Kapitel 16

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"Jack!" rief Rose. Schuldbewusst blickte ich zu Boden. Wie konnte ich auch nur so dumm sein?
Rose lief auf mich zu und hob die Bücher auf und nahm mir das Buch dass ich noch in der Hand hielt energisch weg.
"Komm bitte, Jack" sagte Nico ruhig während Rose die Bücher zurückstellte.
"Wir haben dir gesagt, dass dieser Raum tabu ist!" fauchte Rose.
"Schwesterherz, ist gut jetzt. Ich bin mir sicher, dass Jack nie wieder hier rein gehen wird! Mach dir nichts draus Jack, Rose ist immer zickig wenn sie nicht ausgeschlafen ist" er zwinkerte mir zu.

Während dem Gespräch war ich aus dem Zimmer gegangen und Rose hatte die Tür abgeschlossen.
"Was isn hier los?" gähnte Ryan, der gerade, in Jogginghose, die Treppe runter schlurfte.

"So, jetzt sind dann wohl alle wach", lachte Nico, "wer hat Hunger?" er lief in die Küche und öffnete den Kühlschrank. Ryan lief ihm hinter.

"Es tut mir leid, dass ich gerade so giftig war, aber es ist wirklich wichtig, dass du dort niemals rein gehst. Okay!" sagte Rose ruhig. Ich nickte nur während mir eine Träne über die Wange kullerte. "Hey, alles ist gut Jack. Wir sind dir nicht mehr böse!" versuchte sie mich aufzumuntern. Dennoch war es mir wirklich mehr als unangenehm!

Ryan kam zu uns und zog mich diekt in eine Umarmung. Er war angenehm warm und ich grub meinen Kopf in seine Brust während er mir über Rücken und Kopf fuhr.
"Wäre es möglich, dass ihr ihm erklärt, warum er nicht dort hingehen darf? Vielleicht fällt es ihm dann leichter" fragte Ryan. "Mir persönlich ist es ja schnuppe, was ihr da drin macht, aber unser Jacky hier ist schon immer neugierig gewesen" er strubbelte mir durch die Haare und lachte. Auch ich musste lachen.

"Okay..." meinte Nico "Bist du dir wirklich sicher Bruderherz?" meinte Rose. Ich ließ etwas von Ryan ab und sah wie Nico nickte.
"Da wir nun eh alle wach sind, reden wir jetzt darüber. Kommt alle in die Küche.

Ryan schob mich sachte vor ihm her und zusammen setzten wir uns an den Tresen.

"Okay, also es gibt in jeder Familie Geheimnisse, die wohl gehütet werden müssen und solche Geheimnisse befindet sich in diesen Raum. Jack hat davon devinitiev eines, wenn nicht sogar mehr gesehen. Es ist uns leider nicht möglich euch einzuweihen. Ich kann nur soviel sagen, dass wir in diesem Zimmer Dinge praktizieren, die nur sehr wenige wissen dürfen. Keine Sorge, nichts illegales"

Aha, wieso mussten sie immer so in Rätseln sprechen. Was war bitte denn so geheim, dass wir es nicht wissen durften. Der Verdacht, dass sie Serienmörder sind wurde immer plausibler. Deshalb wollte mich Rose wahrscheinlich auch beschützen.

Ryan ließ das alls kalt, er hatte wirklich kein Interesse daran. Er war schon immer so, ein simpler Mann. Ich lehnte mich an meinen Cousin und gähnte. Ich hatte so viele Fragen, dass mein Kopf drohte zu explodiert, aber ich wusste, mehr würden sie nicht erzählen.

Mir viel ein, dass ich kein bisschen im Internet recherchieren konnte. Vielleicht stand dort etwas, was mir meine Fragen beantworten könnte.

"So, jetzt lasst uns wieder schlafen gehen!" meinte Ryan. Ich umklammert mit meinen Armen seinen Oberarm sodass er nicht aufstehen konnte. Ryan wuschelte mir mit seiner freien Hand durch das Haar und küsste meinen Kopf.
Ich liebte ihn so sehr. "Komm, Jacky" bat er. Rose lief schon die Treppen nach oben und Nico stand noch bei uns. Er fuhr mir, mit seinen Fingerspitzen, über den Arm und lief dann auch nach oben.

Ich schloss die Augen "Schlaf bei mir!" nuschelte ich. Ryan brummte zustimmend. Ich ließ von ihm ab.

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Die nächsten Tage bis zu meinem 19. Geburtstag verliefen ruhig. Ich ging nicht wieder in das Zimmer. Nico und Rose waren dort oft mit fremden Menschen, die alle jedoch wieder lebendig rauskamen. Also schob ich die 'Mörder-Theorie' wieder beiseite.
Nico hielt leider ziemlichen Abstand zu mir.
Ich schrieb mit Ryan einige Bewerbungen. Doch hatte ich bis jetzt keine einzige Antwort erhalten.

Rose machte mir Mut indem sie meinte, dass es einfach gerade nicht so sein solle und dass ich von ihnen alles bekomme was ich wolle.
Ich glaubte ihr, aber ich fühlte mich schlecht. Ich lag ihnen auf der Tasche und dass wollte ich nicht!

Am Morgen meines Geburtstages, war das ganze Haus geschmückt. Luftballons in allen möglichen Farben waren verteilt. Der Frühstückstisch war reichlich gedeckt. Und in der Mitte stand eine Torte auf der 'Alles Gute zum 19. Geburtstag' stand.

Doch zu meiner Verwunderung war ich allein. Neimand war zu sehen. Ich kratzte mir am Hinterkopf, die Freude, die ich eben noch empfand war jetzt mehr Traurigkeit. Wollten sie doch nicht mit mir feiern?
Ich lief in den Garten, auch hier war keiner zu finden. Nicht mal Nico der schon beinahe im Pool lebte. Heute war perfektes Wetter zum schwimmen!

Betrübt senkte ich den Kopf und setzte mich auf den Boden. Die Vögel sangen fröhlich vor sich hin.
Ich hatte mich so gefreut endlich mal meinen Geburtstag zu feiern.

Doch jetzt hörte ich leise Stimmen. Kurz darauf setzte sich Ryan zu mir. "Guten Morgen, Geburtstagskind!" begrüßte er mich und umarmte mich.

"Happy Birthday tooo youuu, Haaapy Birthday tooo youuu, Happy Birthday lieber Jacky, happy birthday to youuu!" sangen Rose und Nico, Ryan stieg auch mit ein. Es war ein einfaches Geburtstagslied, doch die drei hätten damit bei einer Talentshow auftreten können!

Einige Tränen rannen mir über das Gesicht, jedoch keine Tränen der Trauer, sondern der Freude!

mors et vita Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt