Sanft drehte Sereph seinen Menschen auf den Rücken und platzierte sich zwischen dessen Beinen. Mit seinen Lippen erkundete er Hopes empfindlichen Hals und küsste seinen Weg nach unten. Hope legte seine Hände neben seinen Kopf und genoss die Berührungen. Doch dann hielt Sereph inne. Er hält an? Warum? Hope war verwirrt.
„Hope", sagte Sereph unsicher.
Nun wusste der Mensch, dass etwas nicht stimmte. „Was ist, mein Herz?", fragte Hope. Er spürte eine leichte Bewegung an seiner linken Hand, spürte, wie Serephs Finger über seine Handfläche fuhren.
„Dhan, seit wann hast du dieses Zeichen auf deiner Handfläche?"
Hope runzelte verwirrt die Stirn. Welches Zeichen? Er setzte sich auf und fuhr über seine eigene Handfläche, spürte jedoch nichts. „Was meinst du?"
Sereph setzte sich neben Hope und nahm sanft dessen Handfläche. Er fuhr den Rand des Symbols nach und sagte: „Dieses."
Hope erahnte, wie es aussah, fragte aber zur Sicherheit noch mal nach. „Wie sieht es aus?"
Sereph antwortete ruhig: „Eine schrägliegende, nach links geöffnete Mondsichel."
Hope schwieg. Er wusste nicht, was das zu bedeuten hatte, doch eines war ihm klar, er konnte sich nicht länger vormachen, dass er ein normaler Mensch war. „Sereph, ich denke, wir müssen reden. Ich habe gewartet, weil ich unsicher war – doch nun denke ich, sollte ich es nicht mehr hinauszögern."
Sereph zog ihn in seine Arme und fragte etwas beunruhigt: „Worüber, Dhan?"
Hope machte es sich an der warmen Brust seines Dämons gemütlich und ordnete nochmals seine Gedanken. „Ich denke, es hat begonnen, als mich Nix in die Hölle geschickt hat. Schon bei meiner Ankunft hatte ich das Gefühl, dass ich die Umgebung deutlicher wahrnahm. Es war, als würde man aus Wasser langsam an die Oberfläche gelangen.
Als ich das erste Mal unfreiwillig dein Blut zu mir genommen habe, hat sich etwas fundamental verändert. Alles war intensiv, laut, stürmte auf mich ein. Mein Klick-Sonar lieferte mir Informationen, die ich zuvor nie erhalten habe. Ich war völlig überfordert. Dann kam es zu meiner Entführung. Der Gott Tori hat mir beigebracht, wie ich diese Informationen kanalisiere und filtere, lernte sie für mich zu nutzen.
Eines Abends hat mir Nix dann etwas von seinem Blut gegeben. Ich hatte das Gefühl, das mein Schädel explodiert. An diesem Abend und die darauffolgenden Tage ist diese Veränderung weiter fortgeschritten. Die Strukturen, in denen ich bisher gedacht habe, Informationen verarbeitet hatte, haben sich geändert.
Jede Information wird bewertet sortiert und in ein Raster eingefügt. Ich kann es nicht erklären. Mit meiner Rückkehr in die Menschenwelt hat sich dies noch verstärkt. Ich hörte mehr, wusste mehr, sah mehr als jeder andere Mensch. Ich begann den Herzschlag von anderen Lebewesen zu hören, völlig irre. Zudem begann ich Dinge unglaublich schnell zu lernen. Nach drei Stunden in einem Café neben einem französischen Paar konnte ich plötzlich Französisch sprechen. Ich weiß nicht wie, aber ich habe mich verändert. Mein Verstand hat sich verändert... Sereph. Ich habe Angst."
Sereph hatte seinem Gefährten zugehört. Ihm war aufgefallen, dass Hope sehr schnell ihre Sprache gelernt hatte und auch seine Haare heller geworden waren. Zunächst hatte er es auf ihre Bindung geschoben, doch nachdem er nun Hopes Geschichte gehört hatte, war er nicht mehr sicher. Das Zeichen in seiner Hand deutete ebenfalls darauf hin, dass Hope mehr war als nur ein gewöhnlicher Mensch. Die Frage war – was?„Ich werde recherchieren, irgendwo muss dieses Symbol vermerkt sein. Bis dahin sollten wir das geheim halten", sagte Sereph.
Hope ergriff seine Hand und fuhr unterbewusst über Serephs Handfläche. „Sereph, ich denke, wir sollten mit Aleksander reden."
Überrascht schaute der Dämon seinen Gefährten an. „Wieso Aleksander? Und woher kennst du ihn überhaupt?"
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Hope - ein schicksalhafter Augenblick (BAND 5) ✅
Fantasy„Was wollen Sie damit sagen? Welches Recht haben Sie ihn mitzunehmen?", presste Steve hervor. Der Dämon schaute ihn mit glühenden Augen an, sein bester Freund und große Liebe lag bewusstlos in dessen Armen. „Hope ist mein Gefährte, meine Braut, w...