Kapitel 38

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Dylan setzt sich und hält das Kühlakku dankbar an sein Kiefer und sein Auge: "Ich hab Hunger... ich will essen‏."

Noah geht davon aus, dass Dylan wieder Essen darf so viel er will und tut mehr auf Dylans Teller: "Ich konnte nicht schlafen, tut mir leid, dass ich einfach gegangen bin."

"Ist okay, Kleiner, hab auch davon geträumt, dass du gehst, aber... na ja‏.."

Noah murmelt: "Willst du denn, dass ich gehe?"

"Bist du hohl? Natürlich nicht‏!"

Noah setzt sich an den Tisch und fängt an zu essen. Er versteckt immer noch seine Handgelenke unter dem Pullover.

Dylan schielt zu ihm: "Hat es weh getan?"

Noah sticht in seinen Salat und senkt den Kopf. Seine Augen mit Augenringen und Schatten umrandet. Er schweigt, da er mit seinen Tränen und seiner Angst kämpfen muss.

"Hast du Angst davor? Es wieder zu tun?"

"Vielleicht.. ich... ich weiß es nicht.. mein einziger Gedanke war, ob ich dich betrüge.. egal, wie ich unter Schmerzen oder Angst stand.."

"Tu es einfach nie wieder. Niemals, wenn du bei mir arbeitest, kann ich viel besser auf dich aufpassen‏."

"Ich werde keinen Grund haben..", Noah steht auf und holt sich und Dylan eine Dose Bier: "Hast du zugehört wie ich es Olivia erzählt habe?"

Dylan nickt und trinkt sofort: "Sonst hätte ich wohl kaum mit dir geredet‏."

"Dann kannst du dir die Fragen wohl selber beantworten..", Noah nimmt die Dose und steht auf: "Ich geh in die Wanne.."

Dylan sieht weg und hält ihn dann fest. Er zieht ihn fest an sich und streicht über seinen Kopf: "Es tut mir Leid‏..."

Noah schiebt seine Hände in Dylans vordere Hosentasche: "Warum entschuldigst du dich?"

"Ich hätte dir erst zuhören sollen... es hat dich verletzt‏."

Noah schweigt erst. Dann weint er laut los und wirft seine Arme um Dylan: "Warum, Dylan?! Was habe ich mir dabei nur gedacht? Es war grässlich! Dieser... dieser..-", Noahs Knie lassen nach und er fällt auf seine Knie.

Dylan geht sofort mit ihm runter und küsst zärtlich seine Tränen weg: "Pssst.. ich zahle es ihm heim, keine Sorge‏."

Noah zuckt bei jedem Kuss von Dylan zusammen: "Nein! Bleib bei mir... bitte..."

"Natürlich... Ich lass dich nicht allein, nie wieder."

Noah wirft sich bitterlich weinend um Dylans Hals: "Ich liebe dich..", flüstert er immer wieder leise in Dylans Ohr und legt seinen Kopf auf seine Schulter.

Dylan lächelt traurig: "Es war nur dieser Schock... versprochen.", er küsst ihn zärtlich‏.

"Ich habe mir eingeredet, es würde alles okay werden. Eine Schutzmaßnahme meines Körpers. Und selber weiß ich, dass es nicht okay ist. Ich meine, ich sollte zum Arzt, aber warum denn? Es ist doch alles okay. Oder etwa nicht?"

"Du hast Schmerzen oder nicht?"

Noah nickt und greift ins Dylans Rücken: "Warum ausgerechnet ich?"

"Du bist süß... nicht so stark... ein leichtes Opfer‏.."

Noah schluchzt: "Was soll ich nur tun? Einerseits denke ich, scheiß auf Arzt, anders denke ich, nicht schon wieder Krankenhaus! Die kennen mich dort schon als Stammkunden!"

"Du solltest hin... wirklich.. ich könnte dir auch einen herholen‏."

"Willst du wie damals, dass Olivia her kommt?! Nein, ich gehe zum Arzt.."

"Nein. Mein eigener Arzt... Ich selbst darf nicht ins Krankenhaus. Also hab ich' nen Profiarzt. Ich hole ihn‏ her."

"Du warst doch mit mir im Krankenhaus."

"Nein, ich darf mich halt nicht einschreiben..."

--

Nachdem Dylan den Arzt gerufen, erscheint dieser nach 20 Minuten. Er begrüsst ihn mit einem Handeschütteln: "N'Abend Dylan. Wie kann ich dir helfen? Bist du erkältet, Grippe, Potenzprobleme?"

"Ähm, nein, mir geht's gut...", Dylan wendet sein Gesicht ab wegen dem blauen Auge: "Meinem Freund hier aber‏."

Der Arzt mit dem Namensschild Dr. Willoughby, Jack betrachtet Dylans Auge: "Du kühlst dein Auge und ich guck' mir inzwischen deinen Freund an.", mit seinem Koffer klopft er erst an und läuft in das Schlafzimmer: "Hallo, mein Name ist Jack Willoughby. Dylan hat gesagt, dir geht es nicht gut?"

Noah setzt sich auf und betrachet den Arzt. Noah reicht dem Fremden Arzt der Ihn gleich untersucht seine Hand, schweigt aber.

Dylan steht mit dem Kühlpack am Auge in der Tür: "Noah, jetzt mach schon... er ist' n Freund und ist zum Schweigen verpflichtet."

Noah senkt den Kopf: "E-Es.. i-ist mir.. Unangenehm.."

"Ich weiß... aber da es meine Schuld ist, kennt sich der Doc mit sowas aus. Ist schon öfters passiert‏."

Jack versucht Noah aufzumuntern: "Kannst du dir vorstellen, wie oft Dylan mich rufen musste, weil er es beim Sex zu hart getrieben hat?"

Noah reißt die Augen auf und sieht Dylan leicht kichernd an.

"Jetzt los ausziehen.", knurrt Dylan.

Noah steht auf und zieht den Pullover aus: "K-Kannst du vielleicht rausgehen..? Du sollst mich so nicht sehen."

"Ich? Warum nicht? Hab ich doch eh schon oder nicht?"

Jack sieht Dylan an: "Hör zu, es wird... unangenehm für dich und für Noah erst recht. Ich rede dann mit dir danach, ja?"

"Natürlich...", Dylan geht sofort raus und wird nervös‏.

--

Nach einer gefühlten Unendlichkeit, stellt sich Jack zu Dylan in die Küche und verschränkt seufzend die Arme: "Jetzt versteh' ich warum er nicht wollte, dass du Ihn so siehst."

"Jetzt sag' schon... ich weiß, dass ich Scheiße gebaut hab‏!"

"Es ist nicht deine Schuld, okay? Warum sollte es sein?"

"Weil ich zu hart ran gegangen bin?"

"Nein.. Du hast Ihn doch nicht so vergewaltigt, oder?"

"Was?! Nein!.... Ich bin mit ihm zusammen, also warum sollte ich?"

"Weil du meintest, ach egal. Auf jedem Fall, ist alles gut mit Ihm. Er hat nur paar Kratzer auf der Haut. Seine Blutergüsse müssten bald weggehen."

Dylan schweigt etwas länger: "Und seine Schmerzen? Innen..?"

"Es ist etwas sehr wund... aber das sollte sich heben mit der Zeit. Aber ich würde Geschlechtsverkehr meiden... vor allem, weil es Ihn nur mehr Angst einjagen würde.."

Dylan sieht weg: "Danke.... sie können gehen.", er fährt sich durch die Haare‏.

"Hör zu. Noah scheint ein sehr selbstloser Mensch zu sein. Etwas schwächer, aber kämpft. Und er braucht jetzt einfach seine Ruhe, ja?", er reicht Dylan eine Packung Tabletten: "Für die Schmerzen, falls diese nicht weggehen sollten."

Dylan nickt traurig: "Gut... Ich bleib von ihm weg‏."

Jack zieht sich eine Jacke über: "Ich sag nicht, dass du komplett weg sollst. Er braucht dich. Falls du zu Ihm willst, er schläft gerade aber du kannst dich zu Ihm setzen.", und mit den Worten geht er weg.

Noah x Dylan Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt