrieben, fiel mir gerade auf. ,,Minho, was ist mit ihm? Warum schreibst du ihm das und fragst ihn nicht einfach?" fragte ich. ,,Weil er uns seit einer Woche aus dem Weg geht und nicht auf unsere Nachrichten antwortet. Er ist nie Zuhause und nie auffindbar. Das ist komisch, ich mach mir langsam Sorgen." Ich schwieg, was war wohl los mit ihm? ,,Ach übrigens, es tut mir leid, aber wir schreiben heute eine Arbeit und wir müssen alle kommen. Ich hoffe das ist in Ordnung." sagte er schnell. Ich nickte. ,,Dann bis später." sagte er und flitzte los. ,,Wenn du nicht Zuhause bist, wo bist du dann?" murmelte ich.
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Sorry, dass gestern kein Kapitel kam, ich bin einfach eingeschlafen. Macht euch die Hitze auch so müde?
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Run Away
FanfictionY/n rennt von Zuhause weg, da sie dort geschlagen wird und alles allein machen muss. Ihre Eltern lassen sie immer wieder wissen, dass sie ein Fehler war, der Einzige, fatale Fehler ihrer perfekten Eltern, war sie. Sie war nicht genug. Niemals. Also...