Kapitel 19 | Lebensfreude

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POV Philipp

Mittlerweile war es Abends, Thomas kam aber nicht zum Abendessen, weshalb ich ihm was in sein Zimmer bringen wollte. Als ich allerdings rein kam, schlief Thomas verweint und an der Wand angelehnt, noch mit dem Bild in der Hand. Ich stellte also den Teller weg, nahm ihm das Bild aus der Hand wo er kurz unruhig wurde und strich kurz durch seine Haare.

P: „das tut dir bestimmt gut Thommy"

Ich zog Thomas vorsichtig noch Jacke und Schuhe aus, bevor ich ihn hoch hob und ins Bett legte. Dort deckte ich ihn noch sanft zu, wo er nach meiner Hand griff und dann zufrieden weiter schlief. Ich versuchte meine Hand irgendwie zu lösen, doch Thomas hatte diese fest im Griff, weshalb ich mich einfach zu ihm setzte und schließlich noch sein Abendessen aß. Ich schlief also dann neben seinem Bett im sitzen, bis Thomas mit einem lauten Schrei aufschreckte und ich dadurch ebenfalls wach wurde. Thomas war voller Panik gepackt und total verschwitzt.

P: „Thommy hey ruhig"

Ich legte ihm meine Hand auf den Brustkorb und stemmte leicht dagegen, damit Thomas wieder ruhiger atmen konnte. Nach einer Zeit, als sich Thomas wieder beruhigt hatte, blickte er mich mit Tränen an.

T: „ich hatte diese Bilder vor Augen..."

Ich wusste sofort um was es ging, weshalb ich Thomas sofort in den Arm nahm und sein Rücken strich.

P: „ganz ruhig Thommy. Du bist hier in der Wohnung, in deinem Zimmer"

Thomas sah sich total fertig um und rieb sich durch das Gesicht.

T: „ich kann nicht mehr...das macht mich jetzt schon alles so fertig...wie soll das erst auf der Beerdigung sein?"

P: „das wird alles. Auch wenn es schwer wird, das wird alles Thommy"

Ich strich seinen Kopf, als er sich wieder hinlegte und sich umsah. Ich wollte gerade gehen, als er wieder nach meiner Hand griff, also drehte ich mich zu ihm um.

T: „kannst du nicht...bei mir schlafen..?"

Ich nickte lächelnd und legte mich dann zu Thomas ins Bett, wo er dann zum Glück auch wieder schnell einschlief, ich folgte ihm wenig später.
Am nächsten Morgen, als ich wach wurde, blickte ich auf Thomas sein Rücken, denn dieser hatte sich schon aufgesetzt und schluchzte etwas vor sich hin. Ich strich über seinen Rücken, als ich mich auch aufsetzte und sah Thomas an. Thomas hatte jeglichen Glanz aus seinen Augen verloren und wirkte nicht wirklich glücklich. Wie auch, wenn er gerade erst seine Eltern verloren hat.

P: „kann ich dir etwas gutes tun?"

Thomas blickte mich etwas an und nickte dann leicht.

P: „was kann ich tun?"

T: „mich nicht auch noch verlassen..."

Ich legte meine Arme um Thomas.

P: „das werde ich nie tun"

T: „versprochen..?"

P: „versprochen Thommy, hoch und heilig"

Thomas lächelte ganz leicht.

P: „war das etwa ein Lächeln?"

Thomas lächelte dadurch stärker, was mich auch zum Lächeln brachte.

P: „behalte es Thomas. Behalte dein Lächeln. Das sieht sehr gut an dir aus"

Thomas schien etwas glücklicher zu sein, nachdem ich ihm das versprechen gegeben hatte, dass ich ihn nie verlassen werde...

Manche Dinge kann man nicht kontrollierenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt