Infinity (GERMAN VERSION)

Kapitel 36

Ich rannte so schnell wie ich konnte aus dem Haus raus bis meine Beine irgendwann müde wurden und ich stehen blieb.
Draußen war es kühl und dunkel.
Langsam fing es an zu regnen.
Ich schaute mich um und ich war an einer Bushaltestelle angekommen.
Vom regen durchnässt setzte ich an eine Bushaltestelle und weinte mir alles von der Seele.
Wie konnte er mir das antun?
Er sagte, dass er mich liebte und er hatte mir diese Halskette geschenkt.
Wie konnte das der gleiche Junge sein, der mir jede Nacht, als er dachte, dass ich schlief, ins Ohr flüsterte, wie schön ich war?
Ich habe mich noch nie in meinem Leben so erbärmlich gefühlt wie jetzt.
Mein Herz schmerzte und dieser Schmerz zerriss mich von innen.
Ich weinte so heftig, dass ich Schluckauf bekam.
Ich war nass vom Regen und mir war kalt.
Ich zog die Knie an mich ran und legte meinen Kopf darauf.
Warum hatte er das gesagt?
Es war doch alles perfekt zwischen uns bevor Carla aufkreuzte.
Er hatte mich gedemütigt und das schlimmste war, dass ich ihn dennoch liebte.
Mehr als alles andere auf dieser verdammten Welt.
Wo soll ich denn jetzt hin?
Meine ganzen Sachen sind noch in seinem Zimmer und ins Wohnheim konnte ich nicht zurück, weil ich meine Schlüssel abgegeben hatte.
Ich hatte auch nicht genug Geld für ein Hotel.
Das hier ist ein Albtraum!
Es muss einfach einer sein.
Ich legte meinen Kopf auf meine Knie und betete, dass das alles nur ein furchtbarer Traum sei.
Ich konnte auch nicht zu meiner Mutter, weil sie mich auch hasste.
Warum war ich so dumm und bin auf Mason hereingefallen?
Jeder hatte mich vor ihm gewarnt.
Aber er war trotz seiner Fehler, die er andauernd machte, so einfühlsam und nett zu mir.
Er ließ mich lebendig fühlen, als ich nichts fühlte.
Plötzlich überkam mich die Wut und ich zog mir die Kette, die er mir geschenkt hatte, aus.

,,Du wirst auf ewig mein für immer bleiben"

Lüge.

Ich starrte diesen Satz so lange an bis der Satz verschwommen war, weil mir meine Tränen in die Augen stiegen.

Ich hasste ihn.
Hass ist ein starkes Wort, aber nichts anders beschrieb so gut wie dieses Wort, wie ich für ihn gerade empfand.
Ich wollte die Kette wegwerfen, aber ich konnte es einfach nicht.
Keine Ahnung wie lange ich weinte, aber es fühlte sich wie eine Ewigkeit an und je mehr ich an ihn dachte, desto trauriger wurde ich.
Neben mir hörte ich wie ein Auto anhielt und mich mit dem Licht blendete.
Ich ignorierte es.
Es ist bestimmt nur der Bus.
Das Auto hupte mich an und erschrocken nahm ich meinen Kopf von meinen Knien und schaute auf.
Das Einzige woran ich in diesem Moment dachte war Mason, der mir nachgefahren war, weil er es bereute.
Oder Carla, die mich tröstend empfangen wollte.
Das Licht blendete mich und als der Fahrer das Fenster aufmachte, konnte ich genauer sehen, wer es war.

,,Steig ein"

Es war nicht Mason.
Auch nicht Carla.

Es war Ruby.