Kapitel 55

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Leyla's Sicht:

Zukunft. 

Ein Mensch kann nie wissen, wie es in der nächsten Stunde mit ihm aussehen wird. Wir sind auf die Welt gekommen, um unsere eigenen Entscheidungen selbst zu treffen. Wir allein sind die Bauarbeiter unseres eigenen Zukunfts.  

Deswegen liegt es auch automatisch an uns, mit welchen Menschen wir unsere wertvolle Zeit verbringen. Natürlich ist es so, dass man eine Familie hat, mit Geschwistern und Eltern zusammen. Dies dazu hingegen kann man niemals mit der EIGENEN Familie vergleichen. Die Familie, die man selber aufbaut, mit dem Menschen, den man über alles liebt und den Kindern, welche, als ein Beweis der Liebe, zu sehen sind.

Dafür muss man erstmal den richtigen Menschen dafür finden. Nicht jeder ist fähig ein Teil von dir zu sein. Nicht jeder hat die Gabe, dein Herz mit Liebe zu füllen. Man sollte sich nicht auf die Suche nach der Liebe machen. Man sollte einfach weiter leben und alles, vor allem die Liebe, von sich allein, auf sich zukommen lassen. Mein Leben, hierfür, ist ein großer Beispiel...

Es ist wirklich schwer jemanden in seinem Herzen aufzunehmen. Manche Menschen lassen ihre Beziehung durch die Technologie beginnen und auch hiermit beenden. Die Liebesgeständnisse werden durch Handys gemacht. Die Nummer zu haben, reicht aus. Wo sind die alten Zeiten geblieben? Damals konnte man nicht mal in die Augen sehen, weil das Gefühl von Scham noch existierte. Heut zu tage findet man dies sehr, sehr selten.

Ich danke Allah, dass er mich nicht diesen Weg gehen gelassen hat, sondern, dass ich Murat, auf eine unschuldige Art und Weise kennen gelernt habe. Elhamdülillah.

Ganz alleine saß ich am Tisch und sah mich um.  Es waren so viele Menschen da, darunter auch manche, die ich nicht kannte. Es war ein schönes Gefühl zu wissen, dass man so viele Freunde hat, die einem Wert geben und sich hier, für uns, versammeln.

"Leyla?", fragte eine Stimme nach mir und unterbrach mein Gedanken.

"Ja?", antwortete ich und drehte mich in die Richtung, aus der die Stimme kam.

Alara kam mit einem braunen Kleid, welches ihre Körperteile hervorhob, auf mich zu. Ich stand auf und erleichterte die Arbeit für meinen Nacken. 

"Ich bin Alara, die jüngere Schwester von Murat und Cem. Wir können uns später noch besser kennen lernen, aber jetzt musst du mitkommen."

Dass sie die Schwester war wusste ich ja schon. Ich denke, sie wollte nicht unhöflich sein und hat sich noch einmal kurz vorgestellt. Alara packte nach meinen dünnen Fingern und schleppte mich mit sich mit. 

"Alara, halt! Stopp! Ich muss erstmal zur Murat. Ich kann nirgendswo hin. Ich muss ihm bescheid sagen!", sagte ich etwas laut und versuchte meine Hand von ihrer zur befreien. 

Sie hielt kurz an, ohne meine Hand los zu lassen und sprach. 

"Und was, wenn ich dir sage, dass ich dich zur Murat bringen werde?"

"Ist ihm was zugestoßen?", fragte ich entsetzt. Ein stich war in meinem Herzen zu spüren. Ich könnte es nicht ertragen, wenn er verletzt wäre. Dafür ist mein Herz nicht stark genug!

"Nein, nein, nein. Oh Gott, Mädchen. Du machst ja ein Drama daraus. Komm einfach mit, okay?"

Ich nickte nur und hatte den dringen Verlangen Murat zu sehen. Blöde Tränen hatten sich in meinen Augen versammelt und wollen nicht verschwinden. Obwohl Alara gesagt hatte, dass es ihm gut gehe, wollte ich immer noch nicht an sie glauben. Ich musste ihn mit eigenen Augen sehen und ihn fest umarmen, damit ich mir sicher werde.

Alara stellte mich mitten auf die Tanzfläche und sah mich an. 

"Abwarten."

Ein Wort und sie war auch nicht mehr zu sehen. 

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