VERLANGEN I

Kapitel 9

Leyla's Sicht:

Ich denke mein Gehirn spielt ein Spiel mit mir. Oder hieß es doch Streich?

Dieser Junge, mit dem ich zusammengestoßen bin, war auch hier.

Ich spürte, dass sich meine Backen auseinander zogen und ein fröhliches Lächeln entstand.

Merve und ich zogen unsere Jacken aus und saßen uns hin.

Ich beobachtete ihn von der Seite. Er hatte wundervolle Gesichtskonturen, die überall auffallen würden.

Seine Schönheit strahlt sogar im dunkeln und ein Eifersuchtsgefühl konnte ich in meinem Inneren spüren.

Seine Freundin, Frau oder was auch immer... Man sagt doch immer: Du hast einen guten Fisch erwischt.

Zwar ist es bei ihm nicht der Fisch-Fall, aber trotzdem ändert sich nichts an der Wahrheit.

KEINE AHNUNG, VON WO ICH AUF DIESE GEDANKEN KOMME!

Was war nur los mit mir...?

Meine Hände juckten.. Ich WOLLTE ihn berühren..

Dieses Verlangen... wird nicht nachlassen, das ist klar.

Plötzlich drehte er seinen Kopf in meine Richtung und aufeinmal bildete sich ich ein Klos in meinem Hals.

Mir blieb fast der Atem stehen.

Ich musste eigentlich, jetzt, im diesem Augenblick, meine Augen von ihm lösen, aber wie im Restaurant hatten seinen Augen meine in ihrem Bann gezogen und wollten sie nicht freigegeben..

Aber er entschied sich doch anders...

Murat's Sicht:

Schnell drehte ich meinen Kopf auf die andere Seite, zu Alara rüber..

"Konntest du keinen anderen Platz reservieren?", flüsterte ich ihr wütend zu.

"Wieso, was ist denn?", fragte sie leicht genervt.

"Alara du weist genau ich mag es nicht, wenn jemand Fremdes neben mir im Kino sitzt.", wieder versuchte ich meinen Tonfall unter Kontrolle zu halten.

"Abi hab ich.. Anscheinend haben sie eben nach uns reserviert."

Ich drehte meinen Kopf in ihre Richtung und erwischte sie dabei, wie sie mich musterte.

Ich wusste nicht, wie lange ich sie und sie mich angestarrt hatte.

Ich durfte sie nicht angucken..

Sie erinnert mich an diese Qualen, die ich an einer anderen erlebt hatte.

Ich hatte keine Kraft, um diese Schmerzen ein weiteres Mal zu fühlen.

Diese Gedanken machten mich wütend und deshalb drehte ich meinen Kopf zur Leinwand. Ich sah, dass die Vorstellung schon begonnen hatte.

Leyla's Sicht:

Wir schauten uns nur in die Augen... Dann, auf einmal, wurde sein Gesicht sehr wütend und er drehte seinen Kopf zur Leinwand rüber.

Ich schaute ihn noch eine Weile an und dann, zum Schluss, als mein Hirn wieder Sauerstoff bekam, ist mir in den Ohren gekommen das der Film schon begonnen hatte.

Ich versuchte meine ganze Aufmerksamkeit auf die Leinwand zu schenken...

Wenn es jetzt so am Anfang ist, wie ist es dann, bitteschön, in den nächsten Minuten des Films? Oder noch später?