Kapitel 18

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Laute Schreie waren zu vernehmen und drei Mädchen kamen aus der Richtung wo der Schatten verschwand.

Sie rannten schreiend an uns vorbei, die Treppen hinunter.

"Dann lass uns mal sehen was sie so erschreckt hat" grinste Nico. Ich wollte gerade protestieren als mich am Nacken etwas kitzelte. Ich drehte mich um und fing an wie ein verrückter zu schreien.

Dort stand ein blutverschmiertes Etwas im Arztkittel mit OP Maske im Gesicht und ein Beil in der Hand.
Ich glaube mein Herz schlug einige Sekunden nicht mehr vor Schreck.

Nico zog mich schnell weg in ein anders Zimmer und schloss die Tür.
Er lachte so sehr, dass er keine Sekunde später auf dem Boden lag und nach Luft rang.

"Ich hab doch gesagt du sollst nicht lachen" schmollte ich und verschränkte die Arme vor der Brust.
Er schüttelte sich nur und versuchte sich wieder einzukriegen.
Etwas beleidigt sah ich mich um.

Es sah hier aus wie ein altes Kinderzimmer. Puppen waren in den Regalen gestapelt. Ein riesiges Puppenhaus stand in der Mitte des Zimmers. Der Schaukelstuhl in der Ecke wippte ohne, dass jemand daraufsaß. Als ob die Puppen nicht schon gruselig genug waren...

Nico stand mittlerweile wieder auf seinen Beinen und wischte sich Tränen aus dem Gesicht.

"Es tut mir so leid. Ich habe nicht nur über dich gelacht, sondern über den der den Arzt gespielt hat. Ich kenne ihn nämlich. Und du hast so niedlich reagiert auf seinen Anblick. Ich werde nicht mehr lachen. Ehrenwort!" entschuldigte er sich. Ihm konnte man einfach nicht lange böse sein.

"Das Zimmer ist irgendwie langweilig" meinte er und öffnete die Tür.
Ich lief ihm hinterher.

"Können wir wieder raus? Ich bekomme sonst wahrscheinlich noch einen Herzinfarkt oder so" wimmerte ich und klammerte mich an seinen Arm.
Er lächelte mich beruhigend an. "Jack, hier sind nur einemillion Spetzialeffekte angebracht, die durch die kostümierten Menschen nur verstärkt werden! Ich bin da und beschütze dich. Die nutzen hier auch die Frequenz, die die Angst verstärkt wie bei Horrorfilmen" erklärte er.

Allein traute ich mich hier auch nicht raus. Also mußte ich wohl oder übel bei ihm bleiben. Er hatte recht, es waren nur Menschen. Es gab keine Geister oder ähnliches!

Also nickte ich zustimmend und folgte ihm in das nächste Zimmer.
Hier war kaum etwas drin. Nur ein Schrank und ein Bett. Die Lampe über uns flackerte und plötzlich begann alles zu wackeln. Und plötzlich hob das Bett etwas vom Boden ab. Gruselig! Ein Kinderlachen war zu vernehmen.

"Das haben die echt gut gemacht!" lobte Nico. Ich klammerte immer noch an seinem Arm. Vermutlich war dieser inzwischen blau angelaufen.

Plötzlich rannten zwei Kinder an uns vorbei und verschwanden unter dem Bett, dass inzwischen wieder auf dem Boden stand. Sie sahen aus wie Geister. Wo kamen die eigentlich her?

Vermutlich waren hier Geheimtüren. So konnte der Schatten vorhin wahrscheinlich auch verschwinden. Ja, dass klang plausibel!

Allmählich schien ich mich an das Haus uns seine Schrecken zu gewöhnen.

Nach einer halben Ewigkeit, nachdem uns ein Mörderclown durch das Haus gejagt hatte, wir in einem Folterkeller waren, auf einmal alle Kerzen in einem Raum ausgegangen waren und so weiter, gingen wir endlich raus.

Ich war so erleichtert! Endlich wieder Sonnenlicht zu sehen. Der Ausgang war auf der Rückseite des Hauses. So sah es tatsächlich aus als ob das Haus Menschen verschluckte.

Als wir Rose und Ryan wieder gefunden hatten aßen wir etwas. Anschließend bekam ich blaue Zuckerwatte. Die Hälfte davon ass Nico.

Wir fuhren noch Riesenrad. Rose zeigte mir, als wir ganz oben waren, ihr Haus.
Ryan gewann in einer Schiessbude den Hauptgewinn. Ein riesiger Teddy. Welch ein Klischee...
Ich bekam diesen Teddy. Er war so niedlich. Also lief ich den restlichen Tag immer mit diesem Teddy durch die Gegend.

Als es allmählich dunkel wurde suchten wir uns eine leere Stelle am Strand. Nico mußte unbedingt Bilder machen. Für Social Media und zur Erinnerung.

Die Bilder wurden wirklich schön, mit dem Sunset im Hintergrund.
Nico postete ein Bild von uns allen nachdem er uns nach Erlaubnis gefragt hatte.

Es war ein wunderschöner Tag!
Nachdem die Sonne schon eine Weile untergegangen war und es kalt wurde, liefen wir zurück zum Auto und fuhren heim.

Ich war totmüde! Mit meinem Teddy fiel ich direkt ins Bett.

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Obwohl ich ziemlich spät geschlafen habe wachte ich schon ziemlich früh auf und konnte nicht mehr schlafen. Ich duschte mich, zog mich an und lief mit einem meiner Neuen Bücher nach unten.

Ich brauchte erstmal einen Kaffee. Also drückte ich auf den Knopf und die Kaffeemaschine erledigte den Rest.

Es war noch still im Haus. Gemütlich trank ich meinen Kaffee und fing an zu lesen. Doch die Ruhe hielt nicht lange an, denn plötzlich klingte es. Ich stand auf und schaute durch den Spion. Wie ein Paketbote oder so sah der Mann vor der Tür nicht aus.

Ich öffnete. "Ja?"
"Oh, hallo sind meine Geschwister da?" fragte der Kerl.
Warte was? Geschwister?
Der Kerl hatte blonde nach hinten gegelte Haare. Er war ein schleimiger Typ und wirkte äußerst unsympathisch! Ganz im Gegensatz zu den Zwillingen

Er drückte sich einfach an mir vorbei.
"Interessant, was die Beiden aus dem Haus gemacht haben. Herrje, wie unhöflich von mir. Ich bin Desmond Hathaway" er streckte mir seine Hand entgegen und sein Lächeln ließ mich erschaudern.

"FASS IHN NICHT AN!" fauchte Nico der gerade die Treppe runterstürmte.
Er stellte sich zwischen mich und den Ekel.

"Niklaus, ich will nur höflich sein", "Was willst du Desmond?" Nico wirkte auf einmal so feindselig!
Wie hatte der Andere ihn genannt? Niklaus? Warum?

"Ihr werdet im Schloss erwartet!" sagte dieser Desmond.

mors et vita Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt