Infinity (GERMAN VERSION)

Kapitel 81

Am nächsten morgen stand ich ganz früh auf.
Ich hatte einen Kater vom gestrigen Abend, aber ich konnte dennoch die ganze Nacht nicht schlafen.
Ich will nicht, dass Ruby geht.
Was soll ich nur ohne sie machen?
Klar, am Anfang habe ich sie gehasst, weil sie immer gemein zu mir war, aber ich kannte da nicht die richtige Ruby.
Die richtige Ruby habe ich am Abend wo sie mich an der Bushaltestelle gefunden hat und mich zu ihr nach Hause gebracht hat kennengelernt.
Ich lernte eine komplett andere Ruby kennen.
Ich lernte meine Ruby kennen.
Meine mittlerweile beste Freundin.
Sie hat in ihrem Leben so viel durchgemacht und so viel Leid gespürt, dass ich ihr wirklich ihr Glück von Herzen gönne.
Keiner verdient es so sehr wie Ruby glücklich zu sein.
Die letzten Monate waren hart für sie und sie hat eine Menge durchgemacht.
Wir alle haben eine Menge durchgemacht, aber ich bin froh, dass sie ein neues Leben in einer komplett anderen Stadt anfangen kann und sie endlich das tut, was sie schon immer wollte.
Bei Ruby zu Hause sind überall Fotos, die sie alle selbst geschossen hat.
Sie hat wirklich Talent und die New York Universität kann sich glücklich schätzen Ruby zu bekommen.
Sie hatte sich zwar noch nicht entschieden, ob sie wirklich da studieren will, weil sie zuerst einen Monat als Probe da ist, aber ich bin mir zu 99 % sicher, dass sie New York und ihr neues Leben lieben wird.

Es war 3 Uhr morgens und ich musste mich anziehen damit ich Ruby von zu Hause abholen konnte, da ihr Flug um 6 Uhr morgens geht.
Mason schlief noch und ich wollte ihn erst in der letzten Minute aufwecken, weil er sonst schlechte Laune hätte so früh am Morgen.
Er hasst es so früh aufzustehen, aber ich liebe seine sture Art und seine verschlafene morgen stimme.
Ich rollte mich aus dem Bett und versuchte mich aus Masons Arm, der um meine Taille geschlungen war, zu befreien.
Wir beide sind beim Schlafen so nah bei einander, dass es manchmal fast eng wird,, aber ich liebe seine Nähe.
Er sieht so freundlich aus, wenn er schläft.
Ich kann nicht glauben, dass Mason mein ist und wir nach allem, was uns passiert ist, es geschafft haben.
Ich ging zu meinem Kleiderschrank und zog mir eine blaue Jeans mit einem rosa Hemd an.
Meine Haare steckte ich hoch, weil sie sowieso fettig waren.
Masons Handy vibrierte ununterbrochen und ich ging auf sein Handy zu, um es stumm zu schalten.
Es war sein Onkel, der ihm irgendetwas geschrieben hatte, aber das war gar nicht das, was meine Aufmerksamkeit weckte.
Er hatte ein neues Hintergrundbild.
Von uns beiden.
Es war ein Bild, was wir ganz am Anfang von unserer Beziehung gemacht hatten.
Wir beide saßen nebeneinander auf der Couch.
Meine Haare waren in einem Dutt hochgesteckt und ich trug eine Brille und Masons T-Shirt.
Mason umarmte mich auf diesem Bild von hinten und küsste mich sanft.
Eigentlich hasste es Mason Bilder zu machen, aber zu diesem Bild habe ich ihn gezwungen und es sah perfekt aus.
Gott wie ich ihn liebe.
Mein Herz schmolz bei dem Gedanken, dass Mason uns beide als Hintergrundbild hatte.
Ich starrte auf sein Handy und langsam bekam ich Freunden Tränen in den Augen, weil ich mein Glück mit ihm gar nicht fassen konnte.
Natürlich hat er mich mal verletzt, mehr als einmal, aber ich würde diesen Schmerz immer wieder in Kauf nehmen, wenn ich ihm nah sein darf.

,,Was machst du da?" fragte mich Mason.

Ich stellte sein Handy wieder neben ihn und kroch zu ihm ins Bett.
Ich beugte mich zu ihm rüber und gab ihm einen Kuss.

,,wofür war das denn?" fragte er mich mit seiner Morgenstimme als wir uns voneinander lösten.

,,Nichts Besonderes. Ich liebe dich einfach" sagte ich und ich sah wie sich ein zuckersüßes Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete.

,,Wir müssen los, sonst kommen wir zu spät" sagte ich.

,,Ruby kennt den Weg zum Flughafen selber" sagte Mason.

Ich kicherte und gab ihm einen leichten Klaps auf den Arm.

,,Steh auf und zieh dich an" verlangte ich und stand vom Bett auf.