Harry
Ich könnte mir im Moment selbst eine klatschen. Sonst vergass ich nie unsere Tarnung.
Nun standen Skye und ich mitten in diesem Getümmel von Teenies und konnten uns kaum noch bewegen.
Skye hatte ich inzwischen die Kapuze wieder hochgezogen, die Sonnenbrille aufgesetzt und drückte sie fest an mich, damit ich sie in dieser Menge nicht verlor.
"Harry, dein Handy klingelt", rief sie zu mir hoch, da der Lärmpegel so hoch war, dass wir uns nicht normal unterhalten konnten. "Geh du ran. Es ist in meiner rechten Hosentasche."
Sie fasste in meine rechte Hosentasche und drückte dann auf den grünen Hörer auf meinem I Phone. "Hey.... Ja wir wären euch sehr dankbar... Seid ihr verrückt?! Nehmt wenigstens Paul oder so mit!.....Nein weisst du wir gehen jetzt schön einen Drink trinken.... Wie soll das denn gehen du Idiot.... Ich krieg langsam Platzangst! HOLT UNS VERDAMMT NOCHMAL EINFACH HIER RAUS! BITTE!", schrie sie in mein Handy und legte dann auf.
Ich sah sie mit einer erhobenen Augenbraue an. "Louis und die anderen sind unterwegs", sagte sie mir in normaler Lautstärke ins Ohr, damit die Kids hier rund herum nichts mitbekamen.
"DU MISTSTÜCK KANNST UNS HARRY NICHT EINFACH SO WEGNEHMEN!", schrie plötzlich ein Mädchen hinter mir und ich drehte mich zu ihr um und durchbohrte sie mit meinem Blick, dass sie gleich davoneilte.
Leider konnte ich nicht ausschliessen, dass weitere Beleidigungen gegen Skye folgten.
Die Wut steigerte sich von Minute zu Minute.
Als sich eine Gruppe überschminkter Tussen den Weg zu uns bahnten und begannen auf ihr rumzuhacken riss mir der Geduldsfaden und ich schrie über das Geschrei hinweg. "Jetzt hört ihr mir verdammt nochmal zu. Dieses Mädchen, das ihr hier beleidigt hat euch nichts getan! Sie ist das Beste was mir je passiert ist und wenn ihr das verdammt nochmal nicht akzeptieren wollt, könnt ihr euch einfach verziehen! Ich habe keine Lust auf euer Vorurteil gegenüber unseren Freundinnen! Es ist unsere Entscheidung mit wem wir zusammenkommen und unser Leben verbringen! Es ist unser Leben! Nicht eures! Also lasst unsere Freundinnen einfach in Ruhe!"
Es war mucksmäuschenstill, als ich mich wieder etwas beruhigt hatte. Doch nach kurzer Zeit begannen sie sich wieder an mich zu drängen und mich anzufassen. Ich könnte kotzen.
Ich liebte unsere Fans, das war keine Frage. Aber wenn sie dich einfach überall anfassten, dann könnte ich sie auf den Mond schiessen. Plötzlich sah ich jemanden in einem Karottenkostüm, der hüpfend und winkend versuchte, uns auf sich aufmerksam zu machen.
"Lass meine Hand ja nicht los", raunte ich Skye zu. Sie sah mich ängstlich an und drückte meine Hand. Ich glaube so fest hatte sie meine Hand noch nie gehalten. Sie hatte Angst und ihre Nerven waren auch am Ende genau wie meine.
Louis, der sich im Karottenkostüm verborgen hatte, sah dass wir auf ihn zukamen und er ging wieder Richtung des Wagens, in dem sie hierhergekommen waren.
Ich bahnte mir mit Skye an der Hand einen Weg durch die Menge, welche sich kaum vom Platz bewegen wollte. So geschah es halt, dass ich die eine oder andere Person aus dem Weg schubsen musste. Daraufhin murmelte ich ein "Sorry", und kämpfte mich weiter vor.
Tatsächlich schafften wir es bis zum Rand zu gelangen, worauf ich Skye über meine Schulter warf und losrannte, der orangen Karotte hinterher.
Die Mädels hinter mir realisierten erst nicht was gerade geschehen war. Doch kurz darauf rannten sie los.
Fuck, fuck, fuck, fuck, dachte ich einfach nur.
Louis und ich rannten mit Höchstgeschwindigkeit über Terrassen, sprangen über Hunde und Katzen, wichen Fahrradfahrern aus und überquerten mehrmals dieselbe Strasse, nur um die Fans abzuhängen.
Sie waren hartnäckiger als wir dachten. Einige schafften es doch tatsächlich unserem Affentempo stand zu halten und uns bis zum Range Rover zu verfolgen.
Ich liess Skye während ich rannte wieder runter und sie sprang darauf ins Innere des Wagens, dicht gefolgt von mir. Louis hatte sich auf die Fahrerseite gesetzt und drückte nun seinen Fuss aufs Gas.
Ich zog Skye auf meinen Schoss, da die anderen 3 Jungs natürlich auch noch mitkommen mussten und legte meine Arme um ihre Taille.
Wir atmeten schwer und der Schweiss tropfte mir nur so von der Stirn. "Sag mal spinnt ihr eigentlich!", schrie Louis uns wütend an. "Harry! Du warst noch nie so unvorsichtig mit den Verkleidungen! Wieso heute?!" Er war wütend. Verdammt wütend. "Louis es war nicht unsere Absicht", verteidigte uns Skye. Ihre Stimme zitterte. Auch ihr ganzer Körper war im Angstzustand.
"Sag mal Skye, hast du Platzangst?", fragte Liam vorsichtig, der sich nun zu uns nach hinten gedreht hatte und Skye kritisch musterte. Sie nickte zitternd.
"Louis beeil dich. Bitte", flehte ich ihn an.
Skye klappte jeden Moment zusammen. Sie war kreidebleich und der kalte Angstschweiss lief ihr die Schläfen hinunter. Ihre Augen waren mit Tränen gefüllt, aber sie hielt sie tapfer zurück.
"Wir sind ja gleich da", sagte er ruhig, jedoch mit einem Blick in den Rückspiegel, bei dem ich jetzt eigentlich tot sein müsste.
Kaum hatte Louis den Motor ausgeschaltet, sprang ich mit Skye auf den Armen aus dem Wagen und lief mit ihr Richtung Haus.
Ich öffnete die Haustür mit dem kleinen Finger und lief direkt ins Wohnzimmer um sie auf die Couch zu setzen. Doch kaum hatte ich sie hingesetzt, stand sie auf und umarmte mich so fest, dass ich kaum noch Luft bekam.
Ihre Tränen durchweichten meinen Hoodie, den ich immer noch anhatte. Sie schluchzte herzzerreisend und auch mir stiegen die Tränen der Erleichterung in die Augen. Nicht weil ich es toll fand, dass Skye weinte. O Gott nein. Sondern weil ich froh war, dass ihr nichts passiert war und weil meine Nerven so extrem strapaziert wurden.
Sie klammerte sich einfach an mir fest und auch als die anderen Jungs in den Raum traten liess sie mich nicht los und hörte auch nicht auf zu weinen.
Liam
Skye war am Ende. Sie war sich so eine Situation nicht gewöhnt.
Wir traten in den Raum und das Bild, das sich uns zeigte, erinnerte mich an mich und Sophia, als wir frisch zusammen waren und die Hassnachrichten begannen.
"Skye?", fragte Niall leise. Sie sah mit feuchten Augen zu uns hinüber. "Kommst du kurz mit? Ich will dir etwas zeigen", sagte Niall, nach Absprache unseres Plans, Harry die Meinung zu geigen.
Sie sah Harry unsicher an, der ihr nickend bestätigte, dass sie mitgehen sollte.
Auch ihm liefen die Tränen die Wangen hinunter.
Skye hatte wirklich unsere Anerkennung verdient. Sie hatte ihn zu einem besseren Menschen gemacht.
"Harry?", unterbrach Louis das Schweigen. "Du weisst dass wir darüber reden sollten?" Er nickte bloss.
Na das konnte noch was werden.
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Blow (Harry Styles FF)
FanficDie 16-jährige Skye Blue ist von einem Moment auf den anderen auf sich alleine gestellt. Ihre Eltern kommen bei einem Autounfall ums Leben. Sie lebt ein Jahr bei ihrer besten Freundin. Doch auch dort kann sie nicht für immer bleiben. Sie zieht nach...