WEATHER • Leon Goretzka ✔️

Kapitel 10

Gewidmet: ✨ klamotten ✨

Hier draußen ist es schon ganz schön kalt. Warum bin ich nur zu faul meine Jacke von der Garderobe abzuholen?!
Egal, nach der Zigarette hier werde ich eh wieder rein gehen.

Vor dem Eingang stehen weitere Partygäste, die rauchen und sich unterhielten, also geh ich lieber ein paar Schritte weiter.

Ich ziehe mir eine Zigarette aus meiner fast leeren Packung und zünde sie an. Schon steigt mir der penetrante, aber auch beruhigende Duft des Tabaks in meine Nase. Ich ziehe ein paar mal dran und lehne mich zurück an die eiskalte Mauer. Der Rauch zieht an meinem Gesicht beim ausatmen vorbei und vernebelt mir somit noch mehr meine Sicht, als der Alkohol es schon tut.

„Kann ich noch eine haben?"
Leon steht direkt vor mir.

„Du schuldest mir dann jetzt zwei.", sage ich während ich schon wieder nach meinem Päckchen krame. Ich strecke es ihm einfach ganz hin. Raus nehmen kann er sich die ja jetzt selber.
„Du zählst also mit, mhh?"
„Sicher. Die Dinger sind teuer.", ich versuche die Sache von vorhin einfach zu vergessen.

Die frische Luft scheint mein Gehirn ein wenig klarer zu machen.

„Ich hab echt gedacht, du würdest Oli Kahn kennen. Tut mir wirklich leid.", gesteht er, während er sich neben mich stellt.
„Ah ist das so?", ein wenig eingeschnappt bin ich ja schon doch noch noch.
„Ich mein wer kennt nicht das Interview, wo er „Eier, wir brauchen Eier!" gesagt hat?", äfft er besagten Oliver Kahn nach.

Ich muss kurz lachen. Okay das war schon lustig.
„Nein, wirklich nicht. Aber das kann er doch nie gesagt haben!", lache ich ungläubig .
„Doch, wirklich. Ich muss dir mal das Video zeigen.", lacht auch nun er, „Aber Benjamin Blümchen war auch eine mega Idee. Ich glaub ich wäre nicht so schnell dadrauf gekommen wie Serge."
„Danke, ich hab auch gedacht, dass er etwas länger dafür brauchen würde. -

Mann ist es hier kalt."

Und schon, wenn ich auch nur an die Kälte denke fange ich an zu zittern.
Leon, der eh nur wenige Zentimeter von mir entfernt war rückte nun näher, sodass wir uns leicht berührten.
Eine kleine Wärme geht von ihm aus, so wie vorhin am Tisch.
Ist er immer so warm?

Schnell rücke ich noch näher an ihn heran, damit seine überschüssige Wärme nicht verloren geht, sondern übergeht auf mich.
„Wie kann man nur so eiskalt sein? Komm, lass uns rein gehen.", meint er, als wir uns berührten.
„Es gibt ja nicht so viele Menschen, die wahrscheinlich zu jeder Jahreszeit so heiß sein können, wie du."
„Oh, danke, darüber hab ich noch nie nachgedacht.", grinst er.

Oh fuck. Warum musste ich das jetzt sagen.

„Ich mein deine Körpertemperatur.", versuche ich mich zu retten.
„Nein, nein, nein. Das hast du ganz bestimmt genau so gemeint, wie du es gesagt hast.", lacht er auf. „Keine Ausreden hier! Aber lass uns doch jetzt bitte wirklich rein gehen. Dir ist wirklich kalt."

Peinlich berührt trete ich meine jetzt doch zu Ende gerauchte Zigarette aus und gehe vor. Er muss ja nicht unbedingt mein rotes Gesicht sehen.

Drinnen im Club dröhnt die Musik, die Leute tanzen dicht aneinander. Den Bass spüre ich wieder bis in mein Herz. Kurz bleibe ich stehen, denn der Alkohol steigt mir spürbar wieder in den Kopf. Ich fühle mich leicht schwindelig. Doch seine warmen Hände auf meinen Schultern und Rücken geben mir wieder Halt und führen mich langsam zu unseren Freunden.

Dort angekommen bedanke ich mich kurz bei ihm. Dann setzen wir uns wieder auf unsere vorherigen Plätze. Doch die Wärme, ja fast schon Hitze, bleibt. Leon hat seine Hand nicht von meinem Rücken weggezogen. Mir ist auf einmal so unfassbar heiß.
„Hier, die willst du wahrscheinlich wieder zurück haben, oder?", er hält mir mit seiner freien Hand mein Päckchen wieder hin. Hat er überhaupt eine genommen? Ich habe ihm ja noch nicht Mals mein Feuerzeug gegeben.
„Danke.", ich nehme es einfach an und stecke es zurück in meine kleine Tasche.

„Du Anne, könntest du Maya vielleicht mit nach Hause nehmen? Wir haben noch ne Runde gespielt und sie hat leider verloren und ja. Ich glaub, sie kann nicht mehr alleine nach Hause.", weißt mich Max mitfühlsam hin und zeigt zu Maya, die halb schlafend auf seinem Schoß liegt.
„Ja klar. Ich ruf n' Taxi.", sag ich und will gerade mein Handy rausnehmen.
„Wir können euch doch auch nach Hause fahren, oder Serge?", wirft Leon in den Raum.
„Klar, dann fahren wir aber jetzt. Sonst wird das alles hier ja noch spaßiger, oder?", lacht der Nüchterne von uns. Ich würde gerne wissen wie er drauf ist, wenn er mal getrunken hat.

„Und du trinkst das nächste mal mit, Benjamin Blümchen!", ermahne ich ihn lachend.
„Versprochen.", schmunzelt er.

Wir packen alles zusammen, damit meine ich Maya, und steigen draußen in Serge Auto. Er ist schonmal zum Auto losgelaufen und zum Ausgang vor gefahren.

Alles in einem war es ein lustiger Abend. Bis jetzt.