Kapitel 38 | Kristallblau

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POV Philipp

Der Einbruch war mittlerweile 2 Wochen her, das Strafverfahren wurde aber wieder eingestellt, da sich in diesem Fall nichts rührte. Und Thomas? Dem macht das alles total fertig. Jede Nacht wurde er mit einer panischen Angst wach, da er immer wieder diesen Albtraum hatte. Wie dieser Kerl hier einbrach, ihn bedrohte und auch noch Niederschlug.

T: „Philipp?"

Ich blickte aus meinen Gedanken gerissen zu ihm.

P: „Ja Thommy?"

T: „ich will wieder arbeiten"

P: „arbeiten? Sicher, dass das geht?"

T: „der Einbruch macht mich fertig. Ich kann nicht den ganzen Tag hier verbringen, mit der Gewissheit, dass dieser Kerl weiß, wo wir wohnen. Die Arbeit lenkt mich zumindest ein wenig ab"

Ich nickte verständnisvoll, denn verstehen konnte ich das wirklich. Ich würde auch nicht die ganze Zeit an dem Ort sein wollen, wo man mich bedroht hatte, also stimmte ich zu.

P: „dann mach das Thommy, wenn es das richtige ist. Ich freue mich, wieder mit dir Schicht zu haben"

Thomas lächelte das erste mal seit dem Vorfall wieder und sprang mir in die Arme, wo ich seinen Rücken strich.

P: „dann kann ich zumindest auf dich aufpassen"

Nun nickte Thomas zustimmend und packte seine Sachen zusammen, da gleich die Nachtschicht anfing.

POV Thomas

Wir fuhren zur Wache, zogen uns um und tranken erstmal einen Kaffee, denn wir wussten, dass eine Nachtschicht extrem anstrengend sein kann. Gerade als ich den ersten Schluck nehmen wollte, ging unser Melder los und ich seufzte verzweifelt auf.

P: „du packst das auch ohne Kaffee Thommy"

Wir rannten zum RTW und die Leitstelle gab uns durch, dass wir eine vermisste Person im Wald hatten, weshalb der Suchtrupp gleich ebenfalls informiert wurde. Im Wald angekommen, war es ziemlich düster, weshalb wir mit Taschenlampen arbeiteten mussten. Während wir die Person suchten, sah ich mich bestimmt 5 mal so oft wie die anderen um, weshalb ich schlussendlich viel weiter hinten ging, als die anderen. Ich versuchte aufzuholen, doch alle liefen viel zu schnell, weshalb ich einfach etwas weiter hinten blieb.
Plötzlich hielt mich etwas an meiner Jacke fest, weshalb ich mich umdrehte und sofort in Kristallblaue Augen sah. Ich wollte nach Philipp rufen, doch spürte einen dumpfen aber festen Schlag an meinem Kopf, worauf alles noch dunkler wurde.

POV Philipp

P: „Leute wartet, wo ist Thomas überhaupt??"

Pol: „er war weiter hinten hab ich gesehen, ist wohl außer Puste gewesen"

P: „nein das kann nicht sein. Thomas hat sonst immer Schritt halten können, da muss was faul sein"

Während einige Polizisten des Suchtrupps weiter suchten, ging ich mit ein paar anderen den Weg ab, von dem wir gekommen waren. Schließlich meldete sich Stephan zu Wort.

S: „Philipp..."

P: „was hast du gefunden?"

S: „das hier..."

Stephan leuchtete mit der Taschenlampe auf einen Blutfleck, daneben lag Thomas seine Taschenlampe, ebenfalls mit Blut beschmiert. Mir blieb der Atem stehen.

P: „der Stalker..."

S: „Stalker?"

Ich erklärte es allen so kurz wie möglich, da nun jede Minute zählte, was Thomas sein Leben betraf. Er war noch nicht lange weg, allerdings wusste niemand genau, wo er nun steckte...

Manche Dinge kann man nicht kontrollierenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt