Kapitel 29

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Bevor sie in die Öffentlichkeit treten, lässt Noah Dylans Hand los, schiebt sie sich in die Hosentasche und fragt Dylan neugierig: "Sag, wann hast du eigentlich Geburtstag?"

"Hatte schon... vor einer Woche.", sagt Dylan gelangweilt.

"Was?! U-Und... warum weiß ich davon nichts?!", fragt Noah verletzt und etwas entsetzt.

"Weil ich nichts gesagt hab‏."

"Warum denn nicht?"

"Ich mag den Tag nicht..."

"Warum.. ist da was vorgefallen..?"

"Na ja nicht so ganz... aber egal."

"Du weißt, du kannst mir alles erzählen.. oder vertraust du mir nicht?"

Dylan lächelt und schnaubt dann: "Ich mag Geburtstage einfach nicht. Das ist alles‏."

"Oh... ähm... hast du Geschwister?"

"Bestimmt so oft wie mein Vater fremd gegangen ist."

Noah seufzt und verliert die Hoffnung auf eine positive Antwort von Dylan: "Wie lange warst du in der Schule?"

"Ich war bis zum Ende drauf... Hab sogar zwei Semester studiert..."

Noah ist überrascht: "Und was?"

"Psychologie und Chemie.."

"Wow... um ehrlich zu sein, hätte ich das nicht von dir gedacht."

Dylan lacht: "Ich auch nicht. Würde ich nicht ich sein!"

"Und wie bist du zum Schauspieler geworden?"

"Meine Eltern... ich bin es schon seit ich ein Kind bin. Immer wieder in Filmen... später hab ich begriffen um was es eigentlich geht."

"Und worum?"

"Bestechung, sonst kommt man nicht nach oben. Oben angekommen bist du der, der sich bestechen lässt, ganz einfach‏."

Noah senkt den Kopf: "Du hast deine Eltern erwähnt, hattet ihr ein gutes Verhältnis?"

"Nicht so wirklich.", sagt Dylan mit einem zornigen Unterton.

"Darf ich fragen warum?"

"Hab ihnen kein Geld abgegeben‏. Haben mich zum Star gemacht damit ich Ihnen Kohle besorge‏. Als ich alt genug war bin ich ausgezogen."

Nach einer Schweigepause fragt Noah: "Mit wie viel Jahren warst du auf der Spitze?"

"Siebzehn."

"Das ist... ein Jahr nach der Sache.. mit.. du weisst..."

Dylan nickt: "Richtig‏."

"Und was hast du ganze Zeit gemacht..? Als du oben warst?"

"Den Erfolg genossen... meine Arbeit gemacht.. Gelebt‏..", Dylan sieht anders aus. Er blickt in den Himmel und hat ein entspanntes Lächeln auf den Lippen.

Noah murmelt verträumt: "Weißt du, ich sehe dich nicht als den egoistischen, perfekten Star der du bist, ich sehe dich als den Dylan, der jeden Morgen mit süßen zerzausten Haaren neben mir aufwacht."

Dylan sieht ihn von der Seite an: "So siehst du mich?"

Noah lächelt zufrieden: "Ja! Weil das du bist."

"Bin ich nicht genauso der andere Dylan?"

"Doch. Nur bei mir nicht."

"Und wenn ich es mal werde?"

"Dann werde ich dich immer noch lieben.. schließlich habe ich mich in diesen Dylan verliebt.."

Dylan zwinkert: "Ziemlich dämlich von dir."

"Warum denn das..?"

"Weil dieser Dylan ein ganz schönes Arschloch ist‏."

Noah lächelt und murmelt schüchtern: "Aber heiß..."

Dylan lacht: "Wenn es das ist was zählt‏."

Noah schweigt und lehnt sich an einem Holzzaun an und starrt aufs Meer. Er lacht knapp: "So viele Erinnerungen..."

"War es schön?"

Noah seufzt: "Ja... wir waren damals noch eine Familie.."

"Und das ist vorbei nur weil..?"

"Weil ich das Ufer gewechselt habe.."

"Scheiß Familie...", Dylan tritt frustriert in den Sand aber setzt sich dann darein‏.

"Ich fühle mich deswegen echt schuldig..."

"Du fühlst dich mies, weil du schwul bist? Das ist dumm, Noah‏."

"Nein... weil, ich es zum falschen Zeitpunkt erzählt habe..."

"Wieso falscher Zeitpunkt?"

"Ich hätte es sagen sollen, als ich ausgezogen bin... oder am besten gar nicht. Ich war so dumm und habe gedacht, ich könnte meiner Familie vertrauen und habe es mit Fünfzehn Jahren erzählt..."

"Es gibt nie einen falschen Zeitpunkt, Noah. Und wenn es nicht funktioniert in egal welchem Alter, sind sie es nicht wert‏."

"Ich hätte mir aber die Torturen von Jordan all die Jahre sparen können.."

"Du hättest ausziehen sollen, als er angefangen hat."

Noah seufzt: "Nun ja... es wird bald vorbei sein.." Er setzt sich zu Dylan: "Hoffentlich..", sagt Noah besorgt hinter her und legt unauffällig seine Hand auf Dylans und verhakt seine Finger.

Dylan lächelt: "Denkst du er ändert seine Meinung?"

"Weiß nicht.. Und was auch immer passiert, es ist mir egal.. Ich hasse ihn..,  Noahs Augen brennen kurz wuterfüllt auf.

"Und trotzdem darf ich ihn nicht verletzten?"

Noah schweigt und drückt Dylans Hand.

"Ich liebe dich‏.."

Noah lehnt den Kopf im Nacken und gibt zufrieden zurück: "Ich liebe dich auch.."

"Ich bin müde.."

Noah lacht knapp: "Dann komm. Gehen wir zurück und du ruhst dich bis zum Abend aus.

Noah x Dylan Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt