Kapitel 52

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Vor 12 Jahren...

Melike's Sicht:

Ein Traum ist wahr geworden.. Ein sehr schöner Traum, welches sich jeder wünschen würde..

Eine Familie mit zwei wundervollen Kindern, ein verliebter Ehemann... Jeder Tag, dass sich immer auf eine glückliche Art und Weise entwickelt und den Frieden schenkt...

Dieser Traum.. Gehörte mir..

Mit meinen 17 Jahren hatte ich Abdullah freiwillig geheiratet. Ich hatte ihn so sehr geliebt, dass ich einfach eine Familie mit ihm gründen wollte. So ist es auch geschehen.

Leyla, die jetzt 7 Jahre alt war und Merve, die 5 Jahre alt ist, spielten gemeinsam auf der Wiese, während ich an Abdullah gelehnt auf einem Tuch saß.

Er hatte mich von hinten umarmt und seinen Kopf an meinen gelehnt. So atmete er meinen Duft ein. Ich wusste es, weil mir bewusst ist, dass er ohne meinen Geruch nicht klar kommen kann und ließ es zu. Er hatte es mir zugegeben gehabt, während wir auf dem Geburtstagsfeier unserer Freunde tanzten.

Während sich die Kinder um eine Blume stritten und dabei kicherten, setzte Abdullah zum Reden an:

"Ich bin dir so unendlich dankbar. Du bist der wundervollste Mensch, dem ich je getroffen bin. Gleichzeitig gehörst du mir.. Nur mir.. Du hast mir zwei wundervolle Töchter geschenkt, die mich jedes Mal an unsere Geschichte erinnern.

Es schmerzt mich aber, zu wissen, dass sie auch eines tages das Elternhaus verlassen werden... Wie ein Vogel werden sie wegfliegen.."

"Warum sagst du jetzt so etwas?", unterbrach ich ihn.

"Weil es die Wahrheit ist. Es wird so sein und du wirst es niemals ändern können.

Leyla und Merve werden sich auch verlieben.. Sie werden auch eines tages ihre Herzen an jemandem verlieren.. So, wie du.. Was willst du dann machen Melike?

Weißt du, du kannst die stärke, die qualität einer Liebe so prüfen, wenn du zwei Liebende voneinander trennst. Denn dann wächst ihre LIebe so unwiederruflich und bedungungslos an, das niemand sie so leicht trennen kann.

Oder sie sinkt.. Wenn man den Gedanken besitzt, einen Menschen zu verlieren, wird man ganz andere Reaktionen von sich geben, als wenn man innerlich eine Ruhe besitzt. Nichts fühlt und spürt... Denn dann zweifele ich, persönlich, an dieser Liebe. Ein verliebter Mensch kann es niemals ertragen, wenn man ihn von seinem geliebten trennt. Aber ein Mensch, bei dem die Liebe nicht so groß angewachsen ist, kann auch ohne die Person auskommen. Dadurch ist es aber einem bewusst, ob man die richtige Person zum 'lieben' gefunden hat oder nicht..."

Schon wieder einmal hatte mein Mann Recht, mit dem was er sagte.. Der Gedanke von ihm getrennt zu sein, ließ mir einen Schauer durch meinen Rücken fallen. Unkontrolliert verkrampfte ich mich in Abdullahs Armen.

"Schschsch.. Nicht.. Jag den Gedanken weg aus deinem Kopf. Eines sollst du wissen: Ich werde dich niemals verlassen! Sobald uns der Tod nicht trennt, werde ich nicht von dir gehen. Hast du mich verstanden?"

Anschließend setzte er einen sanften Kuss auf meinen Nacken. Automatisch schloss ich meine Augen und genoss dieses Gefühl, ihm zu gehören.

Wir wurden von einem Gekicher unterbrochen. Schnell entriss ich mich aus diesem Trance und sah meine Prinzessinnen an, die ihre beiden Hände vor ihren Mündern hielten und zu uns sahen.

Als wir uns etwas normalisiert hatten, rannten sie zu uns. Leyla setzte sich auf meinen Schoß, während Merve sich auf ihrem Vater gemütlich machte.

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