Kapitel 40

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Eigentlich sollte man meinen, sich schnell an Magie zu gewöhnen, aber dies war bei mir nicht der Fall.

Wir kamen in einem riesigen Saal heraus. Hier war alles in gold und weiß verziert. Die Menschen die hier standen, waren in elegante Kleidung gehüllt. Ich kam mir, gegenüber ihnen ziemlich underdressed vor.

"Hisoka, mein Freund!" ein Mann kam auf uns zu. Ich konnte nicht schätzen wie alt er war. Er wirkte sympathisch und gleichzeitig ein wenig angsteinflössend, jedoch benennen weshalb konnte ich nich.

"Loki, schön dich wiederzusehen!", "Ah und die kleine Dame ist endlich wieder an deiner Seite, wurde aber auch Zeit! Und du bist bestimmt Jack." der Mann drehte sich zu mir und reichte mir die Hand. Verwirrt erwiderte ich seinen Gruß. Woher wusste er das alles?
Der Herr schnippste einmal und plötzlich trugen Sakura und ich edele Kleider. Hisoka war schließlich schon fein gekleidet, wie immer.
"So passt ihr besser hier rein. Folgt mir!"
Der Hexer nahm seine Tochter auf den Arm und lief dem Mann hinterher. Ich folgte ihnen, hatte aber Schwierigkeiten mitzuhalten, da es so viel zu entdecken gab. Die Leute hier sahen auf den ersten Blick normal aus, aber auf den zweiten Blick erkannte ich, dass dies keine Menschen waren. Einer hatte nur ein Auge, ein anderer hatte keine Haut sondern Schuppen, wieder ein anderer hatte die Augen einer Katze und allerlei andere Ungewöhnliche Aussehen.
Wo waren wir hier nur?

Ich lief schnell zu einem der großen Fenster und bekam einen Schreck, als ich hinaussah. Ich blickte in einen tiefen, dunklen Abhang. Wir waren umringt von schwarzen, steilen Bergen.
"Jack?", rief der Mann, "Beeil dich!" ich joggte den dreien hinterher. Eine breite Treppe hinauf, lange warme Gänge entlang in ein Zimmer, das riesig war! Es war total schön hier. Das Hotel muss gigantisch groß sein.

Sakura hüpfte gleich auf das große Bett, das mitten im Zimmer stand. Etwas seltsam wie ich fand.

"Kann ich euch noch etwas Gutes tun?" fragte Hisokas Freund. "Ja, mein lieber, bleib doch noch etwas und unterhalte dich mit uns." der Mann nickte und schloss die Tür hinter sich und trat zu uns in den Raum. "Wie unhöflich, ich vergaß mich vorzustellen. Ich heiße Loki. Ich bin ein leider viel zu unterschätzter Gott der nordischen Mythologie. Mir gehört dieses bescheidene Etablissement"

Moment, DER Loki? Gott des Schabernacks? Und ich dachte schon, die Tatsache dass es Vampire und Hexen gab würde mich verrückt machen. Jetzt schien ich aber komplett wahnsinnig zu werden. Hatte ich versehentlich bewusstseins veränderte Substanzen zu mir genommen. Oder war ich eigentlich im Koma und träume alles. Wahrscheinlich war ich nie aus dem Krankenhaus raus und stecke in einer irren Phantasiewelt fest.

"Jack? Geht es dir gut?" besorgt legte Hisoka den Arm auf meine Schulter. Ich wusste nicht was ich antworten sollte. Ich wollte endlich wieder zu Ryan. Mir wurde das gerade einfach alles zu viel! Langsam aber sicher bekam ich eine Panikattake, ich begann schnell zu atmen und mir wurde übel. Ich zitterte und meine Brust fühlte sich an als ob sie zerquetscht würde. Nun trat auch der Schwindel auf.

Ich verstand nicht mehr was um mich herum geredet wurde. Ich spürte nurnoch, wie mich eine kleine Hand zum Bett zog bevor ich nichts mehr warnahm. Ich war nicht in Ohnmacht gefallen, glaube ich. Es war als würde ich tief und fest schlafen.

Der kleine Junge stand vor dem Käfig, in dem der Hamster seines Freundes schlief.
Sollte er das Tier mal anstupsen? Immerhin war er nur hier um den Hamster zu sehen.
Der Freund des Jungen hatte eben seine Schuhe ausgezogen und gesellte sich nun zu ihm. "Wieso bewegt sich Struppi nicht?" fragte der Freund und öffnete den Käfig. Dann holte er das Tier heraus. "Struppi?" Er schüttelte den Hamster in seiner Hand. "Maaaamaaaa?" schrie der Junge, der zu weinen begann.
Die Mutter betrat sofort den Raum. "Struppi bewegt sich nicht!" wimmerte das Kind. Der andere Junge stand nur daneben und wusste nicht was er tun sollte. Für ihn war es klar, das Tier war tot! Ob es sein Freund auch wusste?
Der kleine Junge legte vorsichtig seine Hand auf das Tier und strich behutsam über das weiche, noch warme Tier. Er verspürte ein leichtes kribbeln in seinen Fingerspitzen, jedoch konnte er nicht sagen weshalb.
Da begann das Tier leicht zu zucken. Erst mit den winzigen Pfoten, dann bewegte sich das kleine Schnäuzchen.
Ein leichtes quicken entfloh dem Hamster.
Erleichterung machte sich im Gesicht des Freundes breit und die Mutter sah den Hamster fragend an. Sie wusste nicht was passiert war. Wie war das nur möglich?

Langsam wachte ich auf und streckte mich in dem bequemen Bett. Es war so dunkel, dass ich nicht in der Lage war etwas zu sehen.

Langsam blinzelte ich, in der Hoffnung, dass sich meine Augen langsam an die Dunkelheit gewöhnten.

Links von mir, trat etwas Licht durch ein Fenster in den Raum, welches den Boden erhellte.

Mehr jedoch konnte ich nicht sehen. Trotzdem kam mir der Raum so merkwürdig bekannt vor.

Vorsichtig tastete ich neben mich und spürte einen Körper. War das Hisoka? Es war zu groß für Sakura.

Ich wurde etwas panisch, da es zu dunkel war. Wo bekam ich nur Licht her? Ich tastete die andere Richtung neben mich ab und spürte die glatte Oberfläche eines Smartphones. Als ich es in die Hand nahm und anschaltete, stellte ich erleichtert fest, dass dies mein Handy war!

Ich schaltete die Taschenlampe ein und leuchtete durch den Raum.

Ich lag in einem großen Bett. Rechts von mir eine Fensterfront, bedeckt von schwere Vorhängen, die die Sicht nach draußen versperrten.

Gegenüber von mir hing ein Fernseher an der Wand. Darunter eine Kommode und links daneben eine Tür.

Eines war klar. Dies war definitiv nicht das Hotelzimmer, indem ich mich zuvor noch befunden hatte.

Ich hielt inne und horchte den leisen Atmen der Person, die neben mir lag.
Es kam mir bekannt vor.

Vorsicht leuchtete Ich in die Richtung der Person. Es kam mir bekannt vor. Genauso wie der Raum.

Erst jetzt bemerkte ich es. Dies hier war nicht das komische Hotelzimmer, sondern sein Zimmer!

Und neben mir lag auch nicht Hisoka, sondern mein Cousin. Überglücklich zog ich den noch schlafenden Mann an mich. Wie gut seine Nähe tat!

Er wachte langsam auf und blickte mich erst verschlafen und anschließend überglücklich an.
Er zog mich schweigend näher an seine Brust.

mors et vita Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt