Kapitel 28

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Die Pupillen, von dem Vampir vor mir waren geweitet. Sein Blick hing starr auf Draven gerichtet während sich sein Körper immer mehr anspannte.

Ich traute nicht mich zu bewegen, geschwiegedenn zu atmen.
Die Atmosphäre spannte sich immer mehr an, was man auch an Dravens Angriffshaltung bemerkte.

Ein leises grollen ging von dem Dämon aus während seine Augen schwarz wurden.

Die Zwei wollten sich doch jetzt nicht bekämpfen?!
Gabriel richtete sich langsam auf.
"Verschwinde, Draven" meinte er mit zusammengepressten Zähnen.
"Du hast mir meine Frage nicht beantwortet, Gabriel. Würde dein Sohn das wollen?"

Gabriel sprang nun auf den Dämon zu, der sich plötzlich in eine angsteinflößende Kreatur mit weisser Haut verwandelte.

Ein epischer Kampf begann. Ich suchte in einer Ecke des Raumes Schutz.
Spiegel wurden zertrümmert, der Dämon wurde von Gabriel auf den Flügel geworfen, der unter seinem Gewicht zerbarst. Die Fenster sprangen in tausend Teile und die Scherben schnitten in meine Haut als ich schützend die Hände über meinen Kopf hielt.

"Es reicht!" reif plötzlich jemand. Ich erkannte die Stimme von Hisoka. Im selben Augenblick wurde es still.
Vorsichtig senkte ich meine schmerzenden Arme und hob meinen Kopf.
Gabriel und Draven waren, in der Luft, ihrer Bewegung erstarrt.
"Hat euch jetzt völlig der Verstand verlassen?", schimpfte der Hexer, "ihr habt den Jungen in Gefahr gebracht! Schämt euch!"

Beide fielen nun auf den Boden und rappelte sich schnell auf.
"Nico kam in dieser Sekunde in den Raum gerannt, gefolgt von seiner Schwester und Elaijah.

Elaijah joggte zu Draven. Gabriel sah schlimm aus. Er blutete stark. Nico entdeckte mich in der Ecke und kam schnellen Schrittes zu mir. Er sah sich erschreckt meine blutenden Arme an und bekam sofort ein wütendes Gesicht und begann dann die beiden Männer anzuschreien "VERSCHWINDET SOFORT AUS MEINEM SCHLOSS! ICH WILL EUCH NIE WIEDER SEHEN!"

"Nicolas, ich hab deinen Freund vor deinem Vater beschützen wollen! Beruhige dich." erklärte Draven ruhig, der von Elaijah umarmt wurde.
"Wiebitte?", "Dein Vater hat Jack beinahe gebissen. Von der andern Sache mal abgesehen."

Zu Gabriel gedreht fragte er wütend "Welche andere Sache, Vater" das letzte Wort sprach er sehr scharf aus. Gabriel sagte nichts. "ANTWORTE MIR!" schrie Nico.
Wenn ich je mit meinem Vater so gesprochen hätte, hätte ich eine saftige Ohrfeige bekommen, oder schlimmeres!

"Okay, Draven, du erklärst mir später in Ruhe, was genau passiert ist und du Gabriel, pack deine Sachen! In einer Stunde bist du weg!"

Nico kam zu mir und half mir mich aufzurichten.
"Komm, ich muss deine Wunden säubern. Und wie ich sehe stecken auch noch einige Scherben..." er brachte mich aus dem Saal in sein Zimmer.

Ich stand ein wenig unter Schock, was ich daran merkte, dass mir alles wie ein Film vorkam.

Im Zimmer angekommen half er mir vorsichtig aus dem Pulli und holte dann eine Pinzette.
Ich spürte kaum, wie er mir die kleinen Teile aus der Haut zog. Es fühlte sich nicht so an als ob es mein Körper war. Ich starrte nur in eine Ecke.

Anschließend leckte er mir sanft über die Wunden die sich dann auch sofort schlossen.
Diese Faszination holte mich ein wenig aus meiner Starre.

Man konnte zuschauen, wie die Schnitte erst kleiner wurden und dann verschwanden.
Ich wusste, dass der Speichel von Vampiren eine heilende Wirkung hatten.

Trotzdem war es erstaunlich!
Es klopfte laut an der Tür und kurz darauf trat Draven ein.

"Dein Vater ist ein echter Mistkerl, ist dir das bewusst?" meinte er während er sich, zu uns, auf die Couch setzte.
Nico nickte. "Ja, ich habe eine furchtbare Familie. Die einzige normale Person ist meine Schwester" sagte er seufzend.

Draven lachte "Das glaube ich dir!", "Will ich überhaupt wissen was er getan hat?" fragte Nico während er ein neues Oberteil für mich holte.

"Ich denke nicht, es wäre aber besser" mir fiel auf, dass Draven keinerlei Verletzungen hatte.
War es überhaupt möglich einen Dämon zu verletzen?

"Dein Vater hat Jack ziemlich dreist verführt. Er hat seinen übermenschlichen Charme eingesetzt um ihn zu brechen. Beinahe hätte er ihn gebissen und wenn ich nicht dazwischen gegangen wäre, hätte er den kleinen noch entjungfert"

Ich horchte auf und wurde rot. "Woher willst du wissen, dass ich Jungfrau bin" fragte ich leise.
"Bist du es etwa nicht?" lachte Draven. Beide sahen mich fragend an und ich musste wohl oder übel den Kopf schütteln. Ich war es, ungewollt, nicht mehr.
Nico sah mich erstaunt an während Draven mit den Schultern zuckte.

"Echt jetzt? Ich hätte schwören können...", "Es ist lange her und war nicht im gegenseitigen Einvernehmen" flüsterte ich. Die Gedanken daran kamen wieder hoch und mir wurde schlecht.
"Oh" meinte Nico und schlug seine Hand vor den Mund. Auch Draven blickte mich entsetzt an.

"Hat man die Person zur Rechenschaft gezogen?" erkundigte sich der Dämon mit den mythisch grünen Augen.
Ich nickte. Nico zog mich an seinen Körper und drückte mich fest.
"Das wird nie wider passieren. Das schwöre ich dir!" flüsterte er in meine Haare und küsste mich dann sanft.

Er fühlte sich so gut an. Jedes Mal dachte ich dies. Ich erwiderte seinen sanften Kuss nur zu gern und schlang dabei meine Arme um ihn.

"Okay, ich geh dann mal zu meinem Freund" meinte Draven.
Keiner von uns reagierte, da wir nicht voneinander ablassen wollten.

Es fühlte sich echt und richtig an und nicht falsch, wie mit Gabriel!
Nico war einfach perfekt. Er liebte mich bedingungslos. Nie hatte er etwas von mir erwartet, was ich nicht wollte. Er sorgte sich um mich. Bei ihm war ich geborgen!

mors et vita Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt