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Leyla's Sicht:
Dank meiner Bitte an Murat haben wir uns von der Brücke entfernt und jetzt sitzen wir in einem kleinen, aber auch farblich sehr schön ausgestattetenen, Café.
Hier fühle ich mich wohler als auf der Brücke. Dieser Stich von Eifersucht überflutet mich hier am wenigsten. Also so hoffe ich es..
Ich nippte an meiner Soda rum und sah dabei Murat an.
Anschließend, ohne meinen Blick von ihm zu lösen, forderte ich ihn auf, weiter zu erzählen.
Murat: "ähh.. wo waren wir stehen geblieben?"
Genau als ich antworten wollte, kam er von allein drauf und ließ mich nicht ausreden:
"Der erster Kuss..." die Eifersucht klopfte wieder an meiner Türe, doch ich versuchte sie zu Ignorieren.
"Najaa. Dann hatten wir eine Beziehung, die relativ gut war. Ich mein, außer ein paar Kleinigkeiten, bei denen wir uns gestritten hatten, hatten ich und Derya, im allgemeinen, eine schöne Beziehung.
Damals war ich 17 Jahre alt gewesen und wusste so einiges, wie man eine Beziehung führte. Ich hab auch meine Freunde um Rat gebitten, wenn ich bei ihr nicht weiterkam.
Ein Jahr verging und am 17. Juli 2012 bekam ich einen Anruf von der Stadtklinik.."
Er stoppte und nahm tief Luft. Anschließend atmete er es wieder aus.
Dies Tat er ein paar mal, bevor er mit seiner Geschichte fortführte:
"Eine Krankenschwester war an der Leitung und fragte ob ich eine gewisse Derya Altındağ kannte, weil sie mich zuletzt vom Handy aus angerufen hatte.
Ich bestätigte sie und fragte ihr, warum sie mich angerufen hatten. Dann erfuhr ich, dass Derya tot war.."
Ich hatte große Augen und wusste nicht, was ich machen sollte. Wie ich jetzt reagieren sollte.
Murat sah etwas bleich im Gesicht aus und ohne zu überlegen packte ich seine Hand.
Er sah mir in die Augen und ich sah ihm an, dass es ihm, trotz diese 2 Jahre, die vergangen sind, schwerfiel, sie zu vergessen.
Ich drückte seine Hand leicht, um ihm bewusst zu machen, dass ich für ihn da bin und er sollte sich nicht gezwungen fühlen, den Rest mir zu erzählen.
Er hatte, so wie es aussieht meine tonlose Nachricht erhalten und schüttelte jetzt seinen Kopf. Er sprach weiter:
"Nein, Leyla. Wenn ich jetzt aufhöre, kann ich wann anders damit nicht nochmal anfangen und ich weis dann, dass es dich innerlich auffressen wird, nicht zu wissen, was danach geschehen ist."
Einerseits hatte er ja Recht gehabt. Ich nickte und drückte erneut seine Hand, um ihm mitteilen zu können, dass er weiterreden sollte.
Er verstand und machte weiter:
"An dem Tag ist meine Welt zusammengebrochen.
Mein ein und alles war jetzt tot und ich sollte ohne sie weiterleben?
Das war für mich damals ein purer Schwachsinn.
Ich rastete aus und schlug alles um mich weg.
Niemand traute sich in meine Nähe zu kommen. Sogar meine Eltern hielten Abstand.
Ich habe im Nachhinein erfahren, dass sie sich von der Brücke gestürzt hat, an dem wir uns immer getroffen haben.
Dort hatte alles angefangen und dort hat es auch geendet..
Ich habe danach ein Jahr lang jede verdammte woche einen Besuch beim Psychiater abstatten müssen, weil ich meine Tränen, Gefühle, Wutanfälle und meine Psyche nicht unter Kontrolle halten konnte.
Nach diesen 52 Kalenderwochen ging es mir besser.
Ich habe, als ich 19 war angefangen, wenigstens einmal in der Woche einen Besuch im Friedhof abzustatten.
Ihre Eltern wollten ihren Grab hier haben. Glücklicherweise gibt es hier einen islamischen Friedhof, auf dem auch moslems begraben werden.
Ich habe, um mich abzulenken, angefangen, bei meinem Vater zu arbeiten. Natürlich bin ich auch in der Schulzeit arbeiten gegangen, aber das war immer ein seltener Fall.
Jetzt bin 20 Jahre alt und seitdem ich ein Mädchen kennengelernt habe, statte ich keine dieser Besuche mehr ab.
Dieses Mädchen hat es geschafft, dass ich sie vergessen und meinen Herzen ihr öffnen kann.
Sie ist auf dem Weg, ihren Tron in meinem Herzen aufzubauen was ihr mit der zeit gelingt und gelingen wird.
Nur ich möchte sie auch kennenlernen, aber weis leider nicht, ob sie dazu bereit wäre..."
Unser Augenkontakt von gerade eben hielt noch stand und deswegen, ließ es nicht ab, dass ich mich, mit seinen letzten Sätzen, angesprochen fühlte.
Ich spürte eine Wärme an meiner Wange, die auf und ab wanderte.
Nach einigen Sekunden war es mir bewusst, dass es Murat war.
Unbewusst schmiegte ich mein Gesicht in seine Handfläche und sprach leise, so dass er hören konnte nur:
"Ben bundan sonraki geçmişimi 'SEN' Yapmaya hazırım, eğer sende bundan sonra ki geçmişini 'BEN' yapmaya hazırsan..."
(Ich bin ab diesem Zeitpunkt bereit, meine Vergangenheit als nur 'DICH' zu bezeichnen, wenn du auch bereit bist deine Vergangenheit als 'MICH' zu bezeichnen...)
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VERLANGEN I
RomanceLeyla und Murat sind zwei Personen aus unterschiedlichen Welten... Dann lernen sie sich kennen und bauen eine unzertrennliche Beziehung auf... Aus dem tiefsten Innern verlieben sie sich... So sehr, dass sie manchmal die Kontrolle verlieren... Murat...