Kapitel 14

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Lyric wartete ungeduldig. Er hatte kein gutes Gefühl dabei, dass Nix alleine gegangen war. Vor allem, da er keine Ahnung hatte wohin und weswegen. Er wusste nur, dass er hier auf ihn warten sollte. Hier vor der Brücke zum Reich der Verstorbenen. Das kann nichts Gutes bedeuten. Ich habe ein ganz schlechtes Gefühl.

Und dieses Gefühl sollte ihn nicht trügen. Die Luft vibrierte und ein Portal erschien, aus dem sein Gefährte mit einer weiteren Person trat. Diese fiel auf die Knie, als Nix ihn losließ.

Lyric keuchte, denn er erkannte den Jungen. Das ist doch der Junge, der vor etwas mehr als zwei Monaten... Er konnte sich nicht irren. Was macht er hier?

Der Junge weinte und zitterte.

Nix, was hast du getan? Er schaute seinen Liebsten fragend an.

Dieser seufzte. „Hope, beruhige dich. Ich habe auch nicht sonderlich Lust darauf, doch es geht nunmal nicht anders."

Nun meldete sich Lyric zu Wort. „Nix, was macht der Junge hier und wer ist er?"

Nix schaute ihn mit schräg gelegtem Kopf an. Uh, das wird unangenehm. Lyric wird mir böse sein. „Das ist Hope. Die menschliche Seele aus dem Krankenhaus. Er ist Serephs Herz. Ich habe ihn von Serephs Anwesen entführt und einen Monat ausgehandelt, in dem wir ihn in Toris Reich trainieren." Es war recht simpel.

Lyric klappte der Mund auf. Das hat er nicht getan. Das ist ein schlechter Scherz. Er schaute zu dem zitternden Jungen.

„Bitte, bitte bringt mich zurück. Bringt mich zu Sereph zurück", schluchzte dieser.

Die Markierung des Höllenfürsten leuchtete wie ein Leuchtfeuer auf Hopes Haut. Verdammte Scheiße.

„Nix. Bist du von allen guten Geistern verlassen? Damit fängst du einen gottverdammten Krieg an. Du kannst nicht einfach Serephs Herz entführen", sagte Lyric außer sich, wusste nicht, was in seinen Gefährten gefahren war.

Nix schaute ihn ruhig an und antwortete: „Doch, denn seine Seele gehört mir." Um seine Aussage zu unterstreichen, leuchtete seine Markierung auf Hopes nacktem Nabel auf.

Hölle. Wir sind am Arsch. Wir sind sowas von tot, wenn Sereph uns findet.

„Wir haben keine Zeit, Ly. Wir müssen sofort in Toris Reich", sagte das Orakel. „Nimm Hope über die Schulter und trag ihn für mich."

Lyric wusste nicht, was er darauf antworten sollte, doch der Ernst in Nix' Gesicht machte ihm Sorgen. Er seufzte und ging zu dem auf dem Boden kauernden Jungen. „Hope, richtig? Ich bin Lyric. Ich werde dich nun hochheben. Wenn ich dir wehtue, gib bitte Bescheid. Doch sobald wir die Brücke betreten haben, darfst du nicht mehr sprechen. Das ist wichtig", sagte Lyric mit sanfter Stimme.

Hope erkannte die Stimme sofort. „Du bist der andere gewesen, der meine Schwester geheilt hat. Bitte bring mich zurück", bat er den Dämon vor sich.

Lyrics Gesicht wurde dunkel. „Ich kann nicht, Nix hat einen Plan. Er wird es uns erklären. Bitte habe Geduld und... vertraue ihm."

Vertrauen? Er sollte seinem Mörder vertrauen? Das war ein schlechter Scherz, oder? Doch dann wurde er hochgehoben und hing über der Schulter des Dämons.

Nix sprach mit ernster Stimme: „Hope. Ab jetzt darfst du nicht mehr reden. Jeder, der im Reich der Verstobenen redet, darf es nie wieder verlassen. Wenn du auch nur einen Laut von dir gibst, wirst du Sereph nie wieder sehen. Hast du mich verstanden?"

Hope nickte ängstlich und presste beide Hände auf seinen Mund.

Lyric begann sich zu bewegen. „Hope, das wird unangenehm, aber unterdrücke das Bedürfnis zu sprechen", sagte Lyric und betrat die Brücke. Sofort spürten sie den Sog.

Hope - ein schicksalhafter Augenblick (BAND 5) ✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt