Kapitel 7

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Als erstes schaute ich mir Ryans Zimmer an, es war schlicht eingerichtet, so kannte ich ihn auch. Er besaß nicht viel, alles was er besaß reichte im völlig aus.
Ryan chillte gerade im Garten.

Anschließend stand ich vor der Zimmertür von Rose. Sie hatte ihre Tür mit ihrem Namen verziert und Bilder von ihr und Nico, sowie, wie ich vermutete, Freude von ihr. Es war etwas seltsam in fremde Zimmer zu gehen, aber Rose hatte erlaubt in alle Zimmer zu gehen, die offen standen.
Also traute ich mich und trat ein. Es war ziemlich hübsch hier, sie hatte viele Pflanzen und Blumen in ihrem Schlafzimmer. Die Wände waren in pastellblau gestrichen. Eine Glastür führte raus auf einen Balkon.

Angrenzend an Roses Schlafzimmer war das von Nico. Seine Wände waren hellgrau. Eine Wand war nur mit verschiedenen Bildern und Zitaten beklebt. Auch er konnte von seinem Zimmer auf den Balkon. Sein Bett war riesig. Mich wunderte nur, dass ich hier keinen Kleiderschrank sah. Vermutlich hatte er seine Kleidung in den Kommoden. Alle Zimmer hatten ein kleines Badezimmer, vermutlich hatte er dort seine Kleidung.

Was das Haus wohl gekostet haben musste?

Ich lief die Treppen wieder hinunter. Oben war das Arbeitszimmer also nicht!

Unten kannte ich die Küche und das Wohnzimmer. Hinter der Küche führte eine Treppe nach unten in den Keller.

Ein Gäste-WC befand sich neben dem Wohnzimmer. Unter der Treppe schien sich noch ein Raum zu befinden. Die Tür war geschlossen. War dies das besagte Arbeitszimmer.
Ich hielt mein Ohr an die Tür. Tatsächlich, ich konnte von innen Stimmen vernehmen.
Aber verstehen konnte ich leider nichts.
Warum musste ich auch so neugierig sein?!

Plötzlich öffnete sie die Tür. Erschrocken wich ich etwas zurück. Nico hob der Frau und dem Kind die Tür auf.
Die Frau bedankte sich und lief aus dem Haus.
"Wie lange steht du hier schon?" fragte er mich nachdem er und Rose ebenfalls aus dem Raum kamen. Er schloss die Tür direkt hinter sich. Ich konnte nur einen kurze Blick erhaschen.
Bücherregale waren das einzige was ich sah.

"Ähm, nicht lange..."stotterte ich ertappt.
"Dieses Zimmer ist das einzige welches für dich und Ryan tabu sind. Hast du das verstanden?!" er sagte es zwar ruhig, dennoch hörte ich die Dringlichkeit deutlich heraus.
Ich nickte. Was konnte an einem Zimmer so wichtig sein, dass es für uns verboten war dort hinein zu gehen?

Nico lächelte "Komm, lass uns das schöne Wetter genießen"

Oh nein, ich wollte nicht raus... Dennoch trabte ich Nico hinterher.
War er mir nun böse? Ich konnte ihn nicht einschätzen. Er wirkte jedenfalls nicht so als ob.

Ryan lag auf der Wiese und schlief und Rose las im Schatten.
Ich merkte, dass mir plötzlich die Nase lief und als ich mit meinem Finger den Tropfen abwischen wollte, merkte ich dass es Blut war.
Super, ich hatte häufiger Nasenbluten, aber es nervte jedes Mal.

"Jack, du blutest", stellte Nico fest, "warte ich hol schnell etwas" er lief wieder rein.
Ich legte meinen Kopf in den Nacken.
"Kopf nach vor mein Lieber, das Blut muss raus!" sagte Rose. Ich wollte jedoch den Boden nicht mit meinem Blut versauen.

Nico kam dann mit Handtüchern, einer Wasserschale und einigen Eiswürfeln zu mir.
"Setz dich" sagte er. Ich setzte mich und er platzierte sich vor mich.
Er griff nach meinem Kinn und brachte meinen Kopf in die Position in der er mich besser ansehen konnte.
Vorsichtig legte er mir das mit Eiswürfeln gefüllte Handtuch an die Nase.

Er atmete schwer, so als ob er sich stark konzentrierte.
Behutsam drückte er meinen Kopf nach unten sodass das Blut rausfliessen konnte.

"Seid ihr okay?" erkundigte sich Rose.
"Ja, es scheint schon besser zu werden" sagte Nico. Damit hatte er recht. Ich spürte kein Blut mehr also hob ich den Kopf wieder.
Nico schaute mir in die Augen und in seinen war ein seltsamer Ausdruck zu erkennen. Ich konnte jedoch nicht erkennen um welchen es sich handelte.

Er griff nach einem neuen Tuch und befeuchtete es.
Ich wollte es ihm abnehmen, aber er bat "Lass mich das bitte machen" er lächelte sein schönes Lächeln. Seine Zähne waren weiss wie Schnee und seine Lippen rosa wie... Dafür schien es keinen Vergleich zu geben.
Er wischte mir das Blut aus dem Gesicht.
Komischerweise machte mir seine Berührung überhaupt nichts aus. Ich vertraute ihm sogar.
Anschließend nahm er meine Hand an der auch noch rote Spuren zu finden waren und säuberte auch diese.

Es war wirklich angenehm wie sich seine Hand anfühlte. Sie waren weich und zart. Man merkte, dass er nicht handwerklich arbeitete. Seine Fingernägel waren perfekt gepflegt. Am rechten Handgelenk trug er eine Uhr mit einem braunen Lederarmband, diese sah sehr teuer aus.
Unter der Uhr blitzte das Tatoo der Rose durch.

Als er fertig war legte er das Tuch in die Schüssel. "Hast du öfter Nasenbluten?" erkundigte er sich.
Ich nickte, woher das kam war kein Wunder. Meine Nase hatte über all die Jahre zu viel abbekommen.

Er fuhr mir zärtlich mit seinem Daumen über die Oberlippe und dann über die Unterlippe.

"Bruderherz!" die ernahnende Stimme seiner Schwester ließ ihn die Hand senken.

Etwas traurig darüber senkte ich den Kopf. Nico packte alles zusammen und brachte die Utensilien nach drinnen.

Ryan schlief noch in der prallen Sonne weshalb ich mich entschied ihn zu wecken. Er bekam zwar keinen Sonnenbrand aber vermutlich einen Stich.

Ufff, war es heiss! Im Schatten ging noch ein kleines Lüftchen, aber hier war ich in der Sahara!

mors et vita Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt