Kapitel 24

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Die Tür öffnete sich und Nix sah in das verzweifelte Gesicht eines Höllenfürsten. Er ist gekommen.

Sereph ging mit schnellen Schritten auf ihn zu. „Nix-"

„Ich weiß schon. Du brauchst es nicht auszusprechen", unterbrach ihn das Orakel.

In den letzten drei Tagen hatte Sereph mit Jaden alles Mögliche getan, um Hope zu finden. Sie waren jedes Szenario durchgegangen und hatten ihre Spione auf die Suche geschickt – alles erfolglos. Sie hatten keine Spur von Hope gefunden – es war, als hätte es ihn nie gegeben. Langsam zweifelte Sereph an sich und seinem Verstand.

„Nix, wo ist Hope?", fragte er das Orakel.

Nix schaute ihn an und biss sich auf die Lippe. „Was denkst du?", fragte Nix ihn, in der Hoffnung Sereph würde ihm die Möglichkeit geben zu antworten.

Der Höllenfürst schaute ihn wütend an. „Wenn ich das wüsste, würde ich nicht zu dir kommen", sagte dieser aufgebracht.

„Dann sag mir, was du und Jaden euch überlegt habt."

Sereph setzte sich dem Orakel gegenüber und atmete tief durch. „Hope hat geleuchtet – ich denke, er wurde wiedergeboren. Also ist die Wahrscheinlichkeit am größten, dass er sich gerade auf der Erde befindet und ein neues Leben beginnt. Eine andere Möglichkeit ist, dass er in den Himmel aufgefahren ist, wo er ursprünglich hätte landen sollen. Ist zweiteres der Fall, gibt es keine Möglichkeit für mich, ihn zu erreichen."

Nix konnte Serephs Schmerz spüren, doch immerhin hatte er nun etwas Spielraum. „Es war ihm nicht bestimmt in den Himmel zu kommen, er sollte von Anfang an niemals sterben, zumindest noch nicht", sagte das Orakel, in der Hoffnung, dass der Dämon den Wink mit dem Zaunpfahl verstand.

„Nix, du hast ihn damals getötet, nicht wahr?", fragte er das Orakel.

Dieses nickte.

„Wie?"

Nachdem Hope fort war, war ihm erst aufgefallen, dass er nichts über dessen Leben und Vergangenheit auf der Erde wusste. Warum habe ich ihn nie danach gefragt? Er schämte sich so sehr, dass er nicht einmal Hopes menschlichen Nachnamen wusste oder wo er gelebt hatte. Genau diese Unwissenheit würde ihm nun zum Verhängnis werden, denn er wusste nicht, wo er suchen sollte. Er vergrub sein Gesicht in den Händen. „Nix, ich weiß überhaupt nichts über ihn. Ich kann ihn einfach nicht finden."

Die Trauer in der Stimme des Dämons schnitt durch Nix' Brust. Nix wusste genau, wie sich das anfühlte. Vor dreieinhalb Monaten war Nix an Serephs Stelle gewesen, er hatte sein Herz Lyric einfach nicht finden können. Deshalb verstand ihn niemand besser als das Orakel, das vor ihm saß. Und genau deshalb – weil er der Einzige war, der ihm helfen konnte; der diesem Grauen ein Ende machen konnte – war es so grausam, dass Nix nicht sprechen durfte. Das Schicksal hatte ihm die Hände gebunden.

„Ich habe ihn getötet, indem ich ihn aus einem Fenster gestoßen habe. Er ist drei Stockwerke tief gestürzt und auf dem Boden aufgeschlagen", sagte Nix, sich nah am Abgrund bewegend. Mehr konnte er nicht sagen.

„Wo?", fragte Sereph.

Nix schaute bedrückt nach unten. „Ich darf es dir nicht sagen. Ansonsten würde ihm ein weitaus schlimmeres Schicksal bevorstehen", sagte er mit frustrierter Stimme und schlug auf den Tisch.

Der Ausdruck in Nix' Gesicht ließ die Wut in Sereph abebben. Warum sieht er so gequält aus? Wieso kann er mit nicht helfen? „Nix, wieso darfst du nicht sprechen?", fragte der Fürst ruhig.

Nix schaute ihn mit traurigen Augen an. „Ich darf nichts preisgeben, was euer Schicksal verändert. Nur ihr dürft es ändern. Wenn ich es tue, wird etwas Unaussprechliches passieren und du wirst ihn auf jeden Fall verlieren. Es tut mir so leid", schluchzte Nix und eine Träne rann über seine rechte Wange.

Hope - ein schicksalhafter Augenblick (BAND 5) ✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt