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Zufrieden trat Jo aus dem Aufzug und ging zügig in Richtung ihres Zimmers. Nachdem sie dieses betreten und die Tür sorgsam abgeschlossen hatte, steuerte sie zu ihrem Sofa und setzte sich. Aus ihrer Umhängetasche zog sie eine kleine Schachtel und las sich genau den aufgedruckten Text durch.
Sie kam gerade von einem Arztbesuch mit Pepper. Denn diese hatte sich tatsächlich schnell um einen Besuch beim Frauenarzt gekümmert und Jo wie versprochen auch dorthin begleitet. Sie hatte ihr das mit dem Termin unter vier Augen mitgeteilt, nachdem sie ein zweites Mal in die Werkstatt gekommen war und sie beide geweckt hatte. Später als sie unterwegs waren, hatte Pepper ihr begeistert das Foto gezeigt, welches sie von den beiden schlafenden Starks geschossen hatte. Jo musste zugeben, dass sie darauf sehr friedlich ausgesehen hatten.
Die Untersuchung hatte letztendlich nichts Besonderes ergeben und so hatte Joanna mit Peppers Erlaubnis ein Verhütungsmittel verschrieben bekommen. Sie las sich den Beipackzettel durch und überlegte sich zuallererst, wo sie das Medikament vor ihrem Vater verstecken sollte. Denn der wäre sicher nicht begeistert von ihren Plänen. Wobei sie jetzt nicht glaubte, dass er ihre Sachen durchsuchen würde. Ihr Vater war zwar neugierig, aber meist respektierte er die Privatsphäre anderer. Schließlich räumte sie die Schachtel weg und legte sie in die hinterste Ecke ihres Nachtkästchens. Dann speicherte sich in ihrem Handy gleich die erste Einnahme ein. Anschließend wandte sie sich ihren weiteren Einkäufen zu.
Diese bestanden aus einer Leinwand, Farben und Pinseln. Sie räumte diese schnell aus und legte sie fein säuberlich auf den Tisch. Es hatte sich ergeben das Jo mit Pepper noch in einen Laden für Künstlerbedarf gehen konnte. Zwar wäre sie lieber mit Pietro einkaufen gegangen, aber wenn sie schon die Gelegenheit bekam, dann musste sie diese schon nutzen. So konnte sie gleich am Abend mit dem Bild beginnen.
Hoffentlich würde es bis zur Geburtstagsparty in zwei Tagen fertig werden. Denn da wollte sie ihrem Vater das Bild überreichen. Aber es sollte machbar sein. Sie hatte den heutigen Abend und den kompletten morgigen Tag. Zudem trockneten die Farben, die sie benutzen wollte recht schnell. Das Bild sollte zudem ja auch nicht groß werden.
Ganz anders als die Party. Die würde groß werden. Mit vielen Gästen und Musik und gutem Essen.
Und sie durfte dabei sein!
Das hatte sie allein Pepper zu verdanken. Denn sonst hätte sie nur bei dem vorhergehenden Abendessen teilnehmen dürfen. Und sich nur dafür ein Kleid zuzulegen hatte Pepper als Schade gefunden. Also hatte sie Tony ein paar Stunden lang bearbeitet, bis dieser klein beigegeben hatte. Aber dennoch hatte er es sich nehmen lassen ihr am Schluss noch eine Uhrzeit rein zu drücken, zu der sie gehen musste. Jo musste grinsen. Aber auch dafür war bereits gesorgt. Denn sie hatte bereits Wanda, die ihr helfen würde, länger zu bleiben.
Dabei fiel ihr etwas anderes ein. Wanda hatte davon gesprochen ihr eines ihrer Kleider auszuleihen. Da sie annähernd dieselbe Figur hatten sollte es kein Problem sein, dass ihr da etwas passte. Jo ließ ihre Einkäufe liegen und sprang wieder auf. Schnell verließ sie ihr Zimmer und begab sich zu Wandas Zimmer.
An Wandas Zimmertür angekommen bemerkte sie, dass diese nicht korrekt verschlossen war und Stimmen aus dem Zimmer zu hören waren. Schnell erkannte Jo die Stimmen der Zwillinge, die sich unterhielten. Jo war einen Moment lang unschlüssig. Denn lauschen gehörte sich ja eigentlich nicht. Sie hob ihre Hand, um zu klopfen als sie innehielt. Da hatte sie doch gerade ihren Namen gehört. Oder?
Schnell sah sie sich um. Als sie niemanden sah, beugte sie sich vor und lauschte angestrengt dem Gespräch, welches aus dem Zimmer drang.
„Wieso fragst du mich das?" Gab Pietro hörbar ungehalten von sich. „Du könntest das doch auch in meinen Gedanken sehen."
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An ordinary extraordinary Life
FanfictionWenn Joanna ihr Leben beschreiben sollte, dann wäre 'trostlos' das erste was ihr einfiele. Ihre Mutter tot und der Vater unbekannt. Also lebte sie bei ihrer Tante, der sie so ziemlich egal war. Heute fand die Testamentseröffnung statt, bei der sie e...