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Gedankenverloren rührte Joanna in ihrem Tee und genoss ein paar Minuten der Ruhe. Denn diese hatte sie sich redlich verdient. Der erste Teil des Treffens mit Alex hatte daraus bestanden durch Geschäfte zu ziehen, welche sich in der Nähe des Towers befanden und so waren sie schließlich in einer Buchhandlung gelandet. Jo war sich nicht ganz sicher, ob das von Alex tatsächlich geplant gewesen war, aber es hatte Spaß gemacht und war für sie mehr als nur ergiebig gewesen. Zufrieden sah sie auf die volle Tasche mit Büchern, welche sie sorgfältig unter den Tisch geschoben hatte, damit niemand darüber stolperte.
Sie sah auf, als ihr ein Teller mit einem Stück Kuchen vor die Nase gestellt wurde. Bucky schenkte ihr ein Lächeln, setzte sich neben sie und widmete sich seinem eigenen Getränk. Suchend sah Jo sich nach Alex um, welcher immer noch an der Theke stand und auf seine Bestellung wartete.
„Interessanten Freund hast du da." Begann ihr Onkel schließlich das Gespräch. „Etwas eigen, aber durchaus interessant."
Jo nickte, bevor sie einen Schluck von ihrem Tee nahm. Sie stellte die Tasse ab, stütze ihr Kinn auf ihrer Hand ab und sah zu Bucky. „Eine glückliche Zufallsbekanntschaft." Den Rest überging sie, denn im Grunde waren sie doch alle komische Vögel. Gleich und gleich passte manchmal doch ziemlich gut zusammen.
„Das sind die besten." Er wurde einen Moment nachdenklich. „Er wirkt auf mich auch nicht so, als wenn er romantisch an dir interessiert wäre."
Auf diese Feststellung hin musste Jo erst einmal schmunzeln. „Alex weiß um seine Chancenlosigkeit Pietro gegenüber. Da kann er nicht dagegen ankommen."
Bucky zog auf ihre Erwiderung hin nur amüsiert eine Braue hoch.
„Wer ist hier chancenlos?" Wurde ihr Gespräch unterbrochen. Mit dieser Frage setzte Alex sich schließlich zu ihnen. „Meinst du etwa mich?" Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück, grinste Jo charmant an, während er sich mit der Hand durch die Haare fuhr. „Bist du dir da sicher?"
Einen Moment lang war Joanna perplex, bevor sich ihre Lippen ebenfalls zu einem Lächeln verzogen und ihr die Röte ins Gesicht stieg. Oh ja, Alex wusste ganz genau wie er sich interessant machen konnte. Sie räusperte sich. „Sehr sicher. Du bist nicht mein Typ. Ich mag eher blonde Typen."
„Für dich würde ich mir sogar die Haare blondieren." Erwiderte er scherzhaft.
Jo verzog ihr Gesicht als sie sich das vorstellte. „Bitte nicht! Du bist nicht der Typ für blonde Haare. Eine blonde Begleitung passt zu dir. Aber nicht auf deinem Kopf. Außerdem..." Jetzt beugte sie sich in seine Richtung. „... mag ich keine Typen, die sich für mich ein Bein ausreißen und es mir in allem recht machen wollen. Gib es doch zu! Der Typ von Mensch bist du nicht und wirst es auch nie sein."
Resigniert zuckte er mit den Schultern. „Einen Versuch war es ja wert."
„Ziemlich kläglicher Versuch." Entgegnete Jo.
Beide wandten sich zu Bucky, welcher als bisher stummer Zuhörer, ein leises Lachen vernehmen ließ. „Nur für den Fall, dass ihr meine Meinung hören wollt. Selbst wenn es ihr nicht darauf anlegt, so flirtet ihr doch ordentlich. Schon seitdem wir den Tower verlassen haben."
Jo sah Bucky düster an, während Alex ebenfalls lachte. Anschließend griff er nach Joannas Stuhl und zog sie näher zu sich heran. Durch den unerwarteten Ruck, klammerte Jo sich an ihre Sitzfläche und sah erschrocken zu dem Schwarzhaarigen. Was sollte das denn jetzt? Sie zog ihre Braue hoch, als Alex noch zusätzlich den Arm um ihre Schulter legte. Natürlich wurde sie wieder rot.
Dieser Kerl machte sie noch fertig!
„Ich dachte, du bist als mein Bodyguard hier?" Zischte Joanna in Buckys Richtung. Denn dieser saß nur weiterhin ungerührt da und beobachtete ziemlich amüsiert das Geschehen vor sich. Sie schubste mit ihrer Hand Alex' Arm von ihrer Schulter und sah ihn dabei böse an. Zumindest versuchte sie es, aber der Schwarzhaarige ließ ich ein schalkhaftes Lächeln zuteilwerden. So, musste sie sich ebenfalls ein Grinsen verkneifen.
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An ordinary extraordinary Life
FanfictionWenn Joanna ihr Leben beschreiben sollte, dann wäre 'trostlos' das erste was ihr einfiele. Ihre Mutter tot und der Vater unbekannt. Also lebte sie bei ihrer Tante, der sie so ziemlich egal war. Heute fand die Testamentseröffnung statt, bei der sie e...