Kapitel 7

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Jaden ging zu dem Veranstalter und begleitete die Wache, die Serephs neuen Sklaven nach draußen begleitete. Es ist alles glatt gelaufen. Hoffentlich fällt dieser Auftritt nicht auf Sereph zurück, hoffentlich hat niemand Verdacht geschöpft. Jaden war besorgt um seinen Freund. Doch zunächst musste er mit Argusaugen aufpassen, dass Serephs Herz wohlbehalten bei ihm ankam.

Hope war verwirrt und erschöpft. Der Stress hatte seinem Körper übel zugesetzt. Dazu kam, dass er kaum geschlafen hatte. Nun machte sich all das bemerkbar. Ohne es zu wollen, gaben seine Beine einfach nach und er fiel nach vorne.

Jaden schaute erschrocken zu, wie der Junge einfach umkippte. Er fing ihn gerade noch auf, bevor er auf den Boden aufschlug.

„Hölle, Mensch. Du kannst doch nicht einfach-", doch er brach ab. Der Junge war nicht mehr bei Bewusstsein, er schlief. Was hast du durchgemacht, dass du hier einfach umkippst?

„Soll ich ihn nehmen?", fragte die Wache.

Der Inkubus schüttelte den Kopf. „Ich nehme ihn direkt mit. Dann zog er ein Säckchen aus der Tasche und drückte es dem Veranstalter, der etwas gehetzt zu ihm lief, in die Hand. „Die Bezahlung. Ich werde nun mir der Ware gehen", verabschiedete er sich und rief ein Portal.

Der Veranstalter schaute in das Säckchen und ließ es vor Schock fast fallen. Diesen Preis hätten sie niemals erzielt.

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Sereph wartete ungeduldig in dem Zimmer, das sie für seine Herz im Vorhinein vorbereitet hatten. Endlich öffnete sich die Türe und Jaden kam mit seinem Gefährten in den Armen herein. Panisch sprang Sereph auf, als er sah, dass dieser bewusstlos war. Doch bevor er etwas sagen konnte, sagte Jaden beruhigend: „Ihm geht es gut. Er ist einfach nur erschöpft und der Stress war wahrscheinlich zu viel für ihn."

„Du hast recht", antwortete er und die Enge in seiner Brust begann sich zu lösen. Vorsichtig legte sein Freund den Jungen auf das Bett. Dann drehte er sich um und ließ die beiden allein.

Sereph saß neben seinem Herz und deckte diesen vorsichtig zu. Dann streichelte er durch dessen weiche Haare. Er ist einfach nur wunderschön. Mein wunderschöner Gefährte. Endlich habe ich dich gefunden. Er hatte leichte Schatten unter den Augen und selbst im Schlaf waren seine Mundwinkel verkrampft. Sereph seufzte. Er zog sich bis auf die Unterwäsche aus und legte sich zu seinem Herz unter die Decke. Doch er zögerte, Hope in seine Arme zu ziehen.
Mit seinen Fingern fuhr er die weichen Konturen von Hopes Gesicht nach, prägte sich jede Rundung ein. Der Junge gab ein leises Schnaufen von sich, was Sereph ein Lächeln auf die Lippen zauberte.

Plötzlich begann sich der Mensch zu bewegen. Instinktiv war er zu dem Dämon gekrochen und legte seinen Kopf auf dessen Brust.

Überrascht hielt Sereph erst einmal still. Hope kuschelte sich an ihn und seine Atemzüge wurden wieder langsam und gleichmäßig.

Das Herz des Dämons begann sich zu beschleunigen, als er die Wärme seines Herzens spürte. Dann drang ein verführerischer Duft in seine Nase. Pfirsich mit einem Hauch von Mandel. Ob seine weiche Haut wohl danach schmeckt?Verdammt, er musste sich zusammenreißen. Sein Mensch hatte viel durchgemacht, da war er sich sicher. Er wollte ihn nicht gleich verschrecken, doch Sereph brachte es einfach nicht über sich, sich von ihm zu lösen. Zum ersten Mal seit Jahrhunderten war sein innerer Dämon völlig ruhig, das hatte er dem Schatz auf seiner Brust zu verdanken, das wusste er. Ein weiterer Seufzer entglitt ihm.

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Sereph spürte eine Bewegung auf seiner Brust und öffnete schlagartig Augen. Da bemerkte er den blonden Flausch vor seinem Gesicht. Für einen Moment war er verwirrt, dann hatte er sich gefangen. Mein Herz liegt an meiner Brust. Er musste, ohne es zu merken, eingeschlafen sein. Hölle, so gut habe ich seit Jahrzehnten nicht mehr geschlafen. Ohne sich dessen bewusst zu sein, hatten Serephs Finger wieder begonnen, an Hopes Haaren zu spielen.

Hope - ein schicksalhafter Augenblick (BAND 5) ✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt