#49 | Aus dem Zimmer raus

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- Levi POV -

Ich saß eine weile auf der Couch rum und dachte wieder an Eren. An was auch sonst. Jean kam dann irgendwann rein und setzte sich neben mich. Ich hielt nur meinen warmen Tee in den Händen der mich wirklich zu entspannen schien. ''Du hast in den letzten Wochen Post bekommen, du hast uns aber nicht reingelassen. Willst du sie haben?'' ''Nein.'' ''Aber ein Brief ist glaube von diesem Studiumszeugs.'' ''Tch, gib schon her.'' meinte ich und öffnete den Brief wo drin stande, dass ich angenommen werde für mein Medizinstudium. ''Und?'' ''Sie nehmen mich.'' meinte ich trocken. ''Freust du dich garnicht?'' ''Ich hab momentan andere Probleme als sowas Jeanbo'' er nickte nur und ich griff wieder nach meinem Tee der entspannung. 

Eren..

Ich vermisse ihn so sehr, dass es bis jetzt keinen normalen Tag gab, wo ich nicht in meinem Zimmer war und heulte. Ich wusste dass ich irgendwann abschließen müsste und mein Leben weiterleben muss. Trotzdem würde kein Tag vergehen wo ich nicht an ihn denken würde. ''Levi?'' sagte Jean und sah mich besorgt an. Ich stellte meinen Tee weg und ließ die Hände in meinen Kopf fallen. "Es tut mir leid. Es ist nur.. Es bringt mich um zu wissen, dass er irgendwo alleine ist, während ich noch hier bin.." Ich konnte nicht weitermachen. Die Worte waren zu schwer, um sie laut auszusprechen. Sie blieben in meiner Kehle stecken. "Entschuldige dich nicht. Ich werde nicht hier sitzen und so tun, als wüsste ich, was du durchmachst, weil ich es nicht tue, aber ich weiß, dass es schwer ist. Ich weiß, dass du verletzt bist, Levi.'' er legte vorsichtig eine Hand auf meine Schulter die ich ausnahmsweise mal nicht von der Schulter wegschlug. ''Ich habe es dir schonmal gesagt, aber ich will es dir nochmal sagen. Du bist damit nicht alleine. Wir sind für dich da.'' 

Nach dem Essen ging ich mit Jean nach oben. Er hing an mir wie eine kleine klette und ich wusste nicht mal wieso. ''Wieso gehst du mir nach?'' ''Du hast dich lange nicht blicken lassen und ich wollte dir noch sagen dass du ziemlich stinkst und duschen solltest.'' Tch, Idiot. Ich ging ins Badezimmer und war ehrlichgesagt nicht vorbereitet in den Spiegel zu gucken. Oh gott..''Ich sehe grässlich aus'' ''Jap'' bestätigte er mir. Meine Haare bräuchten einen ordentlichen schnitt. Sie waren völlig lang und zerzaust. Meine Augenringe waren so weit unten, dass ich nicht mehr Menschlich aussah.. und ich habe mehr abgenommen als ich dachte. 

 Ich lächelte und erinnerte mich, dass Eren mir das gesagt hatte. Dann seufzte ich. Das wäre niemals einfach. "Scheiße. Ich glaube nicht, dass ich jemals aufhören werde, ihn zu vermissen." ''Ich weiß, aber im Bett zu bleiben wird nicht Helfen. So scheiße wie es auch ist, das Leben geht weiter. Ich denke du hast gesehen was du in den letzten Wochen ohne ihn ..'' "Ja, aber das tut nicht weniger weh." "Habe ich nie behauptet." Ich seufzte erneut. ''Gib mir eine Stunde zeit um mich aufzupäppeln..Dann gehen wir irgendwohin. Wenn ich hier bleibe, lande ich wieder im Bett.'' Eren würde nicht wollen, dass seine Abwesenheit mich so zerstört. Also würde ich für ihn mein Leben Stück für Stück wieder in Ordnung bringen. 

Nur für ihn.. ich habe es ihm versprochen nichts dummes zu machen.

Jean lächelte leicht. ''Ich warte unten auf dich, wir können dann auch noch deine Haare machen wenn du möchtest.'' ''Wäre toll..'' meinte ich. Als er ging, zog ich mich aus, ohne mich im Spiegel anzusehen. Dann drehte ich das Wasser auf und wartete darauf, dass es sich unter meinen Fingerspitzen erwärmte, bevor ich den Duschkopf einschaltete. Als ich mich wusch, dachte ich darüber nach, wie egoistisch ich in der letzten Woche gewesen war, als ich mit Eren zusammen war. Ich habe mich nie in seine Position gebracht. Die Entscheidung zu gehen konnte nicht einfach gewesen sein.. Auch wenn ich nicht bei ihm sein konnte, wollte ich wissen, wie es ihm ging. Ich wollte seine Stimme hören, sein Lachen. Andererseits würde das das für uns beide wahrscheinlich noch schwieriger machen.. Als ich sein Gesicht bei der verabschiedung sah, wurde mir bewusst, dass er selbst gerade in tausend teile zerbricht.. Wieso musste es nur so kommen? Ich wünschte irgendetwas hätte uns gerettet.. 

Ereri/Riren -  i do all of this out of love for you.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt