Kapitel 7

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Maya.

Meine beste Freundin seit dem Kindergarten. Ich kann es kaum glauben, wie sie sich verändert hat. Klar, sie war immer mädchenhaft angezogen, wie damals. Rosa Kleidchen mit Rüschen, Spangen im Haar und ihre kleine goldene Kette mit ihrem goldenen Ring, den sie von ihrer Oma geschenkt bekommen hat, um ihren Hals. Weiße Ballerinas an ihren Füßen, wo die Socken mit Schmetterlingen durchguckten.

Es hat sich jetzt nicht wirklich viel im Vergleich zu heute geändert. Nur die Kleider wurden kürzer und die Ballerinas wurden durch Highheels oder ähnlichem getauscht. Die goldene Kette hatte sie gefühlt nie abgelegt, die Schmetterlinge fanden sich nur in ihren Ohrringen oder Ringen ab und zu wieder. Und genau so sah sie heute auch wieder aus. Nicht, dass es falsch war. Es stand ihr eben am besten. Das darf ich als Modemanagement-Studentin ja wohl sagen.

Und noch was ist gleich geblieben; unsere Freundschaft.

Seit dem ersten Tag im Kindergarten, als Maya auf mich zukam und mich fragte: „Willst du meine Freundin sein?", sind wir unzertrennlich gewesen. Wir beide. Das zog sich so über die Grundschule, weiterführende Schule und Oberstufe bis hin zum Abitur. Auch jetzt während unseres Studiums, sie studiert übrigens Interior Design, hatten wir immer noch Zeit für uns.

Während wir uns schminken, reden wir nochmal über unser Treffen im Restaurant und natürlich Max. Maya schwärmt richtig von ihm. Er hat ihr versucht alle Fußball Regeln zu erklären, damit sie am Sonntag nicht nichts versteht.

„Ich hab ja gar keine Ahnung vom Fußball! Er denkt bestimmt, dass ich mich gar nicht für seine Hobbys interessiere.", quengelt Maya und schaut mich mit ihren Hundeblick an: "Woher soll ich denn bitte sehen, dass das Abseits war! Die laufen ja die ganze Zeit!"
„Dann frag ihn doch einfach, wenn er merkt, dass du es versuchst zu verstehen, dann wird er sich bestimmt auch freuen. Jungs mögen es, wenn man ihnen das Gefühl gibt, etwas gut zu können oder besser zu wissen.", zwinker ich ihr zu.
"Okay ich versuch's.", murmelt Maya vor sich hin, als ob sie alles, was ich sagte, Wort für Wort in ihrem Kopf abspeichern wollen würde.

"Aber du kommst morgen vor dem Spiel noch vorbei oder?"
"Klar kann ich machen. Ich bring uns dann was zu essen mit, ja?"
"Hört sich gut an, aber nur wenn ich überhaupt was runter bekomme. Ich bin ja heute schon mega aufgeregt."

"Ich muss dir übrigens noch was erzählen. Du warst ja so beschäftigt mit Max...", fing ich an ihr zu beichten. Maya schaut mich mit großen und fragenden Augen an.
"Ja also, als ich eine raus rauchen wollte, ist mir jemand gefolgt."
„WAS?! Wer ist dir gefolgt? Was hat er getan?!" Maya ist immer so ängstlich wenn es um solche Dinge geht.
"Nein alles gut, er hat nur nach einer Zigarette gefragt. Viel mehr nicht. Es war komisch, als wäre er kein Raucher. Er hatte nämlich noch nicht Mals ein Feuerzeug dabei. Also wenn dann ein schlechter Raucher."
"Worüber du dir nur immer Gedanken machst...", lacht Maya. "Aber wer war es dann? Waren überhaupt noch welche im Restaurant?"

"Ja, es waren nicht nur die Turteltäubchen Maya und Max vor Ort.", zog ich sie auf. "Der Fußballer Tisch", helfe ich ihr auf die Sprünge.
"Ahhh, ja ich erinner mich. Also wer von ihnen war es? Max ist mit denen befreundet, oder?"
"Kann sein, es hatte mich eigentlich auch nicht wirklich interessiert wer da saß. Aber seine Augen, die hatten mich so in seinem Bann festgehalten, dass ich draußen, erstmal los davon kommen wollte. Aber ..."

"Wer war es jetzt Anne?!? Spann mich doch nicht so auf die Folter!", hielt die halb geschminkte Maya meinen Arm fest und rüttelte mich kurz.

"Jaaa, lass mich doch aussprechen Mann.", ich halte mir spielerisch vor Schmerzen den Arm und ziehe eine beleidigte Schnute. Doch ich erzähle weiter: "Also bin ich raus und nach nur ein paar Sekunden gefühlt, stand er neben mir und fragte mich nach Zigarette und Feuerzeug." Maya sieht mir immer noch gespannt zu, während ich erzähle und meinen Lippenstift auftrage.
"Es war der mit den Locken. Ziemlich groß.", ich muss echt noch überlegen, wie ich ihn beschreiben sollte. "Warte, ich hab sein insta."

"Zeig her!", nachdem ich sein Profil auf seinem Handy geöffnet habe, schnappt sich Maya mein Handy. "Ahhh der! Mhh ja, er sieht ja ganz nett aus." Sie scroller weiter runter und blieb genau so wie ich letztens bei diesem einem Bild stehen. "Oh, Hallo..."
"Ja ich weiß..."
"HA! du hast ihn auch schon gestalkt!", ruft sie laut und zeigt mit ihrem Finger auf mich. "'Türlich, ich will ja wissen, wer mir noch eine Zigarette schuldet.", zucke ich mich den Schultern.

"Ich frag morgen mal Max, wie dieser Leon so drauf ist.", sagt meine Freundin auf einmal strikt und schaut mich mit ihrem strengen Blick an. "Keine Widerrede. Ich verkuppel euch."
"Maya, du weißt, dass ich keine Zeit für sowas habe mit dem Studium, Arbeit und Zeit mit dir verbringen!"
"Ach, papperlapapp. Warte nur ab."

Nachdem wir zusammen mir meine Schuhe und Schmuck ausgesucht haben, verabschiede ich mich noch großzügig von Winnie, indem ich ihm viele Schmatzer auf seinen Kopf drücke und Leckerlis da lasse. Und schon trappeln wir zu U-Bahn.

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