Kapitel 14

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Murat's Sicht:

Alara: "Abi?!" (bruder?), fragte sie mit großen Augen.

Ich senkte meine Arme nieder.

Sie hatte ihre Hände immer noch an meiner Brust und ich spürte ihre Wärme durch meinen Hemd.

Als sie etwas im klaren war, ließ sie ihre Hände auch sinken.

Unsere Zuschauer sahen uns immer noch an. Merkwürdig war, dass von der anderen nichts kam. Naja, dass ist jetzt nicht wichtig.

Noch einige Sekunden blickte ich in ihre Augen und versank in ihnen.

Ich ließ mich von diesem Gefühl überwältigen und mich, auch für eine kurze Zeit, mitversenken.

Dann brach ich aprubt den Augenkontakt und auch somit die ganze Spannung ab.

Außer zu gehen, blieb mir nichts anderes übrig.

"Abi, bekle!" (warte), rief meine Schwester hinter mir her.

Ich ging weiter, ohne nichts zu sagen... Ohne einmal nach hinten zu schauen... Meine eiskalte Stellung dürfte ich nicht verlieren. Wenn schon, dann nicht durch dieses Mädchen.

Sie tut mir einfach, seitdem ich sie zum ersten Mal gesehen habe, nicht gut.

Mit schnellen schritten lief ich zu meinem Auto.

Alara's Sicht:

Ich wusste nicht was ich machen sollte. Ich stand unter Schock.

Nach diesen 2 Jahren, die vergangen sind, sah ich meinen Bruder so.

Mit einem Mädchen. Nase an Nase. Kurz vorm Küssen.

Ich konnte nicht mehr still da stehen und rief nach ihm.

Er sah leicht wütend aus. Zum letzen Mal sah er das Mädchen an und nahm die Richtung der Türe an.

Mir blieb nichts anderes stehen, anstatt hinter ihm herzurufen.

Sogar mit dem Bewusstsein, dass er nicht zurückblicken wird..

Leyla's Sicht:

Ich sah zu seiner Begleitung hin und her.

Mir gingen falsche Gedanken durch den Kopf.

Was, wenn es seine Freundin ist?

Oder was, wenn ich jetzt eine Beziehung kaputt gemacht habe?

Als die Begleitung sprach, flossen die Wörter entsetzt durch ihre Lippen, was mich etwas zum staunen brach.

Es war seine Schwester verdammt noch mal!!

Er ließ seine Arme sinken und ich meine erst dann, als mir klar wurde, dass sie immer noch, auf seinem betonten Brust lagen.

Er gab mir die Ehre, zum letzten Mal seine Augen zu bewundern und verlass somit den Raum.

Seine Schwester ging kurz in den Saal und kam einige Minuten später mit Jacken und einer Ledertasche wieder raus.

Sie lief ihm hinterher und ich durfte dabei zusehen, wie beide endlich außer Sichtweite waren.

Und somit meine Welt für immer verließen.

Jetzt standen nur ich und Merve im Flur.

Bevor sie etwas sagen konnte, unterbrach ich sie: "Du wirst nichts dazu sagen! Behalte deine Kommentare für dich!"

Als Antwort schüttelte sie ihren Kopf, was für mich ein "Ja" war.

Einen Augenblick später forderte ich sie auf: "Komm gehen wir. Ich habe keine Lust es weiter anzugucken. Wir haben sowieso die Hälfte verpasst. Komm einfach mit deinen Freunden ein weiteres Mal."

"Okay. Warte kurz, damit ich noch unsere Sachen bringen kann."

Dann verschwand sie und kam nach 3 Minuten wieder. Gleichzeitig zogen wir unsere Jacken an und gingen, ohne etwas zu sagen, Richtung Parkplatz...

Ein Gefühl verriet mir, dass es nicht so schnell enden wird... Dass alles erst neu anfängt...

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