#52 | Warten

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- Levi POV -

Nach dieser aussage kaute ich mir auf der Unterlippe rum und wünschte, ich könnte alles leugnen, was er gesagt hatte, aber ich konnte es nicht. Obwohl ich in der Lage war, mein Leben zu leben, ohne zusammenzubrechen, klammerte ich mich hoffnungslos daran fest.. Die Hoffnung, dass Eren am Leben war und es ihm möglicherweise besser ging. Ich wusste, dass das unmöglich war, aber es machte mir die Sache leichter, weshalb es mich nicht überraschte, dass Grisha nicht angerufen hatte. Eren kannte mich besser als jeder andere..

''Mir geht es gut'' sagte ich und hörte wie Jean seufzte. ''Sicher?'' gereizt murmelte ich: ''Können wir nicht über was anderes reden?'' ''Nein, können wir nicht. Du kannst nicht den Rest deines Lebens auf ihn warten, Levi. Du musst akzeptieren, dass er weg ist und nicht zurückkommt. Glaub auch nicht, dass ich mir die Wohnung die du in Trost gemietet hast nicht angesehen habe. Sie ist mit einem Meer verbunden Levi.'' Ich biss die Zähne zusammen und die Wut stieg in mir auf. ''Halt deine Fresse! Es geht dich verdammt nochmal nichts an was ich mit meinem Leben mache!!'' er stand zischend auf, legte Geld auf den Tisch, bevor er mich mit nach draußen zog und irgendwo in eine Seitengasse reinzog und mich mit den Händen zu meiner Schulter an die Wand drückte. Der regen strömte und Jean sah mich wütend an. ''Und ob es mich was angeht! Du bist mir wichtig und du musst lernen für dich selbst zu Leben anstatt für andere. Eren ist tot Levi!'' schrie er fast schon. Ich drehte meinen Kopf zur Seite und unterdrückte mir die Tränen indem ich so fest auf meine Lippe biss, dass mir der Kiefer schmerzte. ''Das weißt du nicht!'' ''Es ist vier Monate her Levi! Er konnte kaum noch aufstehen als er hier wa-'' ''FICK DICH JEAN!'' schrie ich und schubste ihn von mir weg während mir Tränen über die Wangen liefen. Mein Herz tat unglaublich weh und ich musste hier weg. ''Fick dich einfach! Er könnte noch am Leben sein!'' war das letzte was ich sagte und dann rannte ich weg. 

 Der kalte Wind drückte auf meine Wangen, aber ich ging weiter, bis ich vor meinem Haus stand, das so viele Erinnerungen enthielt, dass es mir weh tat, es nur anzusehen. ''Bist du wirklich weg?'' murmelte ich leise während ich immer mehr anfing zu weinen.. Er kann nicht tot sein. Nein. Ich spürte nach einer Zeit eine Hand auf meiner Schulter. ''Komm mit rein, du wirst noch Krank..'' meinte Jean der wohl schon zuhause war. Wie lange bin ich gerannt? Er zog mich mit rein und ging mit mir hoch zu meinem Zimmer wo ich mir erstmal etwas trocknes anzog. ''Es tut mir leid, ich wollte das alles nicht so sagen.. Ich will nur das du anfängst für dich zu Leben. Es war falsch von mir aber ich mache mir nur Sorgen Levi.'' ''Das kann ich nicht bis ich nicht weiß dass er entgültig weg ist..'' ''Ich werde Hanji ansprechen und fragen ob sie Grisha kontaktieren kann'' meinte er bevor er mir nochmal durchs Haar wuschelte und aus der Tür ging. 

Ich hatte das gefühl, dass irgendetwas mir sagt, ich solle warten..

~

*5 Tage später*

Mir war jetzt klar, dass ich nie wirklich akzeptiert hatte, dass Eren weg war. Diese letzten fünf Tage hatten mir das bewiesen. Selbst wenn ich mit Grisha sprechen würde, würde es mich zum Abschluss bringen wenn ich ihn die Worte sagen hören würde, vor denen ich mich fürchtete? Würde es mir helfen zu wissen, dass Eren tot war? Ich schloss die Augen und seufzte leicht, weil ich die Antwort auf diese Fragen bereits kannte. Die einzigen Erinnerungen, nach denen ich mich sehnte, waren die des Jungen, der mein Leben verändert hat.. 

''Kannst du glauben, dass du morgen 18 wirst?'' fragte Jean Lebensfroh und freute sich. Wir waren grade auf dem Weg nachhause. Wir waren einiges einkaufen und Hanji freute sich gefühlt genauso sehr auf meinen Geburtstag. ''Nicht besonders.'' meinte ich nur und sah weiter aus dem Fenster. Ich weiß nicht ob ich sagen kann ob ich gerne in dieser Gegend hier bin.. Ich weiß auch nicht wieso Hanji 40 Minuten fahren wollte, um zu einen Geschäft zu kommen.. sie hätte einfach bei uns direkt in die Stadt gehen können, Tch. Ich sah weiter aus dem Fenster und wir fuhren gerade an Erens straße vorbei, ich hätte schwören können dass ich-''Hanji, halt das Auto an!'' 


Ereri/Riren -  i do all of this out of love for you.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt