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Dankend nahm Jo ein Glas Punsch entgegen, welches Alex ihr reichte, bevor er sich neben sie an den Tisch setzte. Während sie trank, sah sie sich genau um.

Die Sporthalle war festlich in Schwarz und Silber geschmückt. Ballons, Girlanden und viele Banner hingen herum. Noch vor wenigen Minuten hatte Mr. Ainsworth eine Rede gehalten und ihnen anschließend einen schönen Abend gewünscht. Jetzt stand auf der Bühne ein DJ, welcher seine zugegebenermaßen gute Playlist abarbeitete und immer wieder auch Wünsche spielte. Während Jo ihren Blick wandern ließ, entdeckte sie Bucky, welcher wie von ihr vorausgesehen von einer Schar Mädchen angehimmelt wurde. Sie musste den Mädchen aber auch recht geben. Bucky sah in seinem Anzug und den inzwischen kurz geschnittenen Haaren fantastisch aus. Aber es war ihm deutlich anzusehen, dass ihm die Aufmerksamkeit nicht behagte. Er warf einen beinahe flehenden Blick in ihrer Richtung. Ein bisschen hatte sie ja Mitleid mit ihm. Aber was könnte sie schon tun? Ihr Blick wanderte weiter. Nicht weit von sich sah sie dann Natascha, ebenfalls angehimmelt von den Jungs und den anwesenden Lehrern. Nur nahm sie es viel gelassener hin und überblickte weiterhin cool die Szenerie.

„Wie findest du es?" Fragte Alex.

„Wie in einem billigen Film über die High School. Hat man alles schon irgendwann mal gesehen." Antwortete Jo und nahm wieder einen Schluck. „Was macht man hier so?"

Der Schwarzhaarige sah sie mit einem Lachen an. „Was man halt so tut wenn man jung ist und die Schule endlich vorbei ist. Tanzen. Feiern. Trinken. Knutschen." Zählte er ein paar Dinge auf und beobachtete dabei genau ihre Reaktion.

„Ich werde ganz sicher nicht mit dir knutschen!" Gab Jo bestimmt von sich. Das hätte er wohl gerne. „Tanzen gerne. Aber nicht das andere!"

„Wetten das ich dich dazu bekomme?" Bei dieser Frage sah er sie schelmisch an.

„Niemals!" Sie lachte ihn an. „Aber die Musik gerade ist gut. Lass uns tanzen!"

Zu Joannas Freude sagte Alex zu und erhob sich, um mit ihr in Richtung der Tanzfläche zu gehen. Der DJ hatte ein paar gute Lieder in seiner Playlist, sodass es Spaß machte zu tanzen. Flüchtig nahm Jo wahr, dass Missy mit Pietro aufgetaucht war. Aber sie hatte sich vorgenommen, sich nicht die Laune von ihrer Cousine verderben zu lassen.

Dieser Tag war einmalig. Er kam nicht noch einmal vor.

Nach ein paar Tänzen stutze Joanna. Sie sah zu Alex hoch. „Wieso starren die Leute so auf mich?"

„Vielleicht erkennen sie dich nicht." Mutmaßte Alex. „Oder aber sie erkennen dich doch und noch dazu haben sie wahrscheinlich gehört, wer dein Vater ist. Das macht einen gleich zu einem nahezu exotischen Wesen."

„Toll! Ich wollte schon immer der Mittelpunkt sein." Erwiderte Jo ironisch. Sie verzog ihr Gesicht, als der nächste Song startete. Wo war das Loch zum Verkriechen, wenn man es mal brauchte?

Es folgte nämlich ein ziemlich langsames Lied.

„Nicht kneifen Jo." War von Alex zu vernehmen. Er hatte wohl gespürt, dass sie am liebsten abhauen wollte. Weg von den Blicken und weg von diesem Tanz. „Es ist nur ein Lied. Tanz es und du bist erlöst." Er zog sie näher zu sich heran. „Kopf hoch! Lass sie nicht wissen, dass du es eigentlich hasst. Gib ihnen doch etwas, wovon sie sprechen können."

Jo sah ihn schief an und schluckte schwer, aber beschloss dann seinem Rat zu folgen. Sollen sie doch reden, dachte sie sich. Also legte sie ihre Arme um seinen Hals. Langsam kehrte ihr Lachen wieder zurück. Alex wusste einfach, was er sagen musste, um sie aufzumuntern. „Wie bereits davor erwähnt werde ich nicht mit dir knutschen.."

Er schnaubte und senkte seinen Kopf zu ihr herab, um ihr ins Ohr zu flüstern. „Einen Versuch war es ja wert."

„Für wen ist jetzt diese Show?" Fragte Jo und lehnte ihren Kopf gegen seinen.

An ordinary extraordinary LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt