Kapitel 35

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Es vergingen keine zwei Tage als Nico, Rose und Hisoka erleichtert zu uns kamen.

Die gegnerische Partei hatte den Trick nicht durchschaut.

Alle zusammen saßen wir nun auf der Couch in Nicos Schlafzimmer. Auch die Vampirin Faith sowie Elaijah und Draven waren dabei. Dante saß in meinem Ärmel.

Es wurde wild durcheinander geredet und diskutiert was die nächsten Schritte sein sollten.
"Ich bin der Meinung, dass Jack und Ryan so schnell wie möglich das Schloss verlassen und zurück nach Hause sollen!" warf Faith ein. Sofort schüttelte Hisoka den Kopf "Nein, auf keinen Fall. Es ist hier im Schloss momentan tatsächlich am sichersten!"

Und erneut wurde wild diskutiert.
Mir war das irgendwie gerade zu viel. Und ich kauerte mich tief in die Couch und zog meine Beine vor die Brust.

Elaijah kam zu mir uns setzte sich vor mich. "Sollen wir kurz vor die Tür gehen?" fragte er besorgt. Ryan der neben mir sass wendete sich mir nun auch zu. Er hatte nicht bemerkt, dass ich mich unwohl fühlte, da er in das Gespräch vertieft war.

Elaijah legte seine Hand sanft auf meine und lächelte mir aufmunternd zu.
"Ich kann gut nachvollziehen, wie du dich fühlst. Ich habe etwas ähnliches mit Draven erlebt" sagte er lachend.

"Und was?" murmelte ich in meine Knie.
Elaijah warf Draven einen kurzen verliebten Blick zu und drehte sich dann wieder zu mir. Draven hörte den Anderen zu und sah so aus als ob er mit überlegte. Gesagt hatte er aber noch nichts.

"Die Art und Weise, wie ich Draven kennengelernt habe war echt verrückt. Ich war damals genauso ein nichts ahnender junger Mann wie du. Meine besten Freunde haben mich überredet einen Dämon zu beschwören. Mittlerweile bin ich froh mitgemacht zu haben. Draven war damals der Fürst der Hölle, da Lucifer tot geglaubt war. Wir beschwörten Draven. Er verfolgte mich daraufhin, weil ich eine reine Seele habe. Diese brauchte er um mächtiger zu werden. Naja, wir haben uns nach und nach ineinander verliebt. Ich hab ihm dann meine Seele irgendwann übelrassen, das ist aber eine andere Geschichte. Jetzt sind wir ein glückliches Paar. Auch wenn ich mein ganzes Leben zurücklassen musste, dass war es aber wert" erzählte er.
Ich sah ihn nur ungläubig an. Ich dachte schon mein Leben wäre irre. Elaijah konnte mich also wirklich verstehen. Ich hatte ihn auch echt gern. Er wirkte sehr sympathisch auf mich. Er könnte sicherlich ein richtiger Freund werden. Draven beachtete mich nicht wirklich. Er schien kein großes Interesse an mir zu haben. Was in Ordnung war.

Elaijah setzte sich neben mich und wollte mich umarmen. Ryan legte stoppend seine Hand auf Elaijahs Arme und sagte "Er mag das nicht besonders"

Etwas erschrocken sah der hübsche schwarzhaarige Vampir Ryan an und senkte die Arme wieder.
"Ist schon okay..." meinte ich. Elaijah grinste und nahm mich in seine Arme.

Ryan sah mich mit einem Blick an, den ich nicht deuten konnte. Er lächelte zwar, aber das war kein echtes Lächeln, denn seine Augen sagten etwas anderes.
Es wirkte fast so, als ob er unglücklich wäre. Aber über was?

Elaijah ließ mich wieder los und fragte "Kannst du wirklich totes zum Leben erwecken?" gespannt sah er mich an.
Nickend antwortete ich ihm "Ja, Dante hatte das Glück schon..."
Der junge Vampir sah mich etwas verwirrt an. Dann kramte ich die kleine Maus aus meinem Ärmel.

Elaijah kreischte kurz erschreckt auf und Draven war sofort an seiner Seite und legte schützend seine Arme um ihn. "Alles gut, Draven! Ich hab mich nur erschrocken. Mann wie peinlich" peinlich berührt kratzte sich der schwarzhaarige am Kopf.
"Entschuldigung, ich wusste nicht, dass ich dich mit einer Maus erschrecken könnte", "Konntest du auch nicht" Elaijah grinste.

Wir unterhielten uns noch eine Weile bis Hisoka die Stimme hob "Also, heute einigen wir uns, wie es scheint, noch nicht wie wir weiter verfahren. Wir sollten uns nun trennen und den Kopf ein wenig frei Bekommen. Ich gehe spazieren und ihr solltet auch etwas tun, dass euch gutut. Wir sehen uns" er verbeugte sich und verließ den Raum. Er wirkte gestresst und auch ein klein wenig genervt.

Draven gähnte gelangweilt und drückte seinen Freund während er seinen Kopf auf Elaijahs Schulter legte "Komm wir gehen ein wenig schlafen" sagt Elaijah und Draven grinste, als ob er zweideutig dachte.
Rose verließ ebenfalls Nicos Zimmer kurze Zeit später wortlos.

Nun war ich mit Ryan und Nico alleine.
"Was hast du eigentlich, Ryan?" Nico schaute meinen Cousin fragend an. Er hatte es also auch bemerkt?
Ryan schüttelte sofort den Kopf "Nichts, garnichts, was soll sein?"
Nico legte den Kopf schräg und zog eine Augenbraue nach oben.

Ryan senkte den Kopf. Und holte Luft um etwas zu sagen, aber ließ es dann doch.
"Ryan, ich würde es auch gerne wissen..." bestätigte ich.

"Nagut, wie soll ich es sagen? Ich komme mit der Veränderung von meinem Jacky nicht klar. Anfangs war er in sich gekehrt und nur ich konnte ihn anfassen und beruhigen und darauf war ich stolz! Und dann kamst du. Du hast meinen Kleinen total verändert. Ich dachte ich wäre froh darüber, aber... "er holte tief Luft aber sprach nicht weiter. Uns war klar was er sagen wollte. Er war eifersüchtig, eifersüchtig auf Nico.

Ich umarmte meinen Cousin und Nico saß nur still da. Er schien krampfhaft zu überlegen was er sagen sollte.
"Und zudem hast du ihn in Gefahr gebracht. Es ist ja nicht so als ob Jacky schon genug scheisse erlebt hatte!" fuhr Ryan fort. Seine Stimme bebte.

Okay, jetzt war er wütend!

mors et vita Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt