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Die Gedanken in Joannas Kopf überschlugen sich. Wie sollte das gehen? Sie war gestorben? Mühsam schluckte sie den Kloß, der sich in ihrem Hals gebildet hatte, hinunter. Das konnte doch nicht sein. Sie schüttelte ihren Kopf. Sie war doch hier! Sie war lebendig!
„Jetzt erzählen sie uns endlich alles!" Warf ihr Vater wütend in den Raum. „Sie können nicht einfach so eine Bombe platzen lassen und dann nichts mehr darauf sagen. Sehen sie nicht was sie Joanna damit antun?"
Ein resigniertes Seufzen kam aus den Lautsprechern. „Melissa und ich hatten nie beabsichtigt, dass Joanna es jemals erfährt. Aber der Schaden ist bereits angerichtet." Es entstand eine kurze Pause. „Sieh mich an mein Kind."
Mühsam hob Jo ihren Kopf. In ihrem Kopf herrschte eine wohltuende Stille. Sie glaubte ihm, trotz der Tatsache, dass er wegen seinem Namen gelogen hatte. „Erzähl uns was passiert ist."
„Du wurdest an deinem Geburtstag von einem Auto erfasst und weggeschleudert. Der Fahrer war betrunken und hatte die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren." Eine kurze Pause entstand. So als fiele es dem Direktor selbst schwer darüber zu sprechen. „Du bist noch direkt am Unfallort verstorben. Man brachte dich dennoch ins Krankenhaus, aber dort haben sie nur noch den Tod bestätigt. Als man dich wegbringen wollte, hat Melissa es nicht zugelassen. Sie flehte mich an etwas zu tun."
„Was haben sie dann gemacht?" Fragte Tony sofort. „Was ist geschehen? Denn mein Kind sitzt hier. Gesund und munter!"
„Stark! Ruhe." Kam verärgert aus Richtung des Bildschirms. „Ich habe Joanna von meinen Leuten abholen lassen. Anschließend wurde sie in eine Einrichtung namens 'Gästehaus' gebracht. Ein Ort, an der wir Forschungen anstellen und in der es uns gelungen ist schwer verwundete, oder gar tote Agenten wiederzubeleben. Wir verabreichten Joanna ein Mittel, welches wir GH-325 nennen. Damit wurde sie wieder zu Leben erweckt."
„Wieso erinnere ich mich dann an nichts?" Fragte Jo flüsternd. Wenn sie an ihren dreizehnten Geburtstag zurückdachte, dann kam ihr ihre übliche Torte in den Sinn. Dass sie mit ihrer Mutter und dem Mann vor sich zusammen gegessen hatte. Dass sie miteinander einen schönen Abend verbracht hatten. Da war nichts anderes.
„Die Prozedur gilt als sehr schmerzhaft, weswegen wir inzwischen automatisch eine Gedächtnislöschung vornehmen." Erklärte Fury ihr.
Stumm sah Joanna ihn an. In ihrem Kopf hatte ein dumpfes Summen eingesetzt. Sie fasste sich mit ihren inzwischen freien Händen an ihren Kopf und schüttelte ihn fassungslos.
„Nach diesem Vorfall hielten Melissa und ich es für das Beste, wenn ich aus Joannas Leben verschwinden würde."
„Hat diese Prozedur irgendwelche Nebenwirkungen?" Fragte Tony weiter.
„Nein. Die Substanz gilt als harmlos." Antwortete Fury.
Jo sah wieder zum Direktor. Sie hatte sein kurzes Zögern vernommen. Es war nur für den Bruchteil einer Sekunde gewesen, aber sie hatte es dennoch bemerkt.
„Lügner!"
Ihr Vater drehte sich überrascht zu ihr um, nachdem sie gesprochen hatte. „Joanna? Wie kommst du darauf, dass er lügt?"
„Es war nicht harmlos! Noch Monate nach meinem Geburtstag hatte ich Albträume! Ich sah in meinem Traum immer wieder die gleichen Symbole. Ich dachte schon verrückt zu werden! Ich wusste nicht warum, aber jetzt ergibt es alles Sinn." Wandte Jo aufgebracht ein. „Mum hat mich daraufhin zu einem Therapeuten gebracht. Ich vermute jetzt, dass dieser bei S.H.I.E.L.D. gearbeitet hat. Liege ich richtig?"
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An ordinary extraordinary Life
FanfictionWenn Joanna ihr Leben beschreiben sollte, dann wäre 'trostlos' das erste was ihr einfiele. Ihre Mutter tot und der Vater unbekannt. Also lebte sie bei ihrer Tante, der sie so ziemlich egal war. Heute fand die Testamentseröffnung statt, bei der sie e...