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„Danke."

Mit einem Lächeln nahm Joanna die dampfende Tasse entgegen und trank einen vorsichtigen Schluck. Eigentlich hatte sie ja Alex einladen wollen, aber dieser hatte abgelehnt und darauf bestanden sie auf einen Kaffee und Kuchen einzuladen. Nachdem sie sich von den Erwachsenen getrennt hatten, war sie Alex durch einige Gänge in die Cafeteria gefolgt. Hier hatten sie sich eine bequeme Ecke gesucht und der Schwarzhaarige war losgezogen um Getränke und Gebäck zu holen.

Alex ließ sich ihr gegenüber in einen Stuhl fallen und sah sie schelmisch grinsend an. „Gern geschehen."

„So wird das aber nichts mit der Wiedergutmachung, wenn du mich einlädst." Begann Joanna schließlich das Gespräch. Dabei zog sie den Teller mit der Donauwelle näher zu sich heran. Sie hatte eine eindeutige Schwäche für fremdländisches Gebäck.

Den übrig gebliebenen Muffin nahm sich schließlich Alex. „Wir hatten doch bereits ausgemacht, dass ein simpler Kaffee nicht ausreicht, um deine umfassende Schuld zu tilgen. Außerdem..." Er machte eine kurze Pause. „... du hast mich vor unglaublich langweiligem Papierkram mit meinem Vater gerettet. Da ist ein Kaffee das mindeste, was ich dir ausgeben kann."

Bei der Erwähnung seines Vaters sah Jo ihn skeptisch an. „Liegt es wirklich nur an der Arbeit oder doch eher an deinem Vater?"

„Es ist dir also aufgefallen?"

„Es war nicht zu übersehen." Joanna stütze ihr Kinn auf ihrer Hand ab und sah ihn fragend an. „Was ist da los zwischen dir und deinem Vater?"

Alex rührte langsam in seinem Kaffee und wirkte etwas gequält. „Ein anderes Mal. Okay?"

„Klar. Wie gesagt, du musst nichts erzählen." Jo nippte an ihrem Kaffee. Sie wechselte das Thema. „Das nenne ich mal einen glücklichen Zufall das wir uns heute getroffen haben."

Mit einem dankbaren Lächeln griff Alex das neue Gesprächsthema auf. „Das kannst du laut sagen. Hätte sonst wirklich nicht gewusst wie ich dich erreichen soll."

Jo hob verwundert eine Braue. „Wieso hättest du das tun wollen? Es war ein gutes Gespräch auf der Party, aber hat doch kaum eine halbe Stunde gedauert. Ich bezweifle irgendwie das ich dabei einen bleibenden Eindruck bei dir hinterlassen habe."

„Das überlasse mal mir, was für einen Eindruck ich von dir hatte." Erwiderte der Schwarzhaarige. „Außerdem wollte ich wissen wie es dir ging. Der Abend hatte ja ein eher unschönes Ende."

„Ach ja... Ich hatte es schon fast vergessen." Etwas unbehaglich rutschte Joanna auf ihrem Stuhl herum.

„Bist du danach gut in dein Bett gekommen?"

Diese eigentlich unschuldige gemeinte Frage ließ Joanna erröten. Denn bei der Erinnerung an die Party kam ihr unweigerlich der folgende Morgen in den Sinn. Sie beließ die Frage unbeantwortet und steckte sich ein Stück Kuchen in den Mund, um nicht sofort antworten zu müssen. Ein leises Lachen ließ sie hochblicken.

„Ich sehe dir ganz deutlich an, das Maximoff dich erfolgreich abgelenkt hat?"

„Alex!" Entrüstete Jo sich. Aber er hatte sie bei ihren eindeutigen Gedanken ertappt. „Sagen wir mal so... Es war nicht mein Bett in, dem ich gelandet bin, aber es ist nichts passiert." Fügte sie schnell hinzu.

„Das glaube ich dir nicht." Erwiderte Alex sofort. „Bei Nichts würdest du nicht so rot werden. Also..." Er beugte sich zu Joanna vor. „Was hat Maximoff den Unanständiges mit dir gemacht?"

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