Merve's Sicht:
Ich spüre es. Ich spüre dieses kleine Wesen in meinem Bauch. Das Wesen, was mich zu einem viel emotionalen und zu einem viel essenden Menschen verwandelt. Was mich zu dem macht, was ich eigentlich wirklich möchte.
Ich möchte eine Mutter sein. Eine fürsorgliche Mutter, die für ihre Kinder alles auf der Welt tun würde. Alles.
Für Cem tut es mir sehr leid. Denn jetzt habe ich jemanden, mit dem ich meine Liebe teilen muss.
Mein Baby.
Und ab jetzt mein ganzes Leben.
Etwas komisch ist die Lage schon. Ich meine, wer würde schon denken, dass ich mit 17 bzw. 18 Jahren Mutter werde? Ich nicht. Aber ich bereue es keine Sekunde.
„Weißt du, ich sehe dich zwar nicht und kann dich auch nicht berühren, aber ich spüre dich. Tief in meinem inneren spüre ich dich. Obwohl ich dich noch nicht gesehen habe, liebe ich dich so sehr, dass ich fasst mit dieser Liebe nicht umgehen kann. Du bist jetzt das, was mir im Leben kraft gibt. Du bist jetzt für mich ein weiterer Grund, um weiter zu leben.
Ich weiß nicht mal, was für ein Geschlecht du hast. Bist du ein Junge oder ein Mädchen? Mein Wunsch war es immer, einen süßen, kleinen Jungen aufzuziehen. Als ein Mädchen hat man immer solche Träume. Aber meine Wünsche und Träume sind nicht wichtig, mein Baby. Wichtig ist, dass du gesund und munter zu uns kommst. Wichtig ist, dass dir im Leben nichts fehlt. Wichtig ist, dass wir dich lieben werden.
Wenn du auf die Welt kommst, wirst du unsere Familie sehr mögen. Als deine Mutter gebe ich dir dafür mein Versprechen. Deine zwei Omis, dein Opa, deine Tante und dein Onkel. Alle werden dich ans Herz schließen. Die meiste Liebe wirst du von mir und deinem Vater bekommen. Wir werden dich immer lieben, beschützen und in jeder Hinsicht stolz auf dich sein.
Soll ich dir etwas von deinem Vater erzählen? Mein Baby, dein Vater ist der beste Mensch, den du in deinem Leben sehen kannst. Er ist ein barmherziger Mensch. Manchmal ist er zu aufgedreht oder auf übertriebenster Weise zu aggressiv, aber ich liebe ihn so, wie er ist. Es gibt Zeiten, da handelt er undiszipliniert, aber auch Zeiten, an denen er zeigt, dass er ein sehr Verantwortungsvoller Mensch ist. Ab und zu kann er aus dem Mann, der keinen Unterschied zu einem Holzklotz hat, einen romantischen, attraktiven Bären erschaffen, aber es kommt, wie gesagt nur ab und zu vor."
Während ich ein langes und aber auch ein emotionales Gespräch mit meinem Baby führte, flossen die Tränen von meinen Wangen herunter. Nebenbei hielt ich von Zeit zu Zeit inne und wusch mit meinem Handrücken die Nässe von meinen Wangen weg.
„Ich bin kein Bär und auch kein Holzklotz."
Eine schöne Männerstimme erweckte mich von meinem gefühlsvollen Rausch. Als ich die Stimme verfolgte und zur Tür sah, sah ich Cem an die Wand gelehnt sehen.
„Bist du wohl.", drängte ich.
„Nein, bin ich nicht."
Ich beließ es dabei.
Cem, der Platz neben meinem Bett genommen hatte, lehnte sich nach vorn und hielt meine Hand. Meine leere Hand streichelte mein Bauch. Cem legte die andere Hand darüber und streichelte mit.
„Ich wollte nach dir sehen. Als ich ins Zimmer kam, hast du angefangen mit der kleinen zu sprechen und ich wollte euch nicht stören. Doch dann konnte ich es doch nicht aushalten und machte mich bemerkbar."
„Seitdem ich erfahren habe, dass dieses kleine Wesen in mir ist, bin ich so Glücklich. Cem ich werde Mutter sein. Kannst du dir das überhaupt vorstellen?"

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VERLANGEN I
RomansaLeyla und Murat sind zwei Personen aus unterschiedlichen Welten... Dann lernen sie sich kennen und bauen eine unzertrennliche Beziehung auf... Aus dem tiefsten Innern verlieben sie sich... So sehr, dass sie manchmal die Kontrolle verlieren... Murat...