- Levi POV -
Einige Zeit später meinte ich, dass ich mir mal die Füße vertreten müsste. Ich brauch einfach ein bisschen Zeit für mich. Grisha bestand trotzdem darauf, mitzukommen. Es war bereits dunkel und schneite. Wir liefen etwas die Straßen runter und dann sah ich, dass er eine Zigarettenschachtel aus der Tasche, seines Mantels holte. Ich starrte sie einige Minuten an und wusste nicht, was ich mit ihnen anfangen sollte. Wenn er sich das Rauchen angewöhnt hätte, wäre das ziemlich krank, wenn man bedenkt, dass sein Sohn an IPF litt, einer Krankheit, die die Lunge förmlich tötet. "Hey", sagte ich schließlich mit bitterem Ton. "Ich weiß was du denkst." sagte er und schüttelte den Kopf. "Ich rauche nicht. Nicht mehr. Ich hörte auf, als Eren diagnostiziert wurde." ''Wieso besitzt du sie dann noch?'' fragte ich mit hochgezogener Augenbraue. ''Ich weiß nicht warum ich es getan habe. Ich habe die Schachtel immer aufgehoben aber nie wieder eine Zigarette angefasst, nachdem Eren mir erklärt hatte, wie schwer es war zu atmen..'' meinte er mit traurigen Unterton und schmiss sie einfach so weg. Ich sah ihn an und merkte dass sich Tränen in seinen Augen bildeten. "Ich kann nicht glauben, dass ich diese mal geraucht habe" sagte er. "Ich bin Arzt. Alle würden denken, ich wäre schlauer als das." "Wir alle verlieren uns an etwas." Er sah mich an. "Ja, ich nehme an du hast recht."
Nach einer weile gingen wir wieder nachhause und dann wartete ich etwas ab, bevor ich das Aufnahmegerät nahm und mich in mein Zimmer begab. So saß ich also genau um Mitternacht alleine in meinem Zimmer auf dem Bett mit dem Aufnahmegerät in der Hand, was mir Eren's Vater gegeben hatte. Ich konnte keine Sekunde länger warten und drückte auf Play. Erens Stimme erfüllte sofort meine Ohren, schön und präzise. "Geh zu dem Ort, an dem ich am liebsten bin. Spiel den Rest des Bandes dort ab." ich pausierte und wusste sofort wohin ich gehen musste:
Der Strand.
Ich nahm mir meine Jacke schnell und ging zu Jean's Auto. Er hatte nie was dagegen, wenn ich es benutzte. Also stieg ich ein und machte mich auf den direkten weg zum Strand. Ich will es so schnell wie möglich weiter hören aber irgendwie auch nicht, da es das letzte mal sein wird. Es macht mich kaputt. Innerlich frisst es mich immer mehr auf und ich kann nichts dagegen tun als zu warten, bis es mich entgültig aufgefressen hat. Ich fuhr eine dreiviertel stunde zum Meer.. So lange war ich nicht hier. Seitdem er weg war, bin ich nicht mehr hier her gekommen. Wieso weiß ich auch nicht. Wahrscheinlich weil es zu sehr schmerzen würde. Ich barfuß im Sand entlang und blieb am Rande des Wassers stehen. Ich atmete die kalte Luft ein und horchte den Wellen zu.
Ich wartete darauf, bis ich den Mut haben würde, Erens letzten Worte zu hören. Es gab wie schon gesagt, einen Teil von mir, der das Band nicht hören wollte, genauso wie es immer einen Teil von mir geben wird, der Erens Tod niemals akzeptieren würde. Ich hatte nie die Gelegenheit, mich von ihm zu verabschieden, jetzt war ich gezwungen es alleine an seinem Lieblingsplatz zu tun. Ich legte den Kopf zurück und blickte in den Nachthimmel über mir. Heute Nacht waren die Sterne strahlende Lichtflecken, die einen Halbmond umgaben. Von hier aus sahen sie wie kleine, feste Punkte am Himmel aus, die am Ende des Tages erscheinen.
Ich atmete noch einmal tief durch, bevor ich das Aufnahmegerät in meine Hand nahm und das Band abspielte. "Hier bin ich" sagte er, auch wenn er mich nicht hören konnte. "Ich lasse dich mich zerstören. Ich lasse dich mein Herz brechen. Aber.. hier bin ich und ich liebe dich immer noch." sagte er. Sobald ich mir das Band angehört hatte, war es vorbei. Alles, was mit ihm gewesen war, würde ein Ende haben. Ich stoppte es wieder kurz, weil ich mich nochmal darauf vorbereiten musste. Ich nahm mir die Kopfhörer raus, die ich mir eben eingesteckt hatte und nahm mir kurz Zeit...
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Ereri/Riren - i do all of this out of love for you.
RomanceLevi Ackerman wohnt mit seinen beiden Freunden Hanji und Jean in der kleinen Stadt Shiganshina. Er hasst diese Stadt und will so schnell wie möglich von dort verschwinden nach seinem Abschluss. Plötzlich müssen die drei für den Sohn, des Arztes der...