Blow (Harry Styles FF)

Part 30

Harry

"Glaubst du wirklich, dass Hannah nur Schwachsinn erzählt?", fragte ich El nochmal, nur um meine Zweifel ein für alle mal beiseite zu räumen. "Guck dir bitte mal kurz Skye an. Würde ein Mädchen so weinen, wenn sie einen Jungen nur betrügen möchte?"

Ich nickte ihr zu und öffnete so schnell es irgendwie ging die Autotür und ging vorsichtig auf die beiden Mädchen zu.

"Ohne ihn bist du besser dran, Skye. Du bist so hübsch, du kannst jeden haben und ich stehe ewig alleine da oder mit solchen Volltrottel wie Simon einer ist und warte auf den perfekten Mann. Dich mochten schon immer alle besser leiden als mich", sagte Hannah.

Wie konnte ein Mensch nur so verhasst auf jemanden sein, dass man ihm solche Sachen vorwarf.

"Lass mich einfach in Ruhe, Hannah. Ich sag es nicht noch einmal." Skye schniefte und starrte dann, mit ihren Augen, die jeglichen Glanz verloren hatten,  zu Hannah nach oben.

Sie stützte sich mit den Händen an der Wand hinter sich ab, damit sie sich auf den Füssen halten konnte. Ihre Beine zitterten und ihr Gesicht war schon etwas bleich geworden.

Verdammt, ich hatte ihren Sonnenstich vergessen.

"Nein, ich lasse dich nicht in Ruhe, ehe du eingestehst, dass Harry viel mehr zu mir passt als zu dir." Ihr arrogantes Getue gab mir jetzt auf den Geist und ich wollte gerade auf die beiden zu rennen, als ich erschrocken stehen blieb.

Skye's Faust landete mitten in Hannahs Gesicht und sie schlug ein zweites Mal zu. Ein Tritt in die Magengrube folgte.

"Harry! Mach doch was und steh nicht so dumm da!!", schrie mir Louis, der das alles vom Wagen aus beobachtet hatte, zu.

Endlich übten meine Füsse wieder den Befehl meines Gehirns aus, auf die beiden zuzugehen.

Ich stand kurz vor den beiden, als ich Hannahs Fuss sah, der ihr den Boden unter den Füssen wegriss und sie keuchend zu Boden fiel. Sie trat ihr noch einmal in den Bauch und zwar genau die Höhe, auf der die Milz war. Bitte lass sie nicht wieder aufgerissen sein, betete ich innerlich.

Die beiden waren ja krasse Kampfmaschinen.

Ich rannte den letzten Meter auf sie zu und versuchte die beiden irgendwie zu trennen. Doch alles was ich tun konnte, war Skye vor der tickenden Hannah zu bewahren und ihre Schläge auf mich zu nehmen.

"Hannah!! Was zum Teufel hast du mit Skye gemacht?!", kam es von einem braunhaarigen Jungen.

Sie grinste mich hinterhältig an und begann dann fürchterlich zu weinen. "Skye hat mich eine dumme Schlampe genannt und das ich alle nur nach Strich und Faden betrügen würde und darauf hat sie mich ziemlich verprügelt", spielte sie ihm vor. "Das ist gar nicht wahr", kommentierte Skye die Sache. Sie klammerte sich an meine Hand und stand ganz vorsichtig und langsam auf. "Na das würde ja super passen", sagte dieser Junge knapp und nahm Hannah in den Arm. "Ach ja? Sag mal tickst du noch ganz richtig? Deine Hannah hier, hat gerade versucht mich und Skye auseinander zu treiben, nur damit sie ihr Glück bei mir versuchen könnte, falls sie mich überhaupt gefunden hätte. Und du willst mir hier klar machen, dass es klar gewesen ist, dass Skye das alles angezettelt hat?" Mein Blut kochte schon vor Wut. "Klar Hannah hat erzählt, wie gewalttätig sie immer war." Die Wut war auch dem Jungen in die Augen geschrieben. "Du spinnst doch! Skye ist der liebenswerteste Mensch auf der ganzen Welt und du kommst hier angerannt, tröstest dieses kleine Miststück, das wirklich alle nur betrügt und machst einen auf oberclever?! Was läuft bei dir falsch?" "Stopp alle beide!", rief Louis, als er zwischen uns rannte. "Wir beenden diese ganze Sache hier ein für allemal. Du verziehst dich mit Hannah und wir gehen mit Skye!"

Ich bemerkte, wie kalt die Hand meines Mädchens gerade war. Sie zitterte am ganzen Leib und war leichenblass geworden. Bitte lass es nur den Sonnenstich sein. Als ich die ersten Schritte mit ihr an der Hand wagte, war es, als ob man einem kleinen Kind das Laufen beibringen würde. Sie bewegte sich kaum und als Louis beruhigend auf sie einredete, konnte sie kaum noch stehen und so beschloss ich, sie hochzuheben und zum Auto zu tragen.

"Louis setzt du dich ganz aussen hin und du dich auf der anderen Seite El. Wir müssen Skye flach lagern, sonst wird ihr Kreislauf nicht stabil", belehrte ich die beiden.

Sie führten den Befehl einwandfrei aus und so legte ich den Kopf von Skye auf El's Schoss und die Beine auf Louis.

"Ach du meine Güte. Was hat Hannah getan?", fragte sie ausser sich. "Sie hat ihr volle Kanne in den Magen gekickt und ab da wurde sie so blass", beantwortete ich die Frage, die eigentlich an Skye gerichtet war. Allerdings brachte sie kein Wort über die Lippen.

Ich setzte mich nach vorne und drückte auf das Gaspedal.

"Harry?"Eleanor klang extrem besorgt. "Was?", fragte ich mit dem Blick in den Rückspiegel. "Ich glaube sie erbricht gleich. Hast du irgendwo Plastiksäcke?" "Ja im Kofferraum. Warte ich halte an."

Ich übte nun Druck auf die Bremse aus und versuchte so behutsam wie nur möglich zu bremsen.

Kaum war ich links rangefahren, war Louis schon aus dem Wagen gesprungen und holte von hinten eine Tüte, die er nun mir hinhielt, da ich, mit Hilfe von Eleanor Skye aus dem Auto gehoben hatte und sie nun fest in meinen Armen hielt.

Meine Arme hatten sich um ihren dünnen Oberkörper geschlungen, während sie die Tüte in ihren kleinen Händen hielt und erbrach.

Ich glaube sie erbrach gerade ihren ganzen Mageninhalt. Doch als ich einen kurzen Blick in die Tüte wagte, stockte mir der Atem und mir wurde automatisch genauso schlecht.

Blut....

Sie erbrach Blut. Fuck.

"Leute ins Krankenhaus und zwar sofort", schrie ich den beiden anderen zu, die etwas auf Abstand gegangen waren. "Was!? Wieso?", fragte Louis neben der Spur.

"Guck in die Tüte, dann weisst du es", sagte ich hastig.

Die Augen der beiden weiteten sich massiv, als sie das ganze Blut sahen.

"Louis du fährst und ich setze mich nach hinten mit ihr." "Alles klar, Sir", sagte Louis mit der perfekten Handbewegung dazu.

Wir sprangen in den Wagen und Louis drückte auf das Gaspedal, wie er es noch nie getan hatte. Er ist eigentlich der, der am langsamsten fährt, weil er ein übervorsichtiger Fahrer war, was mich gelegentlich auch ziemlich auf die Palme brachte. Aber jetzt wo es darauf ankam konnte man wie immer auf ihn zählen.

Skye's Augenlider begannen gefährlich zu flattern und sie hatte Mühe ihre Augen offen zu halten. "Verdammt! Skye sieh mich an, bitte, sieh mich an und bleib um alles in der Welt wach. Ich will dich nicht verlieren. Ich brauche dich und es tut mir so leid, dass ich Hannah geglaubt habe." Die erste Träne ran meine Wange hinunter und die zweite folgte. "Schhh Hazza. Ich liebe dich, vergiss das nie", sagte sie leise, bevor ihre Augen sich schlossen und ihre Hand, die in meiner lag, erschlaffte. "Scheisse Louis! Fahr schneller!"