Kapitel 41

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Ich freute mich so sehr! Ich fragte mich nur was in der Zwischenzeit passiert war. Wie war ich aus dem Hotel gekommen? War ich eingeschlafen und erst hier aufgewacht? Oder war ich in Ohnmacht gefallen, nein, eigentlich nicht...

Ryan küsste mein Haar und Umschlag meinen Körper wie eine Oktopus seine Beute, aber hier war ich nicht in Gefahr sondern in Sicherheit! Bei meinem Cousin, mein ein und alles! Ich fühlte mich total wohl.
In seinen Armen schlief ich wieder ein.

Ich wachte so auf, wie ich eingeschlafen war, in seinen Armen. Jetzt war es aber hell, die Sonne scheinte sanft durch die Lücken der dichten Vorgänge.
Ich hörte leise Schritte von nackten Füßen über den Flur laufen. Diese hielten vor der Tür. Ich drehte mich ein wenig um zur Tür sehen zu können, was garnicht so einfach in Ryans Klammergriff war.

Leise klopfte es und die Tür öffnete sich. Nico stand in der Tür und lächelte mich an. Er sprang zu uns auf das Bett und zog mich aus Ryans Armen und drückte mich an ihn. Ich musste lachen. Er küsste meine ganzen Kopf ab.

"Hey!", beschwerte sich mein Cousin, "Er gehört mir!" Ryan versuchte mich wieder an sich zu reißen. Die Beiden stritten sich um mich. Was irgendwie total lustig war! Es wurde am mir gezerrt und gezogen, aber nicht so, dass es mir weh tat. Es kitzelt eher. Beide waren vorsichtig.

Schlussendlich langen wir alle drei in Ryans Bett und genossen unsere Gegenwart. Eigentlich wollte ich mega viel fragen, aber ich die Situation  zerstören wollte ich nicht!

Nico kraulte meinen Kopf, den ich auf seiner Brust plaziert hatte und Ryan lag schräg auf dem Bett und hatte seinen Kopf auf meinem Bauch abgelegt.
Endlich war ich wieder zu Hause. Hier fand ich die Geborgenheit, die mir seit Kindertagen verwehrt blieb.

Ich war bei Menschen, die mich liebten und die ich liebte!
Ich schloss meine Augen und genoss die zärtliche Berührung von Nico. Seine Hände glitten durch mein Haar während seine Fingernägel vorsichtig über meine Kopfhaut kratzen. Ich hörte meine Haare knistern unter seiner Berührung. Es tat so gut! Irgendwann hörte er auf und legte seine eine Hand auf meine Brust und die andere an mein Kinn, er schob meinen Kopf so, dass ich ihn ansah. Er beugte sich zu mir und küsste mich.
Sofort spürte ich, wie mein Herz schneller schlug und jede Zelle meines Körpers nach ihm schrie! Ich konnte dieses Gefühl nicht näher beschreiben. Als er seine warmen weichen Lippen wieder von mir nahm flüsterte er "Ich liebe dich" ich lächelte ihm entgegen und zog seinen Kopf wieder so, dass ich ihn küssen konnte.

Fühlte sich so Liebe an? Wenn ja, liebte ich ihn auch. Und wenn nicht, wie fühlte es sich dann an?
Er küsste sanft meine Lippen und ließ seine Zunge immer wieder sanft über meine Lippen gleiten.

"Es ist ja wahnsinnig heiss euch zuzusehen, aber ich geh besser" lachte Ryan.
Ich erschreckte mich beinahe zu Tode, ich hatte doch tatsächlich meinen Cousin völlig ausgeblendet.
Er stand auf und zwinkerte mir nochmal zu, bevor er den Raum verließ.

"Du bist so süß, wenn du dich schämst!" flüsterte Nico während ich spürte, wie ich noch roter wurde.
Er lachte leise, zog mich in seine Arme und meinte "Ich lasse dich nie wider los!"

...

Einige Zeit später, es war mittlerweile drei Uhr und die Hitze brachte mich fast um als wir allesamt draußen an dem großen Tisch saßen und aßen.
Hisoka und Sakura waren auch dabei, sie würden uns noch eine Weile schützen. Die Kleine sah wieder richtig gesund aus und lachte fröhlich und unterhielt sich mit ihrem Vater. Ich saß neben Nico und er hatte immer mindestens eine Hand an mir. Entweder auf meinem Schenkel oder wir hielten Händchen oder er legte seinen Arm um mich. Es war fast so, als wolle er seine Aussage wahr machen.

Ich war glücklich, ganau so, wie alle anderen. Wir lachten und unterhielten uns. Es war fast so, als wäre nichts gewesen!
Ich sah Nico an, die Sonne spiegelte sich in seinen traumhaft schönen blauen Augen. Er lächelte mich sanft an und fuhr mit seinen Fingerspitzen über meine Backe und küsste mich dann. Zwar nur kurz, aber ich genoss es. Obwohl es höllenheiss war bekam ich nicht genug von seinen Berührungen! Ich schmiegte mich an seine Brust und lauschte seinem Herzschlag. Ich ignorierte alles um mich herum und versank in seinem beruhigendem Heartbeat.

Er roch so unheimlich gut! Wie war das nur möglich, ich stank wahrscheinlich vor Schweiß und er duftete als sei er gerade frisch aus der Dusche geschlüpft.
Aber da ich in der letzten Zeit viel verrücktes erlebt hatte wunderte ich mich nicht lange darüber. Wahrscheinlich schwitzen Vampire nicht. Es war ja eigentlich auch egal!

Die Anderen unterhielten sich noch bis es dunkel wurde. Hisoka brachte seine Tochter zu Bett während Rose und Ryan sich um das Abdecken des Tisches und aufräumen der Küche kümmerten.

Nun saßen wir allein im Garten. Ich hatte mich seit Stunden kaum Bewegt und lehnte immernoch an der Brust des wunderschönen Mannes. Er streichelte sanft meinen Rücken.

Es wurde langsam angenehm kühl. Ich könnte noch mein ganzes Leben so verbringen, an ihn gelehnt, still, mich wohl fühlend, aber es sollte bald schon anders kommen.

mors et vita Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt