Skye
Ich war wie versteinert. Ich wusste nicht wie ich reagieren sollte. Wie verhielt man sich jemandem gegenüber, der dich dazu benutzt hatte um eine andere zu betrügen?
Ich war ratlos.
Also schloss ich, weil ich so ein guter Mensch war, die Tür auf und liess ihn rein. Ich setzte mich auf den Badewannenrand und sah hoch in den Spiegel.
Ich zuckte kurz zusammen, als ich mich so im Spiegel sah. Rot geweinte Augen, eine aufgeschwollene Nase aus der ab und zu etwas Blut tropfte und wirres Haar, das mir vom Kopf ab stand.
Harry stand an der Tür und sah mich traurig an. Warum war er bitteschön traurig? Doch nicht etwa weil er Schluss machen wollte? Nein bitte nicht.
"Skye, was..." Ich liess ihn nicht ausreden. "Sag mir doch bitte einfach das du mich nicht geliebt hast und nur gebraucht hast um Taylor loszuwerden. Mach es mir nicht schwerer als es sonst schon ist" ,weinte ich. Ganze Sturzbäche flossen meine Wangen hinunter.
Er war der erste Junge, bei dem ich ein Kribbeln auf der Haut spürte, wenn er mich berührte. Er war der erste Junge, der mich alles nur mit einem Blick vergessen liess. Er, der Herzensbrecher. Warum musste ich mich immer in die falschen Jungs verlieben? Wahrscheinlich weil die Falschen immer am besten aussehen. Dachte ich leise.
"Was?! Skye ich würde dir niemals so weh tun. Du bist das Beste was mir je passiert ist. Ich will nicht mit dir Schluss machen. Ich liebe dich doch. Auch wenn du vielleicht eines Tages deine Meinung ändern wirst. Ich werde dich immer wie mein eigenes Fleisch und Blut hüten. Ich werde dich auf Händen tragen. Niemals im Leben würde ich es übers Herz bringen dich zu verletzen."
Meine Tränen stoppten für eine Sekunde nur um in der nächsten wieder den Weg meine Wangen hinunterzufinden.
"Aber warum hast du dann jetzt mit Taylor Schluss gemacht? Warum erst jetzt?" fragte ich ihn mit Tränen in den Augen.
"Ich hab mit ihr schon vor einem Monat Schluss gemacht. Sie jedoch, wollte es nicht wahrhaben und ist mir immer wie ein Hund gefolgt. Sie muss wohl die Fotos von uns gesehen haben und daraus ist dann ein Rivalen kampf für sie entstanden. So schnell wird sie nicht aufgeben. Bitte pass auf wenn du alleine durch London gehst. Sie kann echt hartnäckig sein." Ich brachte keinen Ton aus mir raus. Also rannte ich kurzerhand in seine Arme. Jedoch liess ich ihn gleich wieder los. "Aua!" Ich stöhnte kurz auf. "Verdammt! Meine Nase." "Lass mich mal sehen, Süsse."
Wie konnte ich nur glauben, das Harry mich nur ausgenutzt hatte? Er war so eine fürsorgliche Person.
"Es tut mir leid", flüsterte ich verlegen. "Was tut dir leid?" Harry kapierte es wohl nicht. "Das ich dachte, dass du mich nur ausgenutzt hast." "Skye, dafür musst du dich doch nicht entschuldigen. Es ist dein volles Recht Vorurteile zu haben." Ich beruhigte mich wieder ein bisschen.
"Ich drücke jetzt ein bisschen auf deiner Nase rum und du sagst stopp wenn ich eine Stelle erwische, bei der es am meisten schmerzt. Okay?" Ich verliebte mich gerade noch ein Stück mehr in Harry. "Jap." Ich liess das 'p' ploppen.
Harry begann vorsichtig zu drücken. Als er bei meinem Nasenbein angelangt war wimmerte ich auf und schrie dann: "Stopp!"
"Das ist nicht gut", sagte er nur. "Was ist nicht gut?" Ich musste wieder alles hinterfragen. "Wenn dir das Nasenbein schmerzt, dann kann es sein, das es entweder verstaucht oder sogar gebrochen ist. Ist es für dich in Ordnung, wenn ich kurz einmal Louis hole? Ein guter Freund von ihm hat sich nämlich das Nasenbein gebrochen. Vielleicht ist er ja anderer Meinung." Ich nickte leicht.
Toll. Ich hatte Übermorgen dieses Treffen mit Simon. Da konnte ich ja schlecht mit einer verbundenen Nase auftauchen.
"Skye? Was ist denn los?" Ich hatte gar nicht bemerkt, dass sich Louis vor mich hingekniet hatte. "Harry meinte, dass mein Nasenbein ziemlich mies zugerichtet wäre." Ich schenkte Harry und Louis ein Lächeln, damit sie sich nicht zu grosse Sorgen machten. "Na wenn Harry das sagt?" Er grinste ihn kurz an. "Was? Louis guck doch bitte endlich. Dann können wir allenfalls noch zum Arzt", sagte Harry mit einer genervten aber sorgenhaften Stimme.
Louis begann genau wie Harry vor einigen Minuten, meine Nase abzutasten. Wieder schrie ich bei meinem Nasenbein stopp und Louis sah mich mit einem erleichterten Gesichtsausdruck an.
"Ich spüre keine Beule. Also ist dein Nasenbein sehr wahrscheinlich nur verstaucht. Aber du solltest trotzdem noch zum Arzt. Vielleicht sieht er das ja anders", sagte Louis mit einem Lächeln im Gesicht.
"Danke Louis", bedankte ich mich und umarmte ihn. "Für dich doch immer, Kleines", flüsterte er mir zu.
Ich löste mich wieder von ihm und lächelte ihn an. Er lächelte zurück und verliess dann das Bad.
"Ist es für dich in Ordnung wenn wir noch zum Arzt fahren? Oder möchtest du lieber erst Morgen gehen?" Harry war unglaublich. "Von mir aus können wir gerne jetzt gehen. Dann kann ich auch in Ruhe schlafen." Ich drückte Harry einen Kuss auf die Wange und wollte gerade durch die Tür, als sich plötzlich zwei starke Arme um mich schlangen und mich zurückzogen.
Harry hatte mich gefangen genommen. Er zog mich an seine Brust und ich legte meinen Kopf an seine Schulter während er seinen Kopf auf meinen legte.
"Es tut mir so leid, dass Taylor so sein kann wie sie ist." "Harry es ist schon in Ordnung. Ich werde es überleben", sagte ich so leise, dass man es beinahe überhörte. "Aber ich muss schon sagen. Du hast sie ganz schön fertig gemacht. Ich wusste gar nicht, dass du zu so etwas fähig bist." Harry strahlte mich an.
Als sich unsere Blicke trafen, verschwand alles um mich. Ich sah nur noch ihn. Seine braunen Locken, die ihn so einzigartig erscheinen liessen. Seine leuchtend, grünen Augen, wie sie mich musterten. Seine weichen, schwungvollen Lippen und seine Grübchen, die zum Vorschein kamen, wenn er glücklich war.
In einer Sache war ich mir nun im Klaren. Ich würde nie wieder an Harry's Liebe zweifeln. Ich lebte jetzt und wenn ich an der Liebe zweifeln würde, würde ich es später bereuen.
Ich schlang meine Arme um seinen Hals und zog ihn zu mir nach unten. Unsere Lippen trafen sich und in mir breitete sich ein wohliges Gefühl aus. Ich spürte Harry's Arme an meiner Taille, die mich noch ein Stück näher zogen.
Gerade als Harry mit seiner Zunge um Einlass bat, klopfte es an der Tür.
Enttäuscht löste ich mich von ihm und drehte mich um.
Louis lehnte grinsend an der Tür und musterte uns beide. "Also. Erstens, unser Arzt hat gesagt ihr könnt in 10 Minuten vorbeikommen und zweitens, macht nächstes Mal die Tür zu." Immer noch mit einem Grinsen im Gesicht wandte er sich von uns ab und hüpfte davon.
"Hat Louis nicht vor circa 2 Stunden erbrochen?", fragte ich Harry verwirrt. "Ja, soviel ich weiss schon", antwortete er mit einem Stirnrunzeln. "Dafür geht es ihm aber ganz schön gut", lachte ich. "Louis ist so. Ihm kann es noch so schlecht gehen, der ist einfach immer fröhlich", auch er lachte.
"Wollen wir uns dann Mal auf den Weg machen?", fragte mich Harry, als ich aufgehört hatte zu lachen. "Hast du irgendwo eine Bürste?" "Ja direkt hinter dir", lachte er. "Ups. Danke für den Hinweis", lachend nahm ich die Bürste in die Hand und begann meine frisch gefärbten Haare zu kämmen.
"Wann hast du dir eigentlich die Haare anders gefärbt?" "Hannah und mir war gestern Abend langweilig geworden und da sie noch blonde Färbung zuhause hatte, hat sie mir kurzerhand einen Farbverlauf von Braun zu Blond gezaubert", erklärte ich knapp. "Achso. Du färbst dir die Haare also wenn es dir langweilig wird?" "Nein. Ich wollte einfach einmal was anderes ausprobieren", sagte ich. "Ich finde deine Haare so wunderschön", flüsterte mir Harry ins Ohr.
Meine Haare waren fast perfekt durchgekämmt und ich hackte mich bei Harry unter. Worauf er mich etwas komisch ansah. "Können wir?", fragte ich, um ihm auf die Sprünge zu helfen. "Klar." Er lächelte breit, als wir am Wohnzimmer vorbei marschierten und uns von den anderen verabschiedeten.
Ab zum Arzt. Juhu. Dachte ich nur.
DU LIEST GERADE
Blow (Harry Styles FF)
FanfictionDie 16-jährige Skye Blue ist von einem Moment auf den anderen auf sich alleine gestellt. Ihre Eltern kommen bei einem Autounfall ums Leben. Sie lebt ein Jahr bei ihrer besten Freundin. Doch auch dort kann sie nicht für immer bleiben. Sie zieht nach...