Kapitel 3

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Es klingelte, als Tyler gerade den Raum betrat. Schon wieder eine neue Schule. Er musste das letzte Jahr der High School wiederholen, da sein Vater wegen seines Jobs wieder hatte umziehen müssen. Doch dieses Mal würde er es hoffentlich zu Ende bringen. Er stellte sich neben den Klassenlehrer, der die Schüler begrüßte.

„So, ein neues Schuljahr beginnt, es ist eurer letztes, also gebt alles und verbringt eure Nächte ausnahmsweise nicht mit zocken, sondern mit schlafen."

Ein leises Lachen ging durch den Raum, dann fuhr er fort: „Wir haben einen neuen Schüler. Gut, stell dich vor."

Tyler hasste es, sich vorzustellen. „Ich bin Tyler und neu hier. Ich hoffe wir kommen gut aus." Mehr kam auch nicht.

„Gut, setz' dich auf den freien Platz auf der rechten Seite."

Tyler nahm seine Tasche und stellte sie an den Platz, der direkt neben dem Fenster war. Neben ihm saß ein Junge mit hellblondem Haar und heller Haut. Er trug ein schwarzes T-Shirt mit drei weißen Ringen darauf und eine dunkelblaue Jeans.

Schläft der, oder wieso hat er die Augen zu?

„Hope, kannst du ihn vorerst in deine Bücher schauen lassen?", fragte der Lehrer.

„Klar", sagte er und legte sein Buch vor Tyler. Dann drückte er auf einem Knopf von einem komischen schwarzen Gerät und schaute nach vorne, die Augen immer noch geschlossen. Echt seltsam.

༻✧༺


Der Neue hat wirklich eine tolle Stimme. Sobald es klingelte, packte Hope zusammen und drehte sich zu seinem besten Freund Steve, der ihn angestupst hatte.

„Wollen wir vor Sport noch Schokohörnchen kaufen?", fragte sein bester Freund.

„Klar, heute bin ich dran, oder?"

„Yep, ich habe auch keinen Cent dabei", sagte Steve locker.

Hope lachte und lief neben Steve her. „Dann navigierst du mich aber als Bezahlung", sagte Hope lachend.

Normalerweise nutze er sein Klicksonar, doch manchmal war es einfach nur anstrengend, dann lief er neben Steve her und er zog ihn weg, wenn jemand kam. Nachdem er traditionell Steve sein Schokohörnchen gesponsert hatte, liefen sie zur Sporthalle.

„Steve, sag mal. Der Neue, wie sieht er aus."

Steve schaute Hope an. „Ähm. Ein paar Zentimeter größer als du, dunkle Haare bis zu den Schultern, stark verwuselt. Er hat braune Augen und ein Lippenpiercing. Wahrscheinlich der sportliche Typ."

„Ist er muskulös?", fragte Hope.

„Boah, muss ich im Sport schauen. Wieso, ist seine Stimme dein Typ?", fragte Steve neugierig.

Steve wusste nun seit langem schon, dass Hope schwul war, womit er null Probleme hatte. Hope lachte nur. Nachdem sie sich umgezogen hatten, wärmten sie sich auf.

„Was steht heute an?", fragte Hope.

Als sie erfuhren, dass es Basketball war, lachte er nur und sagte: „Viel Spaß, Stevie. Brich dir nicht wieder die Nase."

Als Antwort bekam er einen vulgären Laut. Hope platzierte sich in einer Ecke außerhalb des Spielfeldes und begann mit Liegestützen. Weil er blind war, hatte er eine gute Ausrede an diesem Alptraum nicht teilnehmen zu müssen und absolvierte Grace' Mörderprogramm 2.0, das sie ihm vor einem Monat geschildert hatte.

Nach einer Weile lief ihm der Schweiß herunter. Das ist wirklich ein Mörderprogramm, diese Irre. Grace hatte recht gehabt. Sie hatten regelmäßig Kontakt und telefonierten mindestens zweimal die Woche.

Hope - ein schicksalhafter Augenblick (BAND 5) ✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt