#48 | Alleine

310 21 15
                                    

- Levi POV -

Er ist weg. Das Leben ging weiter aber versuchte erst garnicht, mich aus dem Bett zu Locken. Ich schlief solange ich konnte. Immer und immer wieder schlief ich und hoffte ich könnte nie aufhören zu schlafen. Egal ob geräusche mich versuchten aus dem Schlaf zu drängen, ignorierte ich sie, denn der Schlaf ist wie eine Droge für mich geworden. Der Schlaf war der Ort, wo ich hin gehen konnte um Eren's Gesicht zu sehen und seine Hand in meiner zu fühlen. Dort konnte ich bei ihm sein.. aber ich war alleine. Jedes mal wenn ich aufwachte, fühlte ich schmerz. Ich kann das nicht ertragen. Seid mehreren Wochen geht das wohl schon so.. Ich schlafe was das Zeug hält. Mein Zimmer ist komplett dunkel sodass ich nichtmal mehr wusste ob Tag oder Nacht ist.

Nur gab es auch Zeiten wo ich den Schlaf nicht überreden konnte mich von der Realität abzuhalten. In diesen Momenten ging ich mitten in der Nacht durchs Haus und setzte mich beispielsweise auf die Couch, wo ich und Eren immer gemeinsam gekuschelt haben. Ich erinnerte mich an so viele dinge die mir immer wieder durch den Kopf schossen mit dir,

Eren..

Ein anderes mal ging ich rüber in sein 'Gästezimmer' und setzte mich auf die kleine Couch die neben seinem Bett stand, wo ich anfangs immer auf ihn aufgepasst habe und er mich angelächelt hat. Wo er Fotos von mir gemacht hat während ich einfach nur meinen Tee trank.. Als ich ihn das Handy versuchte wegzunehmen wegen des Fotos und wir zusammen lachten.
Der schmerz packte mich bis warme Flüssigkeit über meine kalte Wange floss. Ich sehnte mich nach nichts, was er nicht war..

Eren..

~

Etwas hatte mich aufgeweckt.  Ich öffnete meine Augen und lag im Bett, ohne zu wissen, ob es Morgen, Nachmittag oder Nacht war.  Der Schlaf nahm mir alle Unterschiede. Ich zog die Decke an mein Kinn und lauschte nur der Stille des Hauses.  Dann lachte scheinbar aus dem nichts jemand.  Das Geräusch verjagte die Stille.  Für einen Moment, einen Bruchteil einer Sekunde, war ich mir sicher, dass es Eren gewesen war.. aber dann realisierte mein Gehirn den Ton: zu hoch.  Es konnte nicht Eren sein.  Natürlich war er es nicht.  Die Stimme, die ich hörte, gehörte jemand anderem. Hanji. Jetzt ganz wach, drehte ich mich auf den Rücken und starrte an die Decke. Ich sah jeden einzelnen Leuchtstern der nicht mehr leuchtete weil es hier einfach schon viel zu lange dunkel war. Ich fande das kindisch, als wir in dem Laden diese dinger kauften und sie an die Decke klebten, Eren wollte die unbedingt haben. Aber jetzt sind sie gefüllt mit Erinnerungen.. Wenn er jetzt nur hier wäre.

Ich hörte von unten erneut Hanji lachen und musste einen plötzlichen geruch von Essen vernehmen. Ich nahm meine Kraft zusammen die ich ein wenig sammelte und ging nach unten zur Küche wo Jean und Hanji am Kochen waren.. Naja zumindest Hanji. Jean machte sich gerade Sauber weil er voll mit rohem Ei war. Deswegen lachte Hanji wahrscheinlich. ''Versuchst du zu Kochen, Jean?'' fragte ich. Nachdem sie den Klang meiner stimme vernahmen drehten sie sich beide gleichzeitig um und sahen mich mit geweiteten Augen an. Drei Wochen lang, glaube ich zumindest, habe ich beide gemieden. Ich ließ sie nicht mal in mein Zimmer rein. Seid Eren weg ist, verlor ich eine ganze Menge an Gewicht. Ich aß kaum was. ''I-Ich werde es schon retten und was gutes draus Zaubern'' sagte sie panisch und drehte sich um. Sie schien mir kurz davor zu sein in Tränen auszubrechen. ''Sehe ich so schrecklich aus?'' fragte ich. Natürlich sehe ich schecklich aus. Jean schluckte und riss sich aus seiner Starre auch wieder raus. ''Ich..Ich meine naja.. du-'' er unterbrach sich selber und seufzte. Ich sah ihn aber so lange an, bis er mir schließlich eine antwort gab. ''Du siehst schon aus wie scheiße..'' ''Gut, das liegt daran dass ich mich scheiße fühle. Ist das etwa Tee den ich Rieche?'' Hanji sah mich an, nickte und holte mir sofort eine Tasse aus dem schrank und füllte mir Tee rein. Als sie ihn mir reichte fragte sie: ''Möchtest du etwas essen?'' Ich hatte eigentlich keinen Hunger aber ich denke sie würde es beruhigen wenn ich jetzt etwas Esse. ''Pfannenkuchen?'' ''Wird gemacht'' meinte sie und machte sich an die Arbeit während ich mich ins Wohnzimmer setzte und spürte, wie mein Kopf und mein Herz im gleichen Rhythmus pochen. Der dauerhafte schlaf hat mir nicht gut getan.

Ereri/Riren -  i do all of this out of love for you.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt